Durch „Nichtstun“ in die Oberliga: Der besondere Aufstieg von Handball Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Als das Projekt Handball Bad Salzuflen vor zehn Jahren anlief, lauteten die Gegner in der 1. Kreisklasse Lemgo IV oder Schloß Neuhaus III. &bdquo;Es ist unfassbar, welch steile Entwicklung der Verein genommen hat“, staunt Teammanager Moritz Sibma beim Blick auf die künftigen Gegner, wie Ex-Bundesligist TuRa Bergkamen oder SuS Oberaden, in den 1980er Jahren ebenfalls einige Zeit in der 2. Liga.

Die neue Liga: &bdquo;Die Oberliga war immer unser Ziel. Es ist schon etwas verrückt, dass wir es jetzt durch Nichtstun dorthin geschafft haben“, sagt Sibma zur Reform mit einigen umbenannten Ligen. Neben bislang unbeleckten Gegnern wie RSV Altenbögge-Bönen oder TV Isselhorst freuen sich die Badestädter auch auf viele Nachbarschaftsduelle gegen den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck, TuS Brake/Bielefeld, TuS Spenge II, Lit 1912 III, TSG Altenhagen-Heepen II oder VfL Mennighüffen.

Die neuen Trainer: Für Pascal Vette, den es nach zwei Jahren zurück in die Heimat zu CVJM Rödinghausen zog, hat Fabian Arning die Regie übernommen. Der 33-jährige Barntruper fungierte in der vergangenen Saison als Spielertrainer beim TuS Westfalia Vlotho-Uffeln in der Bezirksliga Minden-Lübbecke. Viele Gegner kennt er aber noch aus seiner aktiven Zeit als Linksaußen beim TuS Möllbergen, HSG Porta oder Handball Lemgo. &bdquo;Natürlich muss ich mich erst an die Klasse gewöhnen. Doch ich bin so selbstbewusst, zu sagen, dass ich zwischen Regionalliga und Bezirksliga gut informiert bin“, sagt Arning, der bislang parallel auch noch Fußball beim A-Ligisten SG Bentorf/Hohenhausen spielte. &bdquo;Doch Prio eins hat jetzt natürlich der Handball“, so Arning, der auch einen neuen Sekundanten an seiner Seite weiß. Niklas Hinsch (25) war in der vergangenen Saison noch Spielführer bei Drittligist Team HandbALL. Doch nach seinem dritten Kreuzbandriss schnuppert der einst aus Schwanewede ins Lippische gekommene Hinsch jetzt ins Trainergeschäft rein und übernimmt den Part von Thilo Leischulte.

Die frischen Spieler: Neuer Playmaker ist der aus Lemgo stammende Finn Heinemann, der aus Rödinghausen in die Salzestadt kam. &bdquo;Finn soll als Spielgestalter auch bei uns die Fäden ziehen“, heißt es in Sibmas Stellenbeschreibung. Den Part von Philipp Göke übernimmt Matze Müller aus der A-Jugend von Handball Lemgo. Gemeinsam mit Niklas Südhölter bildet er das Torhütergespann.

So lief die Vorbereitung: Im dreitägigen Heimtrainingslager in Aspe wurde &bdquo;alles durchleuchtet und intensiviert“, so Sibma. Der Schwerpunkt lag auf der Deckung und der zweiten Welle. Schade war, dass Drittligist TV Bissendorf/Holte kurzfristig absagte. Doch beim Härtetest am vergangenen Wochenende konnte sich das HBS-Team von seiner besten Seite präsentieren. Beim niedersächsischen Oberligisten VfL Hameln sprang nach 40-minütiger Dominanz ein Sieben-Tore-Sieg heraus. Tags darauf wurde auch die HSG Hüllhorst mit acht Toren Differenz klein gehalten. Somit hatten sich Lars Görder & Co. den Grillabend redlich verdient.

Die Erwartungshaltung: &bdquo;Wir hätten gerne mehr Zeit in der Vorbereitung gehabt. So wird man unsere neue Handschrift anfangs nur in Teilen sehen“, sagt Arning und erläutert: &bdquo;Athletisch sind wir super vorbereitet. Aber ,Hinschi’ und ich wollen ein komplett neues System implementieren. Da haben wir in gewissen Bereichen aktuell noch Nachholbedarf, weshalb wir zunächst Themenblöcke priorisieren müssen. In den ersten Wochen wird unser Spielstil noch dem der vergangenen Saison ähneln.“ Von seinem neuen Verein hat er in den ersten zehn Wochen einen top Eindruck gewonnen: &bdquo;Es ist bemerkenswert, was für ein Konstrukt hier aufgebaut wurde. Dass noch fünf, sechs Spieler von vor zehn Jahren dabei sind, spricht für sich.“ Weniger glücklich ist der neue Coach mit dem Auftaktgegner. &bdquo;Gegen Lit III wäre ich lieber erst am fünften Spieltag angetreten.“

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