Darum ist die 1. Handball-Liga so heiß wie eine Feuerzangenbowle

Lemgo. Nach dem elektrisierenden 34:34 zwischen dem TBV Lemgo Lippe und dem Handball Sport Verein Hamburg ist die Handball-Bundesliga zu Weihnachten heiß wie eine Feuerzangenbowle. Sieben Teams zwischen Rang 11 (Leipzig) und 17 (Eisenach) trennen vor der EM-Pause nur zwei Pünktchen – darunter Lemgo und der HSVH.

Obwohl der TBV beim Stande von 34:34 noch 48 Sekunden Ballbesitz hatte und Jogi Bitter den finalen Wurf von Emil Laerke zwei Sekunden vor Schluss mit dem Fuß wegkratzte, wählte Florian Kehrmann, der vor exakt neun Jahren seinen Trainereinstand beim TBV in Hamburg feierte, bemerkenswert ehrliche Worte: &bdquo;Zwei Punkte wären nicht unbedingt verdient gewesen, weil Hamburg es wirklich sehr gut gemacht hat. Das Ergebnis spiegelt die Liga wider, wo es auf Kleinigkeiten ankommt. Wir können froh sein, am Ende den Punkt zu holen.“ Auch Kehrmanns langjähriger Weggefährte Torsten Jansen freute sich an seinem 47. Geburtstag über &bdquo;einen wichtigen Punkt für Kopf und Moral“.

Drama und Dramaturgie Nach verteilter erster Hälfte begann die zweite Halbzeit mit einem Schock, als Niels Versteijnen nach einem Foul von Leif Tissier frontal auf die rechte Schulter knallte. Der Holländer rappelte sich auf, verkürzte unter Adrenalin auf 18:19 (33.) – rannte dann aber zur Bank und kehrte bis zum Schluss nicht mehr aufs Feld zurück. Wie stark das Schultereckgelenk in Mitleidenschaft gezogen ist und ob die EM-Teilnahme gefährdet ist, müssen nähere Untersuchungen zeigen. Beim 20:23 oder 24:27 (45.) sah es nicht gut aus für den TBV.

So kam Lemgo zurück Urh Kastelic steigerte sich in der torhüterunfreundlichen Partie auf acht Paraden. Außerdem stimmten nun endlich auch die zwei Tenöre in das TBV-Weihnachtskonzert ein. Bei Tim Suton platzte der Knoten mit seinem ersten von vier Toren in der 46. Minute. Lukas Hutecek traf zum einzigen Mal in der 54. Minute. Dafür sorgte Emil Buhl Laerke für viel Druck aus dem Rückraum.

Die wichtigsten Fakten zum Match Bester Tor-Wichtel bei den mit nur sieben Feldspielern durchspielenden Gästen war Dani Baijens mit 13 Treffern – bei acht Fehlwürfen. Jeweils 100-prozentig trafen für den TBV Lemgo Lippe Linksaußen Samuel Zehnder (10/5), Kreisläufer Leos Petrovsky (6) und Rechtsaußen Bobby Schagen (4). Starke Zuspiele lieferten zudem Niels Versteijnen (4 Tore, 5 Assist) und Emil Laerke (3 – 3).

So verabschiedeten sich die Spieler &bdquo;Am Schluss hätten wir den Sieg mitnehmen können. Doch vom Verlauf her ist es ein gewonnener Punkt. Es soll nicht despektierlich gegenüber dem HSV klingen: Aber die haben so viele Glückstore geworfen. Fünfmal durch den Block abgefälscht – da kann man nix machen“, sagte Samuel Zehnder, der direkt nach dem Spiel mit seiner Freundin Jenny nach Eglisau bei Schaffhausen fuhr. Als Chauffeur betätigte sich auch Bobby Schagen, der auf dem Heimweg nach Amsterdam Lukas Hutecek auf dem Flughafen Schiphol absetzte, von wo &bdquo;Huti“ am Heiligmorgen um 7 Uhr nach Wien flog.

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