Horn-Bad Meinberg. Ulrich Kükenhöner strahlt, als er den Weg zu den Externsteinen beschreitet. Ganz kurz biegt er nach links ab und grüßt ein Mitglied seines TuS Horn-Bad Meinberg per Handschlag. Hier fühlt er sich eben wohl und spricht gern über sein Amt als Vorsitzender bei einem lippischen Traditionsverein.
Hier an den Externsteinen finden Sie Zeit und Ruhe, über Ihre Tätigkeit als Vorsitzender beim TuS Horn-Bad Meinberg zu sprechen?
Ulrich Kükenhöner
- Alter: 46 Jahre
- Wohnort: Horn-Bad Meinberg
- Beruf: Angestellter Filialleiter bei B&K in Paderborn
- Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
- Hobbys: Motorrad, Laufen, Familie, Heimwerken, Trecker
- Funktion: Vorsitzender des TuS Horn-Bad Meinberg
- Lieblingsplätze: Rund um die Externsteine
Ulrich Kükenhöner: Sie waren ja skeptisch.
Na ja, skeptisch. Vielleicht überrascht.
Kükenhöner: Sehen Sie, ich bereite mich auf meinen ersten Marathon vor, bin hier Sonntagmorgens um 7 Uhr schon zum Laufen. Und wenn wir mit der Familie unterwegs sind, legen wir beim „Felsenwirt" auch mal eine Rast ein.
Das Laufen ist nur eines von vielen Hobbys...
Kükenhöner: ... und das ist aus einer Bierlaune heraus entstanden. Das ist vier, fünf Jahre her. Jetzt gehört es für mich dazu.
Wie auch der Trecker?
Kükenhöner: Das ist eher eine Spinnerei. Ein Freund und ich sind auf die Idee gekommen und nutzen ihn, wenn wir aus dem Wald Holz holen. Der Trecker ist klein und knuffig.
Und wie ist es mit dem Heimwerken?
Kükenhöner: Vor 18 Jahren standen wir vor der Entscheidung: Haus oder Wohnung. Schließlich haben wir ein Haus gekauft, und da steckt nach wie vor viel Arbeit drin. Es ist alt, aber ehrlich. Da ist viel selbst gemacht worden.
Nun ist auch noch der TuS Horn-Bad Meinberg hinzugekommen?
Kükenhöner: Stimmt. Auch noch, das ist so.
Warum haben Sie das Amt des Vorsitzenden übernommen?
Kükenhöner: Kükenhöner ist kein Plan A, B, C oder D gewesen. Eher schon X oder Y. Aber niemand ist gefunden worden, der er es machen wollte. Jeder hat natürlich seine Gründe, warum er es nicht macht. Für mich ist es eine gesellschaftliche Verpflichtung, auch weil mein Sohn im TuS Fußball spielt. Dabei war ich bis zu meinem Amtsantritt im August 2015 nicht einmal Vereinsmitglied.
Sie sind also noch Neuling auf dem Gebiet?
Kükenhöner: Ja, Sie dürfen aber auch sagen, dass ich es interimsweise mache. Ich will hier Strukturen aufbauen und den Weg in eine bessere Zukunft ebnen.
Der Verein war am Boden?
Kükenhöner: Sagen wir es so: Der Verein war angezählt.
Welche Strukturen könnten es sein?
Kükenhöner: Meiner Meinung nach sind hier im Verein nicht allein die Herren das Aushängeschild, sondern die Jugendlichen. Wir haben jetzt alle Mannschaften besetzt und wollen noch ein Mädchenteam aufbauen. Auf der anderen Seite müssen wir Geduld haben und gleichzeitig Entscheidungen treffen.
Für (Fußball-)Traditionsvereine wird es schwieriger?
Kükenhöner: Sicher.
Eine Fusion mit dem TSV Horn stand schon mal zur Debatte.
Kükenhöner: Es sind immer zwei Seiten, die was sagen – und die Wahrheit liegt bekanntlich in der Mitte. Es hat eben nicht geklappt.
Werden die Gespräche noch mal aufgenommen?
Kükenhöner: In der jetzigen Konstellation haben wir diese ad acta gelegt. Für eine Fusion sind wir nicht aufgestellt. Die Philosophien sind zurzeit gänzlich unterschiedlich. Ohne Wenn und Aber: Wir können gut nebeneinander.
Wie sieht die Zukunft des TuS aus?
Kükenhöner: Der wird auch die nächsten 100 Jahre überstehen. Wir haben jetzt den Aufstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga A mit vielen eigenen Jugendlichen geschafft und stellen demnächst ein zweites Team. Die Perspektiven sind sehr, sehr gut.
Ist ein Ruck durch den Klub gegangen?
Kükenhöner: Ja. Wir machen es anders als andere. Wir versprechen nichts.
Und Ihre persönliche Zukunft im TuS?
Kükenhöner: Allein schon aus Zeitgründen brauche ich Leute um mich herum. Vor einem Jahr war ich relativ ahnungslos, bin sozusagen ins kalte Wasser geworfen worden. Aber ich habe immer mehr dazu gelernt.
Visionen gibt es also?
Kükenhöner: Na, klar. Sei es einen Bulli für die Jugend oder einen Kunstrasenplatz.