HSG verliert in Polen und Verbraeken verletzt sich: "Es sah nicht gut aus"

Lubin. Im zehnten Pflichtspiel des Jahres hat es die HSG Blomberg-Lippe erwischt. Der Frauenhandball-Erstligist verlor in der European League bei Zaglebie Lubin mit 27:29 (13:15) und musste in der Gruppenphase damit den ersten Rückschlag einstecken. Durch die Niederlage fielen die Lipperinnen auf den zweiten Platz hinter dem Gegner von Samstagabend zurück. Doch auch dieser würde noch die Qualifikation fürs Viertelfinale bedeuten. Zudem bitter: Mit einer Knieverletzung musste Amber Verbraeken nach 35 Minuten vom Feld. Einen Gegenstoß hatte die Rechtsaußen noch erfolgreich abgeschlossen, dann knickte die 22-jährige Niederländerin unglücklich weg. Gestützt von Physio Fabian Reinsberger und der überragenden Nieke Kühne (am Ende acht Tore) ging es für Verbraeken vom Feld.

Die erste Halbzeit: Die Lipperinnen mussten im rechten Rückraum nach den Ausfällen von Díana Magnúsdóttir und Laetitia Quist improvisieren. Es startete Lisa Frey auf der linken Seite, später kam Andrea Jacobsen, auch Ida Hoberg spielte hier im zweiten Abschnitt. Glänzend in die Begegnung kamen Nieke Kühne und Ona Vegue. Und obwohl Maxi Mühlner einen Konter nicht erfolgreich abschloss, hieß es nach zehn Minuten 7:3 für die Gäste. Doch Mitte des Durchgangs gab es einen kleinen Bruch im Blomberger Spiel. Immer wieder unterliefen dem Team einfache Ballverluste. Nach dem 10:9 (18.) für die Polinnen reagierte Steffen Birkner mit einer Auszeit und brachte es auf den Punkt: &bdquo;Ich vermisse Dynamik, Spritzigkeit und Körpersprache.“

Als Nieke Kühne sich den ersten Fehlversuch erlaubte und Ona Vegue einen Gegenangriff nicht nutzte, drohte ein hoher Halbzeitrückstand. Aber auch Lubin spielte nicht am Limit. Gleichwohl tricksten die Gastgeberinnen die Blomberger Abwehr bei einem Freiwurf kurz vor der Pause aus – 15:13. Ein entscheidender Faktor war die Wurf-Quote: 75:57 Prozent für Zaglebie Lubin. Das HSG-Torwart-Duo Zoe Ludwig/Melanie Veith kam nur auf eine Parade.

Die zweite Halbzeit: Alexia Hauf feierte nach überstandener Muskelverletzung ihr Comeback auf dem linken Flügel. Sie erzielte zwei Tore und erlaubte sich keinen Fehlversuch. Entscheidend waren Zeitstrafen gegen Kühne – wohl eine Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Duos aus dem Kosovo – und Hauf innerhalb von 16 Sekunden beim Stande von 21:22 aus HSG-Sicht (44.). In doppelter Unterzahl und danach verloren die Lipperinnen ihren Rhythmus, Steffen Birkner konnte mit seiner letzten Auszeit beim 21:26 (50.) nicht mehr entscheidend gegensteuern. Der Coach hatte alles probiert, immer wieder auf die siebte Feldspielerin gesetzt. Doch am Ende feierten die Polinnen einen verdienten Erfolg.

Die Stimme des Trainers: &bdquo;Zwei, drei Gründe waren entscheidend für die Niederlage. Unsere Effektivität im Torwurf, vermeidbare Fehler und auch der fehlende Zugriff der Torhüterinnen. Das ist kein Vorwurf an die beiden, aber die Zahlen sind eindeutig“, analysierte Birkner. Zudem habe sein Team &bdquo;deutlich gespürt, dass es ein Auswärtsspiel war“. Der Coach beschrieb die Atmosphäre als &bdquo;super und fair“, fand aber auch: &bdquo;Viele Entscheidungen der Schiedsrichter waren schwierig.“ Und &bdquo;natürlich“ seien die Zeitstrafen gegen Kühne und Hauf innerhalb weniger Sekunden ein Knackpunkt gewesen. Aber: &bdquo;Wir kämpfen uns zurück, das kostete Kraft.“ Zu Verbraeken meinte Birkner: &bdquo;Es sah nicht gut aus, wir müssen die MRT-Untersuchung am Montag abwarten.“

Kurz und knapp Zaglebie Lubin: Zima, Maliczkiewicz; Jakubowska (7), Promis (7/2), Pankowska, Cavo, Oliveira Fernandes, Guirassy, Grzyb (1), Janas, Przywara, Gorna, Drabik (2), Weber (3), Kochaniak-Sala (4), Machado Matielli (5).

HSG: Ludwig, Veith; Rüffieux (2), Jacobsen (1), Verbraeken (3), Frey (1), Kühne (8), Hoberg (1), Vegue (9/3), Jaron, Mühlner, Tietjen, Hauf (2).

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