Regensburg. Mittagspause im Trainingslager in Regensburg. Samuel Zehnder nutzt die Zeit, um mit seinem Zimmerpartner Leve Carstensen zu regenerieren. „Etwas die Beine hoch zu legen, das tut gut“, sagt der 22-Jährige im LZ-Gespräch. Die Spieler des Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe haben noch bis Sonntag ein strammes Programm zu absolvieren. Einige Erfolge So tickt der Nachfolger von Bjarki Mar Elisson (Veszprem), der in den vergangenen zehn Jahren für Kadetten Schaffhausen spielte. Mit der U15, U17 und U19 gewann Zehnder insgesamt viermal die Meisterschaft in der Schweiz, zweimal mit der ersten Mannschaft. Im Juni 2017 feierte er sein Debüt im Nationalteam. In Lemgo unterzeichnete er einen Vertrag für zwei Jahre. Der Start: Etwas verspätet traf Samuel Zehnder im Lipperland ein. Grund war der Wehrdienst: „Das Thema hat sich nun erledigt, ich kann mich im Normalfall voll auf den Handball konzentrieren.“ Die neue Umgebung: „Eine sehr schöne Wohnung – mitten in Lemgo“ habe er gefunden. Hier lebt der Linksaußen gemeinsam mit seiner Freundin Jenny: „Wir sind seit sechs Jahren ein Paar. Nicht alleine im Ausland zu sein, macht es deutlich einfacher.“ Sein erster Eindruck von Lemgo? „Süß! Die Stadt ist nicht so groß, aber sie gefällt mir.“ Die neuen Teamkollegen: „Ich kann mich nicht beklagen, die Jungs haben mich gut aufgenommen. Wir lieben alle den Handball und trainieren gerne. Das passt bestens.“ Seinen Partner und Konkurrenten auf dem Flügel – Kian Schwarzer: „Er hilft mir, wir sind im ständigen Austausch. Das Spielsystem kenne ich ja noch nicht so gut. Ein sehr angenehmer Typ.“ Das Trainingslager: „Es passt alles: Die Halle und der Kraftraum, wir werden gut verpflegt. Das Hotel ist schön, ohne Klimaanlage ist es allerdings etwas warm.“ Die Ziele mit dem TBV: „Wir wollen jedes Spiel Vollgas geben und in allen Wettbewerben möglichst weit kommen.“ Seine Stärken: „Ich bin schnell, auch im Gegenstoß, habe einen guten Abschluss vom Flügel. Das brauchst du auf der Position. Zuletzt habe ich auch viele Siebenmeter geworfen. Ob ich das auch in Lemgo darf oder muss? Mal schauen!“ Seinen Vorgänger: „Bjarki hat große Fußspuren hinterlassen“, sagt Samuel Zehnder. Bedeutet das Druck oder Motivation? „Eher Motivation, ich möchte aber meinen eigenen Stil beibehalten. Druck habe ich nicht, ich bin zehn Jahre jünger.“ Seine Rückennummer und seinen Geburtstag: „Ich hatte die ,4 wegen meines Vaters Oliver, der selber mit dieser Nummer bis zur 2. Liga in der Schweiz gespielt hat“, erläutert der Nationalspieler aus der Schweiz. Nun war sie auch in Lemgo frei. Gibt es einen Bezug zu seinem Geburtstag, den er eigentlich nur alle vier Jahre feiert? Denn: Am 29. Februar 2000 kam er in Einsiedeln zur Welt. „Nein, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. In der Nationalmannschaft bekam ich zufällig die 29. Das fand ich passend, da ich am 29. Geburtstag habe, bin also eigentlich erst Fünfeinhalb.“ TBV spendabel Die Karten für das Legendenspiel am 27. August – die Begegnung ist ausverkauft – gelten auch für das Heimspiel des TBV in der 1. Qualifikationsrunde der EHF-European-League gegen BM Logroño La Rioja. Wie berichtet, beginnt das Europapokal um 15 Uhr, das Legendenspiel um 18 Uhr. „Damit wollen wir uns auch ein stückweit für die große Geduld bedanken. Schließlich haben nur wenige Fans ihr Ticket zurückgegeben, obwohl das Legendenspiel eigentlich vor mehr als zwei Jahren hätte stattfinden sollen“, so Geschäftsführer Jörg Zereike.