TBV Lemgo Lippe beeindruckt als Mannschaft, „die aus dem Nichts ein Tor erzielen kann“

Lemgo. Drei Siege in Serie. Obendrein das beachtliche 25:25 gegen die Füchse Berlin. Und bislang lediglich eine Niederlage in 2025. Der TBV Lemgo Lippe gehört in der Handball-Bundesliga zur Gattung der Frühblüher und fährt frohgemut am Sonntag, um 16.30 Uhr, zum SC DHfK Leipzig.

Die Ausgangssituation Die Sachsen, die aktuell sechs Punkte weniger als der TBV aufweisen, haben die Partie als Familienfest ausgeflaggt, zu dem zirka 5000 Zuschauer in der Quarterback-Arena erwartet werden. Beim 33:28 im Hinspiel stachen Tim Suton (10) und Constantin Möstl (14 Paraden) heraus. Inzwischen hat sich der Leipziger Kader deutlich verändert. Mit William Bogojevic, als Ersatz für den langzeitverletzten Matej Klima, sowie U21-Weltmeister Stephan Seitz (Erlangen) wurden im Winter beide Halbpositionen neu besetzt. Bogojevic, ein 27-jähriger Schwede, kam von Pick Szeged. Ärztlicherseits noch kein grünes Licht gibt es für Franz Semper, der seit seinem Kurzauftritt bei der WM mit einer Schambeinentzündung ausfällt.

Das erwartet Florian Kehrmann: Nach der Länderspielpause freut sich der TBV-Trainer, mit einem wieder etwas vollerem Kader gen Leipzig fahren zu können. &bdquo;Jan Brosch zählt wieder zum Kader. Inwieweit er zum Einsatz kommt, müssen wir sehen“, sagt Kehrmann. Als &bdquo;Prunkstück“ bezeichnet er die Leipziger Abwehr mit Vize-Weltmeister Marko Mamic, Simon Ernst und Luca Witzke. Auch Seitz und Bogojevic kämen immer besser ins Spiel. Kehrmann: &bdquo;Das wird eine heiße Atmosphäre, in der Leipzig den Ergebnisdruck hat. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, dessen Ergebnis von vielen Kleinigkeiten abhängig ist. In jedem Fall benötigen wir ein gutes Rückzugsverhalten wie gegen Berlin oder Stuttgart.“

So haben die Nationalspieler die EM-Quali-Spiele verdaut: Bobby Schagen und Niels Versteijnen machten mit den Färöer-Inseln eine ganz neue Erfahrung. &bdquo;Auch ohne Eis und Schnee war die Reise dahin über Kopenhagen sehr hart. Es war krass zu sehen, was der Sport für die Insel bedeutet. Wir spielten zur Eröffnung einer neuen Halle, die total ausverkauft war“, erinnert Versteijnen an das 32:32 im Hinspiel. Im Rückspiel in Almere (Arnheim) wurden die Niederländer dann mit 31:32 überrumpelt. &bdquo;Die Färöer brachten 900 Zuschauer mit. Gefühlt war die ganz Insel unterwegs“, staunte Versteijnen über ein weiteres Auswärtsspiel. Als größtes Probem machte Niels Versteijnen, der in beiden Partien jeweils sieben Treffer erzielte, die eigene Abwehrschwäche aus. In den Spielen gegen die Ukraine und Kosovo können die Niederländer aber noch auf den EM-Zug aufspringen. Zurück in Lemgo hat der Lemgoer Linkshänder nun vorübergehend einen neuen Mitbewohner bei sich aufgenommen. Zwillingsbruder Arjan, holländischer Nationaltorhüter und beim EHV Aue unter Vertrag, hat sich nach seinem Kreuzbandriss für eine Reha bei den Fitmachern von &bdquo;Körperbau“ in Lemgo entschieden. &bdquo;Seitdem steht ein Bett in meinem Wohnzimmer“, grinst Versteijnen, der sich mit seinem Bruder aber gut ergänzt: &bdquo;Während er ganz gerne kocht, kaufe ich ein. Das passt gut.“

Wer feierte Erfolgserlebnisse? Lukas Hutecek und Constantin Möstl hatten ihren Glücksmoment beim 26:26 gegen Deutschland in Wien. Bei den Duellen zwischen der Schweiz und der Türkei trafen sogar zwei TBV-Spieler direkt aufeinander. Wobei Sadik Herseklioglu nicht eingesetzt wurde. Die Schweiz siegte 38:34 und 30:27, wozu Samuel Zehnder jeweils drei Treffer beisteuerte.

Das ist die Leipziger Erwartungshaltung: Trainer Runar Sigtryggsson bezeichnet den TBV Lemgo Lippe als &bdquo;unangenehmen Gegner, der einen Typ Handball spielt, bei dem man viel Geduld haben muss, um seine Abwehr hinzukriegen“. Der TBV drücke dem Gegner häufig den Plan auf, wie sie spielen wollen. &bdquo;Die Lemgoer gehen gut mit dem Ball um und verfügen über individuelle Fähigkeiten, aus dem Nichts ein Tor zu schießen.“

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