Leicht und locker in Leipzig: Nach TBV-Gala äußert sich Keeper Möstl selbstkritisch

Leipzig. Zurück im Liga-Alltag – und wie: Für den TBV Lemgo Lippe stand nach der Nationalmannschaftspause in der Handball-Eliteklasse das Gastspiel beim SC DHfK Leipzig an. Die Lipper setzten sich deutlich mit 35:26 (19:12) durch, bildeten anschließend kurz einen Jubelkreis. Ein souveräner Start-Ziel-Sieg, der vierte Erfolg in Reihe. Die Vorfreude auf das Gastspiel der SG Flensburg-H. (36:33 gegen Kiel) am nächsten Samstag in der Phoenix-Contact-Arena dürfte noch weiter gestiegen sein.

Vor dem Spiel: Kreisläufer Jan Brosch (33) kehrte – wie angekündigt – in den Lemgoer Kader zurück. Leipzigs Franz Semper, der seit seinem Kurzauftritt bei der WM mit einer Schambeinentzündung ausgefallen war, stand ebenfalls auf dem Spielbericht. TBV-Spielführer Tim Suton meinte: &bdquo;Auf uns wartet ein sehr schweres Auswärtsspiel, aber wir haben auf jeden Fall eine Chance. Der Schlüssel wird die Abwehr und unser Tempospiel sein, vorne müssen wir konzentriert agieren.“

Die erste Hälfte: Die Lipper zeigten eine hochkonzentrierte Vorstellung. In den gesamten 30 Minuten erlaubten sich die Gäste nur zwei Fehlschüsse. Zwischen den Pfosten kam Constantin Möstl auf sieben Paraden. Den ersten nicht erfolgreiche Angriff gab es für die Lipper nach einem Offensivfoul von Niels Versteijnen (7.), der sich auch den ersten Fehlversuch erlaubte (13.), aber mit fünf Treffern die meisten Lemgoer Treffer erzielte. Mitte des ersten Abschnitts zogen die Lipper weg. Beim 8:12 (19.) hatte SC-DHfK-Trainer Rúnar Sigtryggsson mit einer Auszeit reagiert und unter anderem von einer 5:1-Formation auf eine 6:0-Deckung umgestellt, um dann nach einem 2:5-Lauf wieder mit einem vorgezogenen Mann zu agieren (25.). Nach 24:19 Minuten hatte der Isländer also bereits das zweite Mal Redebedarf angefordert.

Den Sieben-Tore-Vorsprung (17:10) hielten die Ostwestfalen bis zum Seitenwechsel. Denn kurz vor der Pausensirene schnappte Möstl gegen Binder nochmal zu. Der Leipziger hatte bei einem Gegenstoß freie Bahn gehabt. Immer wieder war es den Gästen gelungen, die offensive Deckung auszuhebeln. Versteijnen, der auch zwei Assists verbuchte, sah es so: &bdquo;Wir haben vieles richtig gemacht, mussten in der Pause nur die Kleinigkeiten besprechen.“

Die zweite Hälfte: Die Leipziger zeigten eine ganz andere Körpersprache. Der Abstand, der beim 18:10 und 19:11 bereits acht Treffer betrug, schmolz auf fünf Tore – 19:14 (33.). Doch dann war es auch schon wieder vorbei mit der Leipziger Herrlichkeit. Wichtig für die Lipper war das 21:15 durch Lukas Hutecek bei drohendem Zeitspiel. Und als Staffan Peter nach einem Rebound dem Lemgoer Spielmacher eine Ohrfeige verpasste und für zwei Minuten vom Feld musste, war der berühmte Drops gelutscht. In doppelter Überzahl zog der TBV davon, Sigtryggsson sprach in seiner letzten Auszeit von &bdquo;Alibi-Handball“ (41.). Simon Ernst musste nach seiner dritten Zeitstrafe vom Feld (44.). Die Schlussphase nutzte TBV-Trainer Florian Kehrmann dazu, um auch noch Sadik Emre Herseklioglu Spielzeit zu geben. Mit einem Pass auf Jan Brosch und einem eigenen Treffer nutzte der türkische Nationalspieler seine Minuten.

Möstls selbstkritische Analyse: Mit 13 Paraden zählte der Österreicher mal wieder zu den besten Lemgoern. Doch beim Dyn-Interview war der 24-Jährige nicht wirklich zufrieden, meinte: &bdquo;Der Erfolg war nie gefährdet, wir waren ab der ersten Minute da. Aber ich habe heute acht Eigentore geschossen, das sind ehrlich gesagt ein paar zu viele. Die wichtigen Bälle habe ich gehalten, so dass es ein angenehmes Spiel war.“ Und zum Flensburg-Spiel äußerte sich der Keeper so: &bdquo;Wir haben vor niemandem Angst...“

Kurz und knapp SC DHfK: Ebner, Sæverås; Runarsson, Ernst, Witzke (5), Krzikalla, Greilich, Binder (5/2), Mamic (1), Peter (3), Bogojevic, Preuss (2), Semper (2), Rogan (4), Seitz (3), Hönicke (1).

TBV Lemgo Lippe: Möstl (1.-53.), Kastelic; Hutecek (3), Theilinger, Zehnder (6/3), Brosch (2), Simak (4), Schagen, Carstensen (n.e.), Suton (2), Versteijnen (7), Wagner (2), Faust (6), Herseklioglu (1), Petrovsky (2).

Nächstes Spiel: Gegen Flensburg-H. geht es für den TBV am Samstag, 29. März, 19 Uhr.

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