Der Wahnsinn geht in die nächste Runde: HSG steht im Endspiel um Deutsche Meisterschaft

Dortmund. &bdquo;Es ist unglaublich. Wir haben gekämpft bis zum Umfallen, es ist gerade richtig schön.“ So hat sich am Samstagabend Nieke Kühne, Nationalspielerin von Handball-Erstligist HSG Blomberg-Lippe, nach dem 32:26 (16:11) bei Borussia Dortmund geäußert. Die Lipperinnen entschieden damit die Halbfinalserie gegen die Schwarz-Gelben mit 2:1 für sich und stehen erstmal in der Vereinsgeschichte im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

&bdquo;Wir wollten die Saison einfach nicht so beenden“, hatte das Motto nach der Auftaktniederlage gegen den BVB gelautet, berichtete Kühne: &bdquo;Der Sieg am Mittwoch gab uns dann so viel Selbstvertrauen. Wir haben eine super Abwehr gespielt und konnten uns deshalb im Angriff den einen oder anderen Fehler erlauben.“ Enttäuschung hingegen auf der Seite des BVB. Spielerin Lisa Antl: &bdquo;Wir haben einen saukleinen Kader. Leider stimmt es gerade vorne und hinten nicht.“

Polonaise durch die HSG-Reihen Die Blomberger Anhänger feierten die Mannschaft, ließen blaue und rote Luftballons im Block steigen und riefen &bdquo;Finale, oho, Finale, oho“. Nach einem &bdquo;Humba“ ging es für die Spielerinnen mit einer Polonaise durch die HSG-Reihen in der Sporthalle in Wellinghofen, die mit 1170 Zuschauern ausverkauft war. Und als die Spielerinnen aufs Parkett zurückkehrten, hatten die Fans noch lange nicht genug.

Damit geht die unglaubliche Reise für die Nelkenstädter in dieser Saison weiter, am Mittwoch startet die Finalserie mit einer Partie in Ludwigsburg oder beim Thüringer HC. Im zweiten Halbfinale steht das dritte Spiel erst am Sonntag an. Am nächsten Samstag genießt die HSG dann Heimrecht im zweiten Finale um die Deutsche Frauenhandball-Meisterschaft. Vizepokalsieger sind die Lipperinnen bereits, zudem waren sie ins Final-Four der European-League eingezogen.

Vor dem Spiel: HSG-Trainer Steffen Birkner sagte: &bdquo;Am Mittwoch hat viel funktioniert. Wir werden alles investieren, um ins Finale einzuziehen. In dieser Saison haben wir schon häufig vor tollen Kulissen gespielt. Es gilt, Ruhe zu bewahren, dafür hat jede Spielerin Mittel und Wege.“ Und Henk Groener vom BVB äußerte sich so: &bdquo;Die Fans sind immer wichtig, sie geben uns einen Schub. Es ist ein Alles-oder-nix-Spiel.“ Ärgerlich für die Schwarz-Gelben war, dass Lieder nicht spielen konnte, so dass die Not im Tor groß war. Groener zu Torwarttrainerin Clara Woltering, die erneut ran musste: &bdquo;Sie ist eine Galionsfigur, hat so viel Erfahrung.“ Wieder einsatzbereit meldete sich Lena Degenhardt.

Die erste Halbzeit: Es ging hin und her, die Begegnung startete ausgeglichen. Ausgerechnet nach einer Auszeit von Groener (14.) setzte sich Blomberg ab. Aus einem 6:5 machten die Lipperinnen ein 15:8 (26.). Bei den Paraden zog Melanie Veith Kontrahentin Woltering davon, davor arbeitete die Arbeit hervorragend mit unter anderem einigen Steals. Zudem waren die Gäste bei Rebounds hellwach und agierten clever. Mit einem Fünf-Tore-Vorsprung (16:11) ging es in die Kabine.

Die zweite Hälfte: Die Gäste bestimmten die Begegnung, nach dem 22:14 (40.) von Ida Hoberg schien die Borussia geschlagen. Doch mit ihrem Sieben-gegen-Sechs probierte das Team noch einmal alles. Mit dem 21:24 (50.) meldeten sich die Schwarz-Gelben zurück, doch Mühlner nach einem tollen Quist-Anspiel und die überragende Kühne wussten die richtige Antwort.

Die Trainerstimme: &bdquo;Es war ein überragender Auftritt. Wir stehen im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen“, meinte Birkner: &bdquo;Dass wir so dominant auftreten, war nicht erwartbar.“ Verzichten musste Birkner auf Lisa Rajes (Job) und die erkrankte Andrea Jacobsen.

Kurz und knapp Borussia Dortmund: Muth, Woltering; Abbingh (2), Campos Costa (5), Antl (3), Degenhardt (1), van Maurik, Lassource (4/1), Sasaki (1), Husebo (2), Vollebregt (7), Egeling,Heimann, Bleckmann (1).

HSG Blomberg-Lippe: Veith, Ludwig (50.-60.); Rüffieux (4), Quist (5), Magnusdottir, Frey, Kühne (6), Hoberg (4), Jaron (n.e.), Vegué (5/5), Mühlner (2), Tietjen (3), Hauf (3).

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