Zittersieg der HSG: Leni Ruwe kommt kalt von der Bank und netzt eiskalt

Bensheim. Puh, das ist gerade nochmal gut gegangen: Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe schien lange Zeit auf der Siegerstraße, musste beim 31:30 (16:13) bei der HSG Bensheim/Auerbach in der Schlussphase aber mächtig zittern, um die Führung über die Ziellinie zu bekommen. Im Fokus stand erneut die erst 17-jährige Leni Ruwe, die elf Sekunden vor Schluss das entscheidende 31:29 erzielte. Erster Sieg nach fast drei Monaten

Kalt von der Bank hatte Trainer Steffen Birkner sie in der letzten Minute aufs Feld geschickt. &bdquo;Wir wollen unbedingt Boden gut machen“, hatte Birkner vor dem Anpfiff gesagt. Heike Ahlgrimm, früher bei der HSG und nun verantwortlich bei Bensheim/Auerbach, meinte vor dem Aufeinandertreffen: &bdquo;Wir möchten unbedingt diese zwei Punkte, denn wir haben gegen Blomberg noch nie gewonnen.“ Am Ende jubelten erneut die Lipperinnen – über den ersten Erfolg nach fast drei Monaten. Laetitia Quist kehrt zurück

Entsprechend groß war die Freude bei Birkner und dem Team. Ndidi Agwunedu schaffte es nicht in den HSG-Kader, dafür stand Laetitia Quist nach ihrer Operation wieder darin. Schon in der sechsten Minute schickte Birkner sie erstmals aufs Feld. Nur 13 Spielerinnen standen Heike Ahlgrimm zur Verfügung. Blomberg startete gut aus den Startblöcken, doch dann meldeten sich die Flames zurück. Im zweiten Teil des ersten Abschnitts bekamen die Lipperinnen wieder mehr Kontrolle, obwohl Linnea Pettersson früh zum zweiten Mal für zwei Minuten auf die Strafbank musste (13.). In der letzten Minute kam Hektik auf. Kurz vor dem 16:13 von Lisa Rajes foulte Lisa Friedberger Blombergs Spielführerin Laura Rüffieux und sah Rot. Diskussionen um rote Karte

Eine Entscheidung, die Ahlgrimm überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Rüffieux musste mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld getragen werden. Birkner: &bdquo;Für mich ist das eine klare rote Karte, auch wenn es keine Absicht war. Sie kommt mit Tempo von der Seite.“ Ahlgrimm widersprach: &bdquo;Lisa wollte zum Ball, mit der roten Karte bricht mir eine meiner wichtigsten Spielerinnen auch noch weg.“ Die Gäste verloren Rüffieux. Fünf Tore vor, aber die HSG muss zittern

Nach der Dreitore-Führung zur Pause legte Blomberg nach, Kamila Kordovská markierte das 19:14 (34.), Linnea Pettersson das 21:16 (39.) und Kordovská nochmal das 26:21 (49.). Alles sah nach einer klaren Sache aus, doch dann hieß es zittern. Die überragende Melanie Veith mit einer entscheidenden Parade (ihre zwölfte) und Leni Ruwe sicherten die Zähler. Ruwe-Tor "das I-Tüpfelchen"

&bdquo;Meine Mannschaft hat eine super Leistung gezeigt. Das Tor von Leni mit ihrer Unbekümmertheit war das I-Tüpfelchen“, analysierte Birkner. Leni Ruwe hatte sich kurz vorher noch einen Fehlwurf erlaubt, nachdem die HSG zunächst in doppelter Unterzahl und dann mit einer Spielerin weniger die Schlussminute meistern musste. Laura Rüffieux erlitt eine Fußverletzung, &bdquo;die erstversorgt wurde. Wir müssen nun die Untersuchung von Mannschaftsarzt Titus Bertolini abwarten“, so Birkner.

Ahlgrimm: "Punkt wäre verdient gewesen"

Heike Ahlgrimm meinte, dass ihr Team einen Zähler verdient gehabt hätte – &bdquo;mindestens. Ich kann den Mädels kaum einen Vorwurf machen. Zweimal besitzen wir die Chance zum Ausgleich, obwohl Blomberg zwischenzeitlich mit vier, fünf Toren weg war.“

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