TBV-Kreisläufer Marcel Timm ist Ersatzmann für die WM in Ägypten

Lemgo. Erster PCR-Test am Donnerstag. Teil zwei am Samstag. Bevor Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe ab Montag wieder das Training aufnimmt, muss Klarheit in der sensiblen Corona-Frage herrschen.

Insbesondere bei Marcel Timm, der vom DHB nachträglich in den erweiterten Kader für die bevorstehende Handball-WM in Ägypten berufen wurde. &bdquo;Ich war total perplex, habe gezittert und dachte, ich sehe nicht richtig“, schildert der 22-jährige Kreisläufer seine Empfindungen, die eine zunächst rätselhafte WhatsApp-Nachricht eines Freundes aus Coburg bei ihm auslöste. &bdquo;Haste verdient“, hatte der gepostet. &bdquo;Ich wusste gar nicht, was passiert ist. Erst als ich bei handball-world.de dann meinen Namen gelesen habe, konnte ich das alles nachvollziehen.“

Nach den zahlreichen Absagen im Dezember nutzte der DHB die Möglichkeit, die offizielle Meldeliste beim Weltverband IHF um neun Namen zu erweitern. Da mit Pekeler, Wiencek und Kohlbacher die drei Platzhirsche am Kreis ausfallen, versucht es Bundestrainer Gislason am Nil nun mit Golla, Preuß und Firnhaber. Weil es bei einer erneuten Verletzung am Kreis (unter der Woche verpasste Preuß nach einem Schlag aufs Knie bereits das EM-Quali-Spiel in Graz) keine Option mehr gegeben hätte, schob der Verband nun Evgeni Pevnov sowie Marcel Timm nach.

"Die beste Entscheidung meines Lebens"

Der im Sommer aus Coburg ins Lipperland gewechselte Center hat sich schnell und gut beim TBV eingefügt. In 15 Bundesligaspielen gelangen ihm 18 Treffer bei einer Effizienz von knapp 70 Prozent. Zudem steht Timm – was für Gislasons Überlegungen nicht unwichtig ist – auch in der Abwehr verlässlich seinen Mann. &bdquo;Der Wechsel nach Lemgo war die beste Entscheidung meines Lebens. Hier wird mir viel Vertrauen geschenkt und ich habe viele Spielanteile“, sagt der aus CVJM Oberwiehl hervorgegangene Kreisläufer.

Dass er sich in den vergangenen Wochen seine Position mit Christoph Theuerkauf teilen musste, hat Timm nicht irritiert. &bdquo;,Theuer hat nicht nur der Mannschaft, sondern auch mir sehr geholfen. Ich kann noch unheimlich viel von ihm lernen, von seinen Wurfbildern, den Sprüngen oder wo und wie ich effektiver die Sperre setze“, hat Timm viele kleine Tipps dankbar aufgesaugt.

Als weitere &bdquo;Lehrstunde“ empfand er zudem das Champions-League-Final-Four. Was Wiencek, Pekeler und Co. dort geboten haben, sei aller allerhöchstes Niveau gewesen. &bdquo;Die Leistung vom THW, der nach hoher Belastung als Underdog in die beiden Spiele gegangen ist, war vom Torwart bis zu den Flügelspielern unmenschlich“, sagt Timm, der selber den Traum vom Adler auf der Brust lebt. Letztmalig trug er ihn bei der U21-WM im Sommer 2019 in Spanien. Timm: &bdquo;Ich mache mir jetzt keinen Druck. Aber wenn ein Anruf kommt, dann bin ich da.“

Zwei Corona-Fälle bei den Schweden

Auch in Schweden schlägt die Covid-19-Problematik hohe Wellen. Weil zum Auftakt der WM-Vorbereitung in Eskilstuna Kreisläufer Anton Lindskog (Wetzlar) positiv getestet wurde, sagte der Verband die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Montenegro ab. Am Donnerstag nun meldete der Verband einen weiteren positiven Befund bei Albin Lagergren (Rhein-Neckar Löwen). Für ihn wird Jack Thurin (Skövde) mit nach Ägypten fahren. Nächster Kandidat auf der Reserveliste wäre Andreas Cederholm.

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