Erst TBV-Panne auf der A2, dann 25:29-Niederlage beim SCM

Magdeburg. Der TBV Lemgo Lippe kann auswärts doch noch verlieren. Nach ligaübergreifend sieben ungeschlagenen Spielen in der Fremde glich das 25:29 (13:12) beim weiterhin makellosen Tabellenführer SC Magdeburg einer großen Panne. Turbulente Anreise

Die Partie wurde mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen, weil auf der Hinreise der TBV-Bus Probleme bereitete. Konkret waren es die Bremsen, die heiß liefen. &bdquo;Und dann ging im Cockpit das Mäusekino an“, berichtete Busfahrer Rüdiger Felski, der auf einem Parkplatz nahe Marienborn stoppte. Mit drei Taxen und einem achtsitzigen Großraumtransporter wurden die TBV-Spieler zur Getec-Arena gekarrt. Während sich der VBE-Werkstattnotdienst schnell Richtung Helmstedt aufmachte und ein kaputtes Radlager ortete, trat das TBV-Team am Abend mit dem eiligst nachgekommenen Mannschaftsbus der HSG Blomberg-Lippe die Rückreise an.

Topleistung in Halbzeit ein

Der TBV zeigte sich weder von diesen Irrungen noch von den von 4100 Zuschauern massiv abgefeierten Vertragsverlängerungen der Magdeburger Marko Bezjak (2023), Michael Damgaard (2024) und Gisli Kristjansson (2025) beeindruckt und erwischte mit 5:1 (9.) einen glänzenden Start. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter klappte prächtig. Zur Pause stand Finn Zecher bei einer Fangquote von 43 Prozent. Auch bei der Wurfquote hatte der TBV zur Pause mit 61:48 Prozent klar die Nase vorn. Kuriose Szene

Nach dem 9:7 (22.) wurde es plötzlich kuschelig eng auf der Lemgoer Bank, weil die Schiedsrichter direkt nacheinander Carlsbogård, Elisson und Zerbe mit Zeitstrafen bedachten. Doch in doppelter Unterzahl gelang Lukas Zerbe auf Zuspiel von Andreas Cederholm sogar ein Kempa zum 10:7.

Die Wende

Das 13:12 zur Pause war Lemgos letzter Vorsprung. Mit ihrer ersten Führung zum 14:13 (32.) waren die Klubweltmeister nicht mehr zu bremsen. Mit einem 5:2-Lauf gab der SCM nun die Richtung vor. Doch noch hielt der hinten wie vorne starke Frederik Simak den TBV mit zwei Treffern im Geschäft. Mit der Einwechslung von Gisli Kristjansson zog der Tabellenführer vorentscheidend von 18:17 auf 23:17 (46.) davon. Trainer Florian Kehrmann versuchte die Wucht mit einer Auszeit zu stoppen, ging im Angriff auf Sieben-gegen-sechs über und riskierte kurz darauf eine 5:1-Abwehr, wohl wissend um die Anfälligkeit gegen wendige Typen wie Bundesligatorjäger Omar Ingi Magnusson oder Michael Damgaard, Beim SCM klappte nun plötzlich alles. Weltmeister Jannick Green kaufte speziell Bjarki Mar Elisson den Schneid ab, weshalb Kehrmann nach dem 21:29 Kian Schwarzer aufs Feld schickte, der mit zwei Kontertreffern sowie einem Kempa auf Lukas Zerbe noch schicke Aktionen hatte. Der Schlussakt

Ohrenbetäubender Lärm ertönte, als SCM-Trainer Wiegert in der 55. Minute Matthias Musche aufs Feld schickte. Nach einem Totalschaden im Knie musste der Linksaußen über ein Jahr lang pausieren. Ein Tor gelang ihm bei seinem Comeback aber nicht.

Die Worte des TBV-Trainers

&bdquo;Wir haben lange gut gegen gehalten. Mit zunehmender Dauer fehlte uns aber der letzte Punch in der Abwehr. Wir kassierten etwas unglücklich einige abgefälschte Bälle und konnten sie hinten nicht mehr verteidigen. Vorne fehlte uns auch etwas die Frische. So war das Spiel dann schnell weg. Aber insgesamt war es eine leidenschaftliche Leistung“, urteilte Trainer Florian Kehrmann, der bereits am Montag mit seinen Jungs nach Dänemark weiterreist.

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