Vertrag in Blomberg verlängert: Alle Hintergründe zum Kühne-Coup

Blomberg . Auf der Spielfläche eilt die HSG Blomberg-Lippe von Sieg zu Sieg, abseits des Feldes ist Geschäftsführer Jan Himborn (47) nun ein Coup gelungen: Nieke Kühne, das Herzstück des Spiels des Handball-Erstligisten, verlängerte ihren am Saisonende auslaufenden Vertrag.

Vor dem letzten Gruppenspiel der European League (Samstag, 18 Uhr, gegen Motherson Mosonmagyarovari in der Lemgoer Phoenix-Contact-Arena) beantwortet die LZ die wichtigsten Fragen zu dem neuen Kontrakt mit der 20-jährigen Nationalspielerin.

Wieso bleibt Kühne? &bdquo;Weil ich mich pudelwohl in Blomberg fühle. Sportlich muss ich immer gucken, weil ich mich natürlich weiterentwickeln will. Mit der HSG sind wir in der Liga und auch in Europa vorne dabei. Stünden wir nur im Mittelfeld, hätte ich zweimal mehr überlegen müssen. Dazu kommt, dass das Team auch in der nächsten Saison im Kern zusammenbleibt“, sagt Kühne: &bdquo;Ich bin total happy, ein gelungener Deal.“

Welche Rolle spielt die Teilnahme an der European League? &bdquo;In diesem Jahr sind wir ins kalte Wasser geworfen worden, und es läuft herausragend. Natürlich sind die Partien auf internationaler Ebene wichtig für mich, um Erfahrungen zu sammeln. In der European League gibt es andere taktische Herausforderungen, andere Spielstile, eine größere Körperlichkeit. Und du siehst, welchen Stellenwert der Handball in anderen Ländern genießt.“

Wie lange läuft der neue Vertrag? Mindestens bis zum Ende der Serie 2025/2026. Es gibt zudem eine Option für eine weitere Saison. &bdquo;Es ist ein Eins-plus-Eins-Vertrag“, verrät die Rückraumspielerin.

Kriegt Nieke Kühne nun mehr Geld? Davon ist auszugehen, Kühne wollte sich dazu aber nicht äußern. Sie sagt nur: &bdquo;Geld ist für mich zweitrangig, die sportliche Perspektive und Entwicklung stehen klar im Vordergrund. Der Verein weiß um meinen Stellenwert und ich weiß, was die HSG mir bieten kann. Die Gespräche verliefen jederzeit fair und offen.“ Seit Dezember seien die Parteien im Dialog gewesen: &bdquo;In verschiedenen Konstellationen haben wir gesprochen.“

Wie viele andere Anfragen gab es? &bdquo;Ein oder zwei“, antwortet die HSG-Torjägerin: &bdquo;Für mich war klar, dass ich nicht ins Ausland wollte. Dafür fühle ich mich noch nicht bereit. Und auch die Anfragen aus der Bundesliga hat mein Berater relativ schnell abgeblockt.“

Was sagt Himborn zu dem Deal? &bdquo;Ich freue mich sehr, dass Nieke auch in der nächsten Saison ein wichtiger Bestandteil unseres Teams sein wird. Die sportliche wie auch menschliche Entwicklung wird der Mannschaft helfen, die anstehenden und kommenden Ziele zu bestreiten und bestenfalls zu erreichen.“

Wie lebt Kühne in Blomberg? Seit vier Jahren teilt sie sich eine Wohnung mit Tessa Budelmann – &bdquo;erst im HSG-Internat und nun in einer eigenen Bleibe. Zu Fuß benötige ich fünf Minuten bis zur Halle.“ Die Sportsoldatin bei der Bundeswehr nennt Blomberg &bdquo;meine zweite Heimat“ und Budelmann &bdquo;eine wichtige Freundin“. In Seesen (Niedersachen) wohnen Eltern, Großeltern und drei Halbgeschwister.

Wie sieht es vor dem European-League-Spiel aus? Mit einem Sieg oder einem Remis wäre der HSG Blomberg-Lippe der erste Platz in der Gruppe C nicht mehr zu nehmen. Im Viertelfinale wäre Bera Bera (Spanien) oder Fredrikstad (Norwegen) der Gegner. Sollte Lubin noch an Blomberg vorbeiziehen, ginge es gegen Bensheim/Auerbach. HSG-Trainer Steffen Birkner sagt: &bdquo;Bisher sind wir zuhause ungeschlagen geblieben, den Nimbus wollen wir wahren. Dazu ist der Gruppensieg das Ziel, um dem deutsch-deutschen Duell aus dem Weg zu gehen.“

Laetitia Quist (Knie) soll wieder Spielzeit bekommen. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass das klappt“, so Birkner. Auch Maxi Mühlner ist nach überstandener Krankheit wieder zurück im Kader.

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