HSG vor dem Final Four in Stuttgart: Diese Niederlage gegen Hauf & Co. war richtig bitter

Blomberg/Detmold. Zum fünften Mal steht die HSG Blomberg-Lippe in einer Endrunde um den Deutschen Handball-Pokal. Wenn beim Final Four am Samstag um 16.30 Uhr der erste Pfiff ertönt, ist auch Alexia Hauf wieder dabei. Die 26-jährige Linksaußen und Nationalspielerin des lippischen Erstligisten und European-Viertelfinalisten hatte vor vier Jahren in der Stuttgarter Porsche-Arena noch den Dress der Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten getragen, die den Lipperinnen eine sehr schmerzvolle Niederlage zufügte.

Nach dem 19:22 im Halbfinale war die Enttäuschung riesengroß, der Traum vom Endspiel geplatzt. Mit Torhüterin Melanie Veith (32), Spielführerin Laura Rüffieux (29) und der derzeit am Rücken verletzten Marie Michalczik (23) standen drei aktuelle Blomberger Spielerinnen im Kader. Für die Luchse spielte unter anderem auch Zoe Ludwig (25), die nun Partnerin von Veith im HSG-Gehäuse ist. Alexia Hauf blickt zurück und spricht über aktuelle Themen.

Das Spiel am 15. Mai 2021 gegen Blomberg: &bdquo;Tatsächlich habe ich gar nicht so viele Erinnerungen an diese Partie. Ich war einfach überwältigt von dem ganzen Wochenende – die große Halle und was da alles für die Endrunde so aufgefahren wurde – trotz Corona. Es war ein Event, bei dem wir frei aufspielen konnten“, erzählt die 1,61 Meter große Flügelflitzerin. Es sei &bdquo;eine kampfbetonte Begegnung“ gewesen mit wenig Toren: &bdquo;Seitdem ich in Blomberg bin, ist dieses Match immer mal wieder ein Thema gewesen, immer mit einem Augenzwinkern dabei. Jetzt im Vorfeld des Final-Fours aber nicht.“ Das Endspiel verloren Hauf und Ludwig mit den Luchsen, bei denen die Ex-Blombergerin Kim Berndt die Fäden zog, übrigens gegen Bietigheim.

Die Bedeutung des Pokals: &bdquo;Seitdem wir im Final Four stehen, habe ich mir den Termin in meinem Kalender dick markiert. Diese Tage Anfang März hatte ich aber vorher auch immer schon im Hinterkopf. Die Bedeutung ist maximal groß. Es wird ein Erlebnis mit meinem Team, das mir keiner mehr nimmt. Die Stimmung wird super sein.“

Die Erfolge in der European League: &bdquo;Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir es sogar vorzeitig ins Viertelfinale schaffen? Ich hätte sofort unterschrieben. Ein erstes kleines Ziel war die Quali für die Gruppenphase, aber dass es dann so läuft – damit hat keiner gerechnet. Wir sehen die Spiele immer noch als Bonus. Das Team und der Verein können schon jetzt stolz auf diese Europapokal-Saison sein.“

Die hohe Belastung: &bdquo;Persönlich hatte ich auch ein paar Begegnungen, in denen ich etwas weniger auf der Platte stand. Aber grundsätzlich weiß ich: Wir Spielerinnen spielen lieber als zu trainieren. Wir wollten an diesem Wettbewerb teilnehmen, so lautete das Ziel. Und: Es macht Spaß, ist aber natürlich auch anstrengend. Aber: Die Mannschaft und das Trainerteam bekommen einen guten Mix aus Regeneration, Belastung und taktischen Einheiten hin.“

Die Nationalmannschaft: Nach dem Final Four geht es für Alexia Hauf und das DHB-Team mit Länderspielen gegen Frankreich weiter. Die gebürtige Templinerin (Landkreis Uckermark im Norden Brandenburgs): &bdquo;Die Nationalmannschaft wird nie zur Normalität, sie ist immer etwas Besonderes. Vor jeder Nominierung spüre ich eine gewisse Nervosität und freue mich sehr, wenn ich es wieder in den Kader geschafft habe.“

Ihr Vertrag in Blomberg: Er läuft noch bis 2026. &bdquo;Ich fühle mich pudelwohl, als Team haben wir hier etwas aufgebaut.“ Mit ihrem Lebensgefährten Maurice Malak lebt &bdquo;Lexi“ in Detmold: &bdquo;Wir gehen gerne spazieren, bummeln durch die Stadt oder durch den Schlosspark, besuchen ein Cafe.“

Die Ziele für Stuttgart: &bdquo;Wir haben erstmal das Halbfinale im Blick, da wollen wir alles raushauen und ins Finale erziehen“, sagt Hauf: Die Begegnung gegen Bensheim sei &bdquo;völlig offen. Es gibt keinen Favoriten, keiner genießt Heimvorteil.“ Und welche Bedeutung spielt das jüngste 21:31 in Bensheim: &bdquo;Keine große. Diese Begegnung hat uns nicht aus der Bahn geworfen, das haben die Spiele danach gezeigt. Bei der Belastung kommt so ein Spiel mal vor. Wir glauben fest an den Finaleinzug. Alles ist möglich.“

Das Final Four in Stuttgart - Der Plan sieht vor, dass die HSG am Samstag ab 16.30 Uhr in der Porsche-Arena auf die HSG Bensheim/Auerbach trifft. Im zweiten Halbfinale stehen sich ab 19 Uhr HB Ludwigsburg und Borussia Dortmund gegenüber. Das Programm für Sonntag, 2. März, 12.30 Uhr: Spiel um Platz 3, 15 Uhr: Finale.

- Mit den Qualifikationen für die Final Fours 2008, 2009 und 2010 – damals noch in Riesa – hatte die HSG einen Endrunden-Hattrick geschafft. Bei der Premiere war der vierte Platz (25:28 gegen Leverkusen) ein Erfolg, ebenso Rang drei 2009 nach einem 27:25 im kleinen Finale gegen FA Göppingen. Deutlich mehr hatte sich das Team am 2. Mai 2010 ausgerechnet, als es im Endspiel gegen Leverkusen beim 23:34 chancenlos war. Beim Gegner von Provital Blomberg-Lippe (so hieß das Team damals) war Heike Ahlgrimm, heute Trainerin in Bensheim, die überragende Akteurin. Beste Werferinnen des Blomberger Teams von Trainer Andre Fuhr waren im Finale Mirja Mißling (10) und Michaela Seiffert (5/4). Spielführerin Seiffert, inzwischen Hofmann, meinte: &bdquo;Die Kraft fehlte – von der ersten Minute an.“

- Viel los ist in dieser Woche in Stuttgart. Am Donnerstag gastiert der TBV Lemgo Lippe beim TVB in der Handball-Bundesliga, am Freitag spielt der FC Bayern in der MHP-Arena beim VfB.

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