Die LZ kennt die Hintergründe: Darum wechselt TBV-Keeper Urh Kastelic nach Zagreb

Lemgo. Spekulationen hatte es bereits gegeben, die LZ titelte vor einigen Tagen: &bdquo;Roulette mit Kastelic und Ebner.“ Seit Dienstagmittag ist offiziell, dass Urh Kastelic den TBV Lemgo Lippe am Saisonende nach vier Jahren im Gehäuse des Handball-Bundesligisten verlässt und sich Champions-League-Teilnehmer RK Zagreb anschließt. Der 29-jährige Slowene hatte bereits von 2017 bis 2019 für den Rekordchampion aus Kroatien gespielt und mit ihm jeweils die Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Der 2,01 Meter große Schlussmann unterschrieb bei RK Zagreb einen Vertrag bis 2028.

Damit ist beim TBV ab Sommer 2026 eine Planstelle im Tor frei. Vieles deutet darauf hin, dass sie Domenico Ebner einnimmt. Eine offizielle Bestätigung des Transfers gab es bis Dienstagmittag (noch) nicht. Der Vertrag des 31-jährigen Deutsch-Italiener, der italienischer Nationaltorwart ist, läuft im Sommer beim SC DHfK Leipzig aus. Er ist mit Nicole Roth (30) liiert, die für Frauen-Erstligist HSG Blomberg-Lippe im Tor steht. Das Handball-Torhüter-Paar hatte sich in der Saison 2017/2018 in Bietigheim kennengelernt und könnte nun wieder näher zusammenrücken.

&bdquo;Das war schon hart“ Verabschieden müssen sich Mannschaft, Verantwortliche und Fans des TBV Mitte nächsten Jahres von Urh Kastelic, der nach drei Jahren bei FA Göppingen 2022 ins Lipperland gekommen war. Im LZ-Gespräch gab der sympathische Slowene einen Einblick in sein Innenleben: &bdquo;Es war eine sehr schwierige Entscheidung. Dem TBV abzusagen – wir hatten sehr gute Gespräche – das war schon hart. Meine Frau und ich haben uns in Lemgo und im Verein sehr wohl gefühlt. Ich spiele in der stärksten Liga der Welt, und gefühlt werden wir jedes Jahr besser, die Entwicklung ist schön. Aber so ist das Leben und der Sport.“

Als Grund für seine Entscheidung führte Kastelic ausschließlich familiäre Gegebenheiten an: &bdquo;Meine Frau muss für ihre Master-Arbeit im Bereich Soziale Arbeit ein halbjähriges Praktikum absolvieren. Dieses kann sie nur in Slowenien machen. Zusammen mit unserer Tochter Iva, die im Juni 2024 zur Welt kam, werden wir nach Zagreb ziehen. Von dort ist es nur eine halbe Stunde Fahrzeit bis zur Praktikumsstelle meiner Frau. Es gab viele Optionen, es ist eine gute Zeit für Torhüter. Aber es kam nur Lemgo oder der Weg zurück infrage. Zagreb spielt Champions League, das ist auch Top-Niveau.“

Highlight Olympische Spiele Und was fällt dem Schlussmann als Erstes ein, wenn er auf seine bisher knapp dreieinhalb Jahre beim TBV zurückblickt? &bdquo;Da gibt es ganz viele Dinge: Der Verein ist familiär geführt, wir haben ganz tolle Fans, die uns auch auswärts lautstark unterstützen. Wir können als Mannschaft jedes Spiel gewinnen, alle Teams reisen mit Respekt nach Lemgo. Selber habe ich mich als Mensch und als Sportler weiter entwickelt, vom Torwarttraining mit Jörg Zereike und nun Matthias Struck sehr profitiert.“ Sportliche Highlights seien das Final Four in Köln gewesen (&bdquo;Ich kam aus einer Verletzung, leider verloren wir das Halbfinale gegen Magdeburg knapp.“) und die Olympischen Spiele in Paris: &bdquo;Ich durfte noch ein Spiel bestreiten.“

Im Sommer 2024 hatte der Nationalspieler im LZ-Gespräch von der Eröffnungsfeier geschwärmt: &bdquo;Ich stand neben Rafael Nadal, Carlos Alcaraz und Zinedine Zidane. Das sind Momente gewesen, die ich definitiv nicht vergessen werde.“ Mit dem Lemgoer Team möchte Urh Kastelic in seiner letzten TBV-Saison &bdquo;wieder zum Final Four nach Köln und in der Liga möglichst viele Spiele gewinnen“. Er weiß: &bdquo;Die Fans stehen hinter der ganzen Mannschaft, es gibt keinen Superstar. Sie motivieren und helfen uns, wenn du mal Schmerzen hast.“

Lobende Worte von Zereike TBV-Geschäftsführer Jörg Zereike fand in der TBV-Presseinfo nur lobende Worte für den Schlussmann: &bdquo;Wir können die Beweggründe von Urh natürlich nachvollziehen und wünschen ihm und seiner Familie schon jetzt nur das Beste für das neue Kapitel in Zagreb. Urh hat sich in seiner bisherigen Zeit beim TBV immer vorbildlich in den Dienst der Mannschaft gestellt und trägt unsere Farben mit großer Leidenschaft und Identifikation.“

DHB-Pokal-Spiel terminiert Im April 2023 durfte der TBV Lemgo Lippe zuletzt an einer Final-Four-Pokal-Endrunde in der Kölner Lanxess-Arena teilnehmen, belegte den vierten Platz. In diesem Jahr haben die Schützlinge von Trainer Florian Kehrmann (Pokalsieger 2002 als Spieler und 2020 als Trainer) erneut die Chance, die letzte Hürde heißt SC DHfK Leipzig. Das Viertelfinalspiel ist inzwischen terminiert: Die Begegnung findet am Mittwoch, 17. Dezember, um 19 Uhr in der Ballsport-Arena Dresden statt. Der ursprünglich in Leipzig vorgesehene Austragungsort steht aufgrund einer Veranstaltung in der heimischen Quarterback-Immobilien-Arena nicht zur Verfügung. Das Final Four findet in dieser Saison am 18. und 19. April 2026 in Köln statt. Die weiteren Viertelfinal-Begegnungen: Füchse Berlin – THW Kiel, Bergischer HC – MT Melsungen, SC Magdeburg – SG Flensburg-Handewitt (alle am Donnerstag, 18. Dezember).

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