TBV macht eine 180-Grad-Drehung

Lemgo. Zu Beginn der Sommerferien dreht sich beim TBV Lemgo Lippe vieles um Fakten und Fiktionen. Während über eine erneute Europapokalteilnahme nur spekuliert werden kann, ist eine auch für die Bundesliga geltende Änderung bereits...

...Fakt Mit dem Start in die neue Bundesligasaison &bdquo;dreht“ der TBV das Spielfeld in der Phoenix-Contact-Arena um 180 Grad, weshalb die Trainerbänke und das Kampfgericht künftig durchgängig vor der Haupttribüne platziert werden. Bereits in den jüngsten European-League-Partien hat der TBV damit Erfahrungen gesammelt. &bdquo;Bei der EHF war das aus Vermarktungsgründen Pflicht. Da war nicht dran zu rütteln“, sagt Geschäftsführer Jörg Zereike, der dadurch drei begehrte Zuschauerreihen einbüßte. Nun wird das Konzept auch im Bundesliga-Alltag umgesetzt. Der TBV war der einzige Verein in der Liga, bei dem die Führungskameras direkt auf die Trainerbänke ausgerichtet waren. &bdquo;Wir haben mit einer Ausnahmegenehmigung gespielt, denn wir konnten nicht genügend Plätze in den Wechselzonen anbieten. Als die mögliche Spielerzahl von 14 auf 16 aufgestockt wurde, hätten wir die Auswechselbänke erweitern müssen, was aber technisch nicht ging“, sagt Zereike.

Zudem seien die Abstände zum Kampfgericht nicht eingehalten worden. Nun habe man eine Lösung gefunden, &bdquo;die allen Anforderungen gerecht wird“, so Zereike. Der Verein hat 20 zusätzliche Meter LED-Bande gekauft, womit jetzt insgesamt 80 Meter digital rund ums Spielfeld umlaufend vermarktet werden können. Auch die Angst, viele der treuen Zuschauer auf ihren Stammplätzen in den Reihen 1 bis 3 zu vergraulen, hat sich nicht bestätigt. &bdquo;Wir haben für fast alle einen passenden neuen Platz gefunden“, bedankt sich Zereike für das Verständnis der Dauerkarteninhaber. Hinzu kommt, dass zur kommenden Saison auch noch ein zusätzliches technisches Hilfsmittel zwischen den Trainerbänken installiert werden muss. Der Buzzer soll die grüne Karte für die von den Trainern beantragten Auszeiten ablösen. Auf der Mitgliederversammlung der HBL am 4. Juli wird der Buzzer thematisiert. Ob bald auch noch ein Terminal für den Videobeweis errichtet werden muss, ist aktuell noch...

...Fiktion Spekulativ bleibt für den TBV Lemgo Lippe weiterhin eine neuerliche Teilnahme an der European League. Ob der Tabellensechste tatsächlich eine von der EHF in Aussicht gestellte Wildcard erhält, wird sich laut Jörg Zereike erst Mitte Juli entscheiden. Bis zum Wochenende können die in Frage kommenden Klubs noch ihre Bewerbungsunterlagen in Wien einreichen. Auf Grundlage des EHF-Nationenrankings fix dabei aus Deutschland sind die SG Flensburg-Handewitt, die Füchse Berlin und Frisch Auf Göppingen. Da die EHF in der vergangenen Woche rund um das Champions-League-Final-Four in Köln entschieden hat, russischen und weißrussischen Klubs keine Startgenehmigung zu erteilen, soll das Teilnehmerfeld über Wildcards aufgefüllt werden.

Obwohl der TBV Lemgo Lippe vor der neuen Saison einen großen Umbruch zu verkraften hat, würde er im Fall der Fälle eine Wildcard annehmen. &bdquo;Ich sehe es als Chance“, sagt Jörg Zereike, der natürlich auch die Faktoren Neuaufbau und zusätzliche Belastung im Hinterkopf hat. &bdquo;Mit Emil Laerke und Samuel Zehnder haben zwei Neue schon in dieser Saison Erfahrungen in der European League gesammelt. Auch die weiteren jungen Spieler könnten sich schneller entwickeln als unter normalen Bedingungen“, ist der TBV-Geschäftsführer überzeugt.

Anders als im Vorjahr, als Lemgo als DHB-Pokalsieger nur eine Quali-Runde (gegen Valur Reykjavik) spielen musste, wäre diesmal als Nachrücker noch eine weitere vorgezogene Quali-Runde Ende August – eine Woche vor dem Bundesligastart – wahrscheinlich. Doch, siehe oben, noch ist alles Fiktion.

EHF schließt Vardar Skopje aus Das europäische Wettbewerbssystem auf Vereinsebene hat eine hochsensible Struktur und hängt in hohem Maße von der Integrität der teilnehmenden Vereine ab“, heißt es in einer Stellungnahme der EHF, die dem mazedonischen Meister HC Vardar Skopje die Zulassung für die Champions-League sowie alle internationalen Wettbewerbe in der Saison 2022/2023 absprach. Skopje erfülle nicht die Zulassungskriterien. Bereits vor der vergangenen Saison sollte Vardar – 2017 und 2019 Sieger der Königsklasse – eine Kaution von 1 Mio Euro als Sicherheit leisten. Den vereinbarten Verpflichtungen sei der Verein aber nicht vollständig nachgekommen, so die EHF.

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