Purer Wille: Blomberg ringt im emotionalen NRW-Duell auch den BVB nieder

Blomberg . Wenn sich die Sitzplatztribünen der Ulmenallee-Halle schon nach 56 Minuten in Stehplatztribünen verwandeln, dann deutet sich auf dem Feld etwas Besonderes an. Ohne sechs Spielerinnen zwang der Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe den Tabellenzweiten Borussia Dortmund am Abend mit 29:25 (13:12) in die Knie. Anschließend wollte die Party kein Ende nehmen. &bdquo;Oh, wie ist das schön" dröhnte es nach dem sechsten Pflichtspielsieg in Folge aus den Lautsprechern.

&bdquo;Wir machen immer weiter, wir können es nicht ändern", bestätigte Blombergs Trainer Steffen Birkner vor dem Anpfiff seine Worte, die er im Vorschaugespräch mit der LZ genutzt hatte. Da wusste er allerdings noch nicht, dass er im Topspiel auf eine weitere Spielerin verzichten musste. Denn kurzfristig meldete sich auch Ona Vegué krank. Außer der Linksaußen fehlten Marie Michalczik, Lisa Frey, Andrea Jacobsen, Diana Dögg Magnsudottir (alle verletzt) sowie Amber Verbraeken (krank). Dafür rückten die A-Jugendliche Ruslana Litvinov und die erfahrene Rechtsaußen Lisa Rajes in den Kader.

Steffen Birkner und sein Dortmunder Kollege Henk Groener gingen im Vorfeld von einem &bdquo;intensiven Spiel" aus. Und die HSG-Mannschaft beherzigte die Worte ihres Trainers. Weiter, immer weiter – sie legte sich mächtig ins Zeug, kämpfte um jeden Ball, warf sich beherzt in die Zweikämpfe und beackerte jeden Zentimeter Hallenboden. Bezeichnend: Das erste Tor des Spiels durch den Tempogegenstoß von Judith Tietjen resultierte aus einem Block von Laetitia Quist.

Nach der 4:3-Führung zeigte sich der Gast dann durchaus überrascht. Maxi Mühlner übernahm für die erkrankte Ona Vegué bei der HSG die Verantwortung von der Siebenmetermarke und verwandelte zum 8:5 (19.) – die erste Drei-Tore-Führung. Als dann auch noch BVB-Torhüterin Sarah Wachter ein Wechselfehler in Unterzahl unterlief, bot sich den Gastgeberinnen die Chance, auf vier Tore davonzuziehen. Doch ein riskantes Anspiel an den Kreis misslang. Besser machte der BVB sein doppeltes Überzahlspiel nur kurze Zeit später. Nach einem 7:9 (22.) verkürzte er auf 9:10 (24.).

HSG lässt nicht locker &bdquo;Wir machen es gut", zeigte sich HSG-Geschäftsführer Jan-Henning Himborn zur Pause und einer 13:12-Führung zufrieden. Es wurde sogar noch viel besser, als seine Truppe bis zur 38. Minute ein 18:13 herausspielte. Gästetrainer Henk Groener nahm nach 10:42 Minuten bereits die zweite Auszeit in der zweiten Hälfte und versuchte es anschließend immer wieder mit einer zusätzlichen Feldspielerin.

Nach dem 22:18 (48.) geriet Blomberg nur ganz kurz aus der Spur, und Dortmund witterte beim 22:23-Anschluss (50.) Morgenluft. Doch der Gast hatte die Rechnung ohne die starke HSG gemacht. Angetrieben von 813 lautstarken Fans ließ sie nicht locker, warf sich mit aller Kraft auch in der heißen Schlussphase weiter in alle Bälle und steuerte in einem typischen NRW-Duell dem nächsten Heimsieg entgegen.

Und der machte HSG-Trainer Steffen Birkner so richtig glücklich: &bdquo;Purer Wille, purer Kampf – wir wussten, dass wir zusammenstehen müssen. Ida Hoberg macht es auf Rückraum Mitte gut. Wir haben uns nie entmutigen lassen. Emotional, kämpferisch – was wir geleistet haben..."

Kurz und knapp HSG Blomberg-Lippe: Veith (1.-48.), Ludwig; Rüffieux (3), Quist (5), Kühne (6), Hoberg (1), Jaron (n.e.), Litvinov (1), Mühlner (7/2), Rajes (n.e.), Tietjen (5), Hauf (1).

Borussia Dortmund: Kothen, Wachter; Kusian (1), Antl (1), Degenhardt (4), van Maurik (1), Lassource (10/6), Langer (n.e.), Sasaki (2), Husebo, Olsson (2), Vollebregt (1), Egeling, Bleckmann (3).

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