Der Riese aus der Schweiz: So tickt TBV-Zugang Joël Willecke

Dornbirn. Im Kader des Handball-Erstligisten TBV Lemgo Lippe steht seit dem 1. Juli ein zweiter Schweizer: Während Samuel Zehnder (25) bereits seit 2022 den TBV-Dress trägt und weiter auf dem linken Flügel wirbelt, verstärkt Joël Willecke (21) die Lipper am Kreis. Zusammen mit dem Schweden Adam Nyfjäll (32) bildet er das neue Duo – als Nachfolger von Jan Brosch und Leos Petrovsky.

Seit Mittwoch weilt Willecke mit seinen neuen Teamkollegen im olympischen Trainingszentrums Dornbirn. In Österreich bereiten sich die Lipper auf die neue Saison vor. Mit der LZ sprach Joël Willecke, der erst als 12-Jähriger mit dem Handballspielen begann, über verschiedene Themen.

Die ersten Tage in Lemgo: &bdquo;Ich bin sehr gut angekommen. Zu Beginn waren meine Eltern noch hier und haben mir beim Einrichten meiner Wohnung geholfen. Zusammen mit meiner Freundin Charlotte lebe ich im Norden der Stadt, es sind rund zehn Minuten zu Fuß ins Zentrum. Alles ist schnell zu erreichen, mir gefällt die Innenstadt und die Architektur der Gebäude. Meine Mitspieler haben mich super aufgenommen, sehr herzlich.“

Das Trainingslager in Österreich: &bdquo;Wir finden hier super Bedingungen vor. Das Hotel ist klasse, Halle und Kraftraum sind schnell zu erreichen, das Essen ist ebenfalls sehr gut. Es herrschen also beste Voraussetzungen, um den nächsten Schritt in der Vorbereitung zu gehen. Nur das Wetter könnte noch etwas besser sein oder werden. Ich teile mir ein Zimmer mit Nicolai Theilinger. Das passt, er verfügt über viel Erfahrung und wir verstehen uns sehr gut.“

Seine Ziele: &bdquo;Ich möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen, mich mit besseren Spielern messen und mich im neuen Umfeld behaupten. In der Schweiz habe ich noch bei meinen Eltern gewohnt, jetzt bin ich auf mich allein gestellt. Es geht also um den nächsten Step – auch außerhalb des Spielfeldes.“

Seine Qualitäten als Fußballer, nachdem er als Kind zunächst gekickt hatte: &bdquo;Ich finde, dass ich ein ganz guter Fußballer bin, aber da gehen die Meinungen auseinander. Ich gruppiere mich da also im Mittelfeld ein. Wenn wir beim Training Fußball spielen, wählen wir immer. Bobby Schagen macht es sehr gut, auch die beiden Österreicher (Möstl und Hutecek, die Red.) sind nicht schlecht. Tim Suton ist ebenfalls schnell in den Teams.“

Seine Körpergröße von 2,04 Metern: &bdquo;Von meinen Eltern habe ich sie nicht, sie kommt von meinem Großvater – dem Vater meines Vaters. Er ist ebenfalls mehr als 2,00 Meter groß. Wir sind übrigens keine sportliche Familie, ich gehe da einen neuen Weg.“

Samuel Zehnder: &bdquo;Er hilft mir sehr, schon vor meinem Wechsel hatten wir viel über Lemgo und den TBV gesprochen. Bei der Nationalmannschaft teilen wir uns ein Zimmer. Ein super Typ, ein netter Kerl, wir haben uns auch schon so mal in Lemgo getroffen und was unternommen.“

Die EM 2026: &bdquo;Sie ist noch weit weg. Natürlich möchte ich dabei sein, aber jetzt geht es erst einmal darum, sich in der Bundesliga zu zeigen, ich will mir Spielzeit erarbeiten und dem Team helfen. Aber klar: Die Nationalmannschaft ist geil.“

So beschreibt sich Willecke selber: &bdquo;Ich bin ein ruhiger Typ abseits des Spielfeldes, falle nicht groß auf. Ich versuche aber, mich in die Gemeinschaft einzubringen, fühle mich hier wohl und probiere, dass das für alle anderen auch gilt. Und ich bin für jeden Spaß zu haben. Auf dem Platz bin ich sehr emotional – das Kontrastprogramm.

Heute das erste Turnierspiel Handball-Bundesligist TBV Lemgo Lippe ist seit Mittwoch im Trainingszentrum in Dornbirn. Schon morgens um 6 Uhr hatte er sich auf den Weg gemacht, um die rund 620 Kilometer zurückzulegen. In Österreich weilt Trainer Florian Kehrmann mit seinem Team zur Vorbereitung auf die neue Saison bis Montag. Zum Auftakt der Serie 2025/2026 geht es bekanntlich am Freitag, 29. August, ab 20 Uhr in der Phoenix-Contact-Arena gegen den SC Magdeburg. Nun stehen erstmal intensive Trainingstage für die TBV-Spieler an.

Wie im vergangenen Jahr nutzt der lippische Handball-Bundesligist das Umfeld des olympischen Trainingszentrums Dornbirn (Olympiazentrum Vorarlberg). Alle Spieler, also auch die zuletzt angeschlagenen Hendrik Wagner und Tim Suton, die das Testspiel in Borken gegen Liga-Konkurrent TSV Hannover-Burgdorf (32:28) verpasst hatten, konnten die Reise nach Österreich mit antreten. Aus dem Team Handball Lippe, dem Unterbau des Erstligisten, ist Benjamin Bröhl dabei. Der Rückraumspieler war aus dem Nachwuchs von Frisch Auf Göppingen ins Lipperland gekommen und hatte zuletzt auch in Borken Spielzeit erhalten.

Ein Höhepunkt des Trainingslagers ist die Teilnahme am &bdquo;2. ALPLA Sommercup“, der am heutigen Freitag in der Teufelsarena Hard beginnt. Hier treffen die Lipper ab 17 Uhr zunächst auf den österreichischen Bundesligisten Schwaz Handball Tirol, am Samstag geht es gegen HC Hard oder den deutschen Rekordmeister THW Kiel, die sich ebenfalls heute Abend (Anwurf: 19.30 Uhr) gegenüberstehen. Das Spiel um Platz drei ist für Samstag, 16 Uhr, vorgesehen, das Finale startet um 18.30 Uhr.

Österreicher im Fokus Besonders im Fokus stehen auf Seiten des TBV Lemgo Lippe die österreichischen Nationalspieler Lukas Hutecek und Torhüter Constantin Möstl, für den es in Hard erneut ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein gibt. Die Lipper gehen übrigens als Titelverteidiger bei dem Turnier ins Rennen. Im vergangenen Jahr hatten sie sich im Endspiel gegen HC Hard klar mit 39:24 durchgesetzt. Anschließend reckte Kapitän Tim Suton den Pokal in die Höhe.

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