Lemgo. Erstmals seit über 25 Jahren stellt der TBV Lemgo keinen Nationalspieler für die Europameisterschaft ab. Doch die lippischen Handballfans sind nach wie vor EM-tauglich. Das hat am Mittwochabend beim Public Viewing im Kongresszentrum der Lipperlandhalle nicht nur Jürgen Meier bewiesen. Der Lemgoer genießt Expertenstatus, schließlich ist er früher selbst zu den großen Handball-Events gereist. Schweden, Portugal, Tunesien. „Letztmalig war ich 2008 bei der EM in Norwegen dabei", berichtet Meier, der sich den Deutschland-Schal von 2004 – dem letzten deutschen EM-Sieg in Slowenien – umgehängt hatte. Ein gutes Omen.
Neben 200 Handballfans drückten auch die TBV-Profis sowie die Lemgo Youngsters dem DHB-Team die Daumen. Mit Carsten Lichtlein, Martin Strobel, Fynn Lemke und Hendrik Pekeler haben schließlich vier Adlerträger die Lemgoer Schule durchlaufen.
Zur Halbzeit staunten die TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike und Christian Sprdlik über „viele neue Gesichter" im Publikum. TBV-Kapitän Rolf Hermann kommentierte das 15:13 von Fabian Wiede mit einem anerkennenden „cool", um sich nach Fäths Hammer zum 16:14 zu einem „Waaahnsinn" hinreißen zu lassen. Echtes Insiderwissen vermittelten die beiden Lemgoer Drittligahandballer Alexander Engelhardt und Lukas Zerbe. Der kernige Kreisläufer Jannik Kohlbacher habe in der B-Jugend noch im linken Rückraum gespielt. „Beim Sauerlandcup hat er damals alles kaputtgeschossen", konnte sich Engelhardt noch gut an die Zeit erinnern, als der inzwischen 20-jährige Kohlbacher noch merklich schmächtiger war. Florian Kehrmann attestierte dem DHB-Team eine gute Leistung. „Man hat gesehen, was möglich ist, wenn die Abwehr steht", sieht der TBV-Coach nun auch gute Chancen aufs Endspiel.
Doch zuvor steht am Freitag noch das Halbfinale an. Obwohl der Anwurf noch nicht exakt fixiert ist, hat TBV-Geschäftsführer Christian Sprdlik am Mittwochabend spontan eine Neuauflage des Public Viewings versprochen.
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