HSG darf vom nächsten Final Four träumen: als Gruppensieger ins Viertelfinale

Lemgo. Die HSG Blomberg-Lippe hat es tatsächlich geschafft. Nach einem 33:28 (15:13) gegen Motherson Mosonmagyarovari vor 1223 Zuschauern in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena qualifizierte sich das Team um Spielführerin Laura Rüffieux als Gruppensieger für das Viertelfinale der European League. Dort trifft der lippische Handball-Bundesligist auf Bera Bera. Das erste Match findet am 22. oder 23. März in Spanien statt. Die Entscheidung über den Final-Four-Einzug – am 3./4. Mai in Graz – fällt im Rückspiel am 30. März in Lemgo.

&bdquo;Jeder Sieg in der European League hilft uns auch finanziell“ HSG-Geschäftsführer Jan Himborn meinte im LZ-Gespräch nach dem Triumph: &bdquo;Jeder Sieg in der European League hilft uns auch finanziell. Es gibt 1000 Euro pro Punkt, auch wenn das natürlich nicht viel ist. Der Gruppensieg fühlt sich gut an.“ Gehen die Lipperinnen nun sogar als Favorit in das Duell mit den Spanierinnen, die hinter Bensheim/Auerbach nur den zweiten Platz belegten? &bdquo;Es ist ein K.o.-Spiel, da musst du voll fokussiert sein, wir gehen all in. Ein Vorteil ist sicher, dass wir das Rückspiel in Lemgo haben. Hier fällt die Entscheidung, auch wenn du im Hinspiel sicher ein gutes Ergebnis erzielen musst.“ Er freue sich &bdquo;enorm für die Mädels“, meinte Himborn: &bdquo;Alle paar Tage haben sie ein wichtiges Spiel. Diesen Erfolg haben sie sich hart erarbeitet.“ Vor dem letzten Gruppenspiel hatte Beiratschef Jens Genge verraten, dass er an &bdquo;vielleicht ein oder zwei Siege“ beim Start geglaubt hatten: &bdquo;Erstes Ziel war ja überhaupt die Quali für die Gruppenphase.“

Auf dem Spielfeld stellten sich die Spielerinnen zunächst zum Mannschaftsbild auf, dann tanzten sie wild durcheinander. Danach meinte Laetitia Quist, die erstmals nach ihrer Knieverletzung wieder zum Einsatz gekommen war: &bdquo;Zum Glück war ich nur zwei Wochen raus. Wenn ich nicht 100 Prozent fit gewesen wäre, hätte ich heute nicht gespielt. Ich habe die Zeit, als die Mädels unterwegs waren, intensiv genutzt, um wieder fit zu werden.“ Aber die Linkshänderin, die gegen Oldenburg drei Tage vorher noch 60 Minuten auf der Bank geblieben war, ist nicht nur fit, sondern auch bereits wieder in Top-Form. Elf Tore steuerte sie zum Erfolg gegen Mosonmagyarovari bei und hatte damit entscheidenden Anteil am Sieg: &bdquo;Für das Spiel gegen Bera Bera hat unsere Ona Vegue bestimmt ein paar Insider-Tipps für uns.“ Happy war auch Trainer Steffen Birkner: &bdquo;Wir haben gewonnen und es hat sich niemand verletzt.“

Quist steigt hoch Gegen die Ungarinnen hatte die HSG zunächst ihre Probleme. Beim 6:9 (16.) bat Birkner zur Auszeit. Seinem Team gelang es danach, die Begegnung zu drehen. Immer wieder stieg Quist hoch, erzielte unter anderem das 12:9 (26.). Mit einem 15:12 ging es auch in die Pause, weil zudem Judith Tietjen sich treffsicher präsentierte. Und Zoe Ludwig lief im Blomberger Gehäuse wieder heiß. Neun Paraden waren es zur Pause, am Ende standen 18 gehaltene Bälle für die künftige Berlinerin.

Mosonmagyarovari meldete sich in Abschnitt zwei kurz zurück. Zum 16:16 (34.), 17:17 (35.) und 18:18 (36.) konnten die Ungarinnen noch ausgleichen, dann hielt Blomberg wieder die Zügel in den Händen. Quist gelang ein Steal und das 19:18, Mühlner legte mit einem Gegenstoß nach, in der Folge trafen dann auch Jacobsen und Vegue – 22:18 (40.). Die Gastgeberinnen waren nicht mehr aufzuhalten und feierten völlig zurecht den fünften Sieg im sechsten Gruppenspiel.

Ungewöhnliche Woche Vor den Lipperinnen liegt nun eine fast schon ungewöhnliche Woche. Denn: Am Mittwoch sind sie spielfrei, so dass Birkner relativ viele Einheiten zur Verfügung stehen, um sein Team auf das Final Four im DHB-Pokal am nächsten Wochenende in Stuttgart vorzubereiten. Bei der aktuellen Form ist dem Team auf jeden Fall der Finaleinzug – im Halbfinale geht’s gegen Bensheim/Auerbach – zuzutrauen. Und in einem Finale? Da kann bekanntlich alles passieren.

Kurz und knapp HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith (bei einem Siebenmeter); Rüffieux (1), Jacobsen (1), Quist (11), Frey, Kühne (2), Hoberg (3), Rajes, Vegue (7/4), Jaron, Mühlner (1), Tietjen (5), Hauf (2).

Mosonmagyarovari: Halter, Martins; E. Toth, Varga (1), Albek (3), Falusi-Udvardi, Kukely (1), Farago, Wolfs (5), Magyar, Molnar, Lancz, Magyar, Ivancok-Soltic (7), Horvath, Stranigg (3/1), G. Toth (8/1).

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