HSG-Wahnsinn in Frankreich: Blomberg steht vorzeitig im Viertelfinale

Dijon. Sie bildeten einen Jubelkreis und machten eine La-ola-Welle in die Richtung ihrer Fans: Die Spielerinnen der HSG Blomberg-Lippe sind nach dem 28:27 (12:15) bei Bourgogne Dijon Handball am Samstagabend so richtig happy gewesen. Kein Wunder. Denn das Team von Trainer Steffen Birkner steht vorzeitig im Viertelfinale der European League.

Zehn Kühne-Tore Da in der zweiten Begegnung des fünften Spieltages in der Gruppe C Mosonmagyarovari KC aus Ungarn mit 33:25 gegen die Polinnen aus Lubin gewann, führen die Lipperinnen nun sogar die Tabelle mit zwei Zählern Vorsprung an. Zum Abschluss der Gruppenphase empfängt die HSG am nächsten Samstag Mosonmagyarovari in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena (18 Uhr). Die Begegnung in Frankreich war an Spannung kaum zu überbieten. Zur Matchwinnerin avancierte Nieke Kühne, die eine Sekunde vor dem Ende das letzte und ihr zehntes Tor der Begegnung erzielte.

Die Nationalspielerin war nach einem Freiwurf hochgestiegen und wuchtete die Kugel ins Gehäuse. Obwohl auch ein Remis zum Weiterkommen gereicht hätte, wollten die Lipperinnen die Begegnung in der Schlussphase unbedingt gewinnen. Kühne hatte bereits das 27:26 (59.) erzielt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Blombergerinnen mal wieder in Unterzahl agieren müssen. Für Spielführerin Laura Rüffieux war es die dritte Zeitstrafe, sie sah entsprechend die rote Karte. Einmal musste sie für zwei Minuten nach einem Wechselfehler auf die Bank. Bitter war des Weiteren eine Bestrafung gegen die Bank, nachdem Nieke Kühne von den Beinen geholt worden war. Diese Zeitstrafe gab es wegen Meckerns (57.). Aber auch eine zwischenzeitliche doppelte Unterzahl stoppte die Lipperinnen nicht.

Hoberg und Ludwig stark Neben Kühne zeigte Ida Hoberg eine starke Vorstellung. Sie übernahm vor allem das Kommando, als die Französinnen die Nationalspielerin in Manndeckung nahmen. Die 21-jährige Dänin erzielte acht Treffer. Goldrichtig war zudem die Entscheidung von Torwarttrainer Ronny Krüger, ab der 14. Minute Zoe Ludwig zwischen die Pfosten zu stellen. Ludwig, die im Sommer bekanntlich nach Berlin wechselt, kam zwar schwer in die Begegnung (drei Paraden in Hälfte eins), hatte aber riesigen Anteil an der Wende. Denn: Aus einem 7:13 (23.) machten die Gäste zu Beginn des zweiten Abschnitts ein 21:17 (41.).

Aber auch als Dijon mit dem 25:24 (55.) die Begegnung wieder zu seinen Gunsten drehte, kämpfte das HSG-Team leidenschaftlich weiter und belohnte sich mit dem vierten Sieg im fünften Spiel der European-League-Gruppenphase. Ludwig kam auf elf Paraden und eine Fangquote von fast 40 Prozent. Damit zog sie noch an Dijons Ann-Cathrin Giegerich vorbei, die im ersten Abschnitt bei 48 Prozent gelegen hatte, aber dann keinen Ball mehr abwehren konnte.

Birkner: &bdquo;Unheimlich stolz“ HSG-Trainer Steffen Birkner meinte am Samstagabend: &bdquo;Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, das ist kaum in Worte zu fassen. Wir haben den Einzug ins Viertelfinale verdient.“

Kurz und knapp Dijon: Giegerich, Dos Reis; Lønborg (4), Vautier (2), Blaise, Gayet, Gravelle, Plotton (3/1), Dury (6), Urban (1), Pintat (3), Valero Jodar (2), Offendal (1), Perret, Sivertsen (5/4).

HSG Blomberg-Lippe: Ludwig (1), Veith; Rüffieux (1), Jacobsen (2), Frey, Kühne (10), Hoberg (8), Vegue (4/2), Jaron (n.e.), Tietjen (2), Hauf, Horstkötter.

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