Streit im TSVE Bielefeld: Schirmherr des Hermannslaufs lehnt Startschuss ab

Bielefeld. Peter Gehrmann, Mitbegründer und Schirmherr des Hermannslaufs, wird sein Amt aufgrund der noch nicht gelösten Unruhen im ausrichtenden Verein TSVE 1890 Bielefeld ruhen lassen. Anders als in den vergangenen Jahren wolle er nicht den Startschuss zur 53. Ausgabe des Teutoklassikers am 27. April abgeben. Gehrmanns Erwartung, dass sich im TSVE die Wogen vor dem anstehenden &bdquo;Hermann“ glätten und es zu einer für den Laufsport zufriedenstellenden Lösung komme, hätte sich nicht erfüllt, schreibt der frühere Polizeikommissar in einem Brief an den Verein.

Ein Großteil des Organisationskomitees hatte im Januar wegen Mobbingvorwürfen gegen ein Mitglied des Vereinsvorstands die Arbeit niedergelegt. Der Konflikt ist bisher nicht gelöst.

Gehrmanns Reaktion ist ein harter Schlag für den TSVE Bielefeld, sollte man annehmen. Die Vorstandsvorsitzende Doris Buschmann unternahm indes keinen Versuch, Gehrmann umzustimmen. Stattdessen organisierte sie im Handumdrehen Ersatz.

Harald Schlüter werde die Aufgabe und die Schirmherrschaft in diesem Jahr sehr gerne übernehmen, erklärt die TSVE-Vorsitzende. Der Bielefelder Jurist ist der Sohn von Wolfgang Schlüter, der den Hermannslauf 1972 gemeinsam mit Peter Gehrmann initiierte. Schlüter Senior war bis zu seinem Tod im Jahr 2021 Schirmherr gewesen. Eine Rolle, die sein enger Freund Gehrmann ab 2022 übernahm.

TSVE Bielefeld äußert sich nicht während des Mediationsverfahrens

Zu Gehrmanns Brief an den TSVE wollte sich Doris Buschmann nicht äußern. &bdquo;Es bleibt dabei, dass wir uns während des laufenden Mediationsverfahrens in der Öffentlichkeit nicht äußern. Das war sogar Bedingung der Mediatorin“, erklärte sie.

Peter Gehrmann geht das alles nicht schnell genug. Seiner Ansicht nach hat das Ansehen des Hermannslaufs durch das Ausscheiden und Ersetzen langjähriger Organisatoren gelitten. Über die Hintergründe schweige sich der TSVE aus. Auch sei seine dringliche Ermahnung an den Vorstand des Vereins, &bdquo;zumindest die menschlichen Dinge des Konflikts noch vor dem Hermannslauf für alle Beteiligten zufriedenstellend zu lösen“ bislang ohne Ergebnis geblieben. Aus diesen Gründen zieht der für seine Geradlinigkeit bekannte Peter Gehrmann die Konsequenz und lässt seine Schirmherrschaft, bis der Konflikt gelöst ist, ruhen.

Eine traurige Nachricht für alle Teilnehmenden, zumal Peter Gehrmann als Gründer und Schirmherr wie Denkmal und Sparrenburg untrennbar mit dem Kultlauf verbunden ist. Der 85-Jährige hatte im Startbereich immer ein offenes Ohr und ein nettes Wort für die Läufer und Läuferinnen sowie die Ehrenamtlichen übrig.

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