Nur ein Gegentor in 16 Minuten: So gewinnt TBV Lemgo Lippe die Abwehrschlacht in Stuttgart

Stuttgart. Fasnet statt Karneval oder Gumpiger Donnerstag statt Weiberfastnacht. Zum Auftakt ins närrische Treiben im Schwabenländle sagte Lemgos TBV mal schnell Helau und schnitt mit dem eindrucksvollen 26:23 (13:13)-Sieg den TVB Stuttgart symbolisch die Krawatte ab.

Vorlauf Nach den guten Erfahrungen vom Bietigheim-Spiel hatten die Lipper Quartier im Nestor Hotel, direkt am Schlosspark in Ludwigsburg bezogen. Für die nur 15 Kilometer bis zur Porsche-Arena an der Mercedesstraße benötigte TBV-Chauffeur Rüdiger Felski im berüchtigten Stuttgarter Nachmittagsverkehr jedoch über 40 Minuten.

Erster Glückwunsch Seinen 29. Geburtstag feierte Urh Kastelic fern von Gattin Evelina und Töchterchen Iva. Nach dem morgendlichen Aktivierungsspaziergang in Ludwigsburg bedankte sich &bdquo;Uri“ bei seinen Gratulanten mit einer Einladung zum Kaffee. Nicht mit dabei waren Jan Brosch (Rücken) und Frederik Simak (krank).

Enges Spiel Wohl selten gibt es einen engeren Verlauf als in der ersten Halbzeit in Stuttgart. Beginnend mit dem ersten blitzsauberen Treffer von Jarnes Faust legte der TBV 20 Minuten lang stets ein Tor vor und kassierte hinten den Ausgleich. Nur beim 9:7 und 12:10 betrug Lemgos Plus kurzzeitig zwei Tore.

Die Ärger-Momente Außergewöhnliches spielte sich beim 12:11-Vorsprung kurz vor der Pause ab, als die Gäste eine Zeitstrafe gegen Pribetic nicht nutzten. Zweimal &bdquo;roch“ Lenny Rubin den Querpass von Lukas Hutecek und versenkte in Unterzahl zwei Steals nacheinander zum 13:12 für den TVB. Nach dem Wechsel warfen den TBV drei Zeitstrafen binnen sechs Minuten zurück, so dass Stuttgart beim 18:16 in der 38. Minute erstmals mit zwei Toren führte.

Lemgos Helau-Phase In den folgenden 16 (!) Minuten ließ der TBV nur noch einen Gegentreffer zu. Auch ohne Abwehrchef Simak verteidigte Lemgo bravourös. An der Seite des 60 Minuten durchspielenden Lukas Hutecek deckte zunächst Leos Petrovsky, später Hendrik Wagner im Innenblock. Dahinter bot Constantin Möstl mit 12 Paraden und einer 34-Prozent-Quote eine Top-Leistung. Der Österreicher startete mit einer Siebenmeterparade gegen Fernandez (7.) und traf zum 11:10 sogar mit einem Wurf über das ganze Feld (27.). Sehr gut funktionierten erneut die Abläufe mit vier Rückraumspielern. Nach dem 19:19 (44.) maschierte Tim Suton (Note 1) zweimal wuchtig durch die Lücken. Danach ließ sich Jarnes Faust (ebenfalls Note 1) auch nicht durch die Einwechslung von Samir Bellahcene irritieren. Mit Huteceks 24:19 war bereits nach 53. Minuten die Vorentscheidung gefallen.

Die Stimmen der Trainer Stuttgarts Jürgen Schweikardt beklagte den frühen Ausfall von Torben Matzken (9.), der beim 3:3 unglücklich umknickte. &bdquo;Das kam zur Unzeit. Danach haben wir praktisch ohne Mittelmann gespielt. Am Ende ist uns vorne einfach die Kraft ausgegangen.“

Florian Kehrmann freute sich dagegen über &bdquo;eine unglaubliche Energieleistung“. Mit einer sehr guten Abwehr habe man Stuttgart vor Probleme gestellt und sowohl im 6-6 als auch im 6-7 sehr gut verteidigt. Kehrmann: &bdquo;Hinten raus haben wir mit kühlem Kopf zu Ende gespielt. Es war ein hartes Stück Arbeit und wir sind sehr glücklich, unter diesen Voraussetzungen zwei Punkte geholt zu haben.“

Statistik TVB Stuttgart: Vujovic, Bellahcene; Bacani (n.e.), M. Häfner (n.e.), Serrano (1), Fernandez (2), Schöttle (1), Pribetic (1), Toskas (1), Röthlisberger, Lucas (n.e.), Matzken (1), Laube (2), Zieker (1), K. Häfner (7), Rubin (6).

TBV Lemgo Lippe: Möstl (1), Kastelic (n.e.); Hutecek (4), Theilinger, Zehnder (5), Schagen, L. Carstensen (n.e.), Suton (5), Versteijnen (3), Wagner (1), Faust (6), M. Carstensen (n.e.), Petrovsky (1), Herseklioglu.

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