Wer ist die Nummer 1 in NRW? Viele Parallelen zwischen TBV Lemgo Lippe und VfL Gummersbach

Lemgo. Es ist ein Kein-Titel. Wer ist die Nummer eins in NRW? Die handballerische Antwort liefern am Freitagabend um 19 Uhr der TBV Lemgo Lippe und der VfL Gummersbach in der ausverkauften Phoenix-Contact-Arena. Unabhängig vom Ergebnis sieht ein Mann viele Parallelen zwischen beiden Klubs. Denn TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike kennt sich auch in Gummersbach aus.

Zereikes Zeit beim VfL: Von 1998 bis 2000 spielte der vom TV Gelnhausen gekommene Keeper seine ersten beiden Bundesligajahre in der Eugen-Haas-Halle. Als Partner des Norwegers Steinar Ege und Mitspieler des legendären Bundesliga-Rekordtorschützen Kyung-Shin Yoon. &bdquo;Es war eine etwas chaotische, aber sehr spannende Zeit. Wir hatten elf Nationen im Kader“, erinnert sich Zereike. Der damalige Betreuer Mario Falkenberg ist auch heute noch für die VfL-Handballer tätig.

Parallelen nicht nur bei den Vereinsfarben: Die Vergleichbarkeit zwischen Gummersbach und Lemgo hat für Zereike bis heute Bestand. &bdquo;Von der Größe der Vereine und der Städte her – aber auch das Oberbergische ist mit dem Lippischen vergleichbar. Beides sind Traditionsvereine und die Menschen in Gummersbach sind genauso positiv verrückt wie in Lemgo.“

Welcher Klub verfügt über die bessere Struktur? Für Zereike eine seriös nicht zu beantwortende Frage. &bdquo;Beide Vereine erleben gerade eine kleine Renaissance. Gummersbach hat dazu den Abstieg gebraucht. Auch die neue Halle hat ihnen geholfen. Ihre Sponsorenlandschaft ist – ähnlich wie bei uns – breit gefächert. Von den Ausgaben her dürfte der VfL zirka 1 Million über uns liegen“, sagt Zereike.

Hier ist der TBV besser aufgestellt: Erneut kein klares Votum. &bdquo;Das ist alles sehr ähnlich. Die Schwalbe-Arena ist ein bisschen neuer, aber auch wir sind mit unserer Phoenix-Contact-Arena sehr zufrieden. Sie ist etwas enger, weshalb die Stimmung etwas hitziger ist. Wir hoffen, dass uns unsere Zuschauer auch am Freitag wieder tragen.“

Ein Blick in die Kader: &bdquo;Neben den Topstars Köster und Mahé hat der VfL weitere individuell gute Leute wie Vidarsson, Schluroff oder Pregler. Aber auch wir verfügen über starke Leistungsträger und individuelle Qualität. Wir kommen mehr über das Kollektiv – und als Mannschaft sehe ich uns etwas geschlossener“, sagt Zereike.

Parallelen auch im Tor: Beide Teams starteten mit neuen Torhütern in die Saison. &bdquo;Die Sterne von Dominik Kuzmanovic und Constantin Möstl gingen bei der EM 2024 auf. Ich halte von beiden sehr viel. Das sind junge Torhüter, die ihre Karriere noch vor sich haben“, sagt der Ex-Keeper, der auch die Qualitäten von Urh Kastelic und Bertram Obling nicht unterschätzt.

Gegenstücke auf der Trainerbank: &bdquo;Mit Gudjon Valur Sigurdsson in Essen und Florian Kehrmann in Lemgo habe ich selbst noch zusammen gespielt. Beide waren Außen und verkörperten Weltklasse. Heute verfolgen beide eine klare Linie, bei der Taktik wie auch in der Mannschaftsführung ähneln sie sich. Und zu beiden Trainern schauen die Spieler hoch“, charakterisiert Zereike &bdquo;Goggi“ und &bdquo;Flo“.

Begehrlichkeiten: Dass Julian Köster 2026 zum THW Kiel wechselt, ist für Jörg Zereike keine Überraschung. &bdquo;Beide Vereine haben es geschafft, neue Leistungsträger zu entwickeln. Okay: Der VfL hat mit Mahe einen Top-Mann gekauft. Aber Leute wie Köster, Schluroff, Vidarsson oder Pregler kamen ebenso als Talente, wie bei uns Suton, Hutecek, Versteijnen, Zehnder, Carstensen oder Möstl reifen.“

Zereikes Prognose: &bdquo;Unser 29:27-Hinspielsieg war eine Überraschung, die uns sehr geholfen hat. Wir haben viel erreicht, wenn wir das Ergebnis knapp gestalten. Zum Sieg, siehe Hannover, braucht man auch das nötige Quäntchen Glück und ein, zwei Leistungsträger, die über dem Limit spielen. Darauf hoffe ich am Freitag, ebenso wie auf eine grandiose Stimmung in der Halle. Das würde uns helfen.“

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