Streit beim TSVE Bielefeld: Hermannslauf-Orgateam legt Amt endgültig nieder

Bielefeld. Im Konflikt zwischen dem TSVE Bielefeld und dem langjährigen Organisationsteam des Hermannslaufs, das seine Arbeit zu Jahresanfang bis zu einer möglichen Klärung niedergelegt hatte, ist auch nach abgeschlossener Mediation keine Einigung in Sicht. Im Gegenteil: Matthäus Gruben, Abteilungsleiter Leichtathletik, teilte mit, dass sich alle fünf Ehrenämtler nun endgültig aus der Organisation des Volkslaufes zurückziehen werden. Das sind neben Gruben Ehrenratsmitglied Rudi Ostermann, Katja und Wolfgang Kohn sowie Jörg Gießelmann (Abteilungsleiter Radsport). Die näheren Gründe will Leistungstrainer Gruben bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Leichtathletik-Abteilung am 27. August, zu der auch diese Redaktion eingeladen ist, erläutern.

Mittels der vom TSVE-Vorstand in Auftrag gegebenen Mediation, die von einer neutralen Anwältin geleitet wurde und sich über vier Monate hinzog, sollte ausgelotet werden, ob ein vertrauensvolles Miteinander der zerstrittenen Parteien wieder möglich sein könnte. Vorwürfe des Mobbings eines Vereinsmitglieds gegen eine hauptamtliche Mitarbeiterin standen im Raum. Deren Aufarbeitung wurde von den zurückgetretenen Ehrenamtlern gefordert.

TSVE-Vorsitzende: &bdquo;Man muss allem eine Chance geben“ Gruben hatte vor seiner Wiederwahl zum Abteilungsleiter Leichtathletik im März diesen Jahres angekündigt, dass er seine Rolle im Verein von dem Ausgang der Mediation abhängig machen werde. Ebenso Rudi Ostermann und Katja Kohn. &bdquo;Ich muss das Gefühl haben, dass meine Moral- und Wertvorstellungen von der Führungsmannschaft des Hauptvereins noch vertreten werden“, lauteten damals Grubens Worte mit Blick auf den Prozess. Seine Zweifel daran konnte dieser nicht ausräumen. &bdquo;Das waren schwierige, aber auch lehrreiche Monate für mich. Aber die Mediation hat mich in dem bestärkt, was mir wichtig ist“, erklärt Gruben.

Dass sich auch Doris Buschmann ein anderes Ergebnis der Mediation gewünscht hätte, lässt sie auf Nachfrage in ihrem knappen Kommentar durchblicken: &bdquo;Man muss allem eine Chance geben.“ Zu den Inhalten der Mediation will sich die TSVE-Vorsitzende nicht äußern. Nur so viel: &bdquo;Einen Mobbingfall hat es nachweislich nicht gegeben.“

Nun ist eine geführte Mediation kein Ermittlungsverfahren, welches anhand einer Beweislage ein objektives Urteil anstrebt. Eine Mediation versucht lediglich, zerstrittene Parteien im Sinne eines Austauschs von Perspektiven wieder zueinanderzuführen.

Almuth Stiefs Zukunft beim TSVE Bielefeld ungeklärt Was das für den Arbeitsplatz der hauptamtlich angestellten Almuth Stief bedeutet, vermochte Buschmann nicht zu sagen: &bdquo;Das steht noch nicht fest. Aber ich gehe davon aus, dass ihr Anwalt eine Information vorliegen hat“, erklärt sie kryptisch. Auch Almuth Stief hält sich bedeckt, erklärt, dass bei ihr noch kein Ergebnis angekommen sei, wie es nun weitergehe.

Einen Hinweis darauf könnte ein Eintrag auf der Hermannslauf-Webpage geben. Unter Veranstalter und Team ist seit Kurzem ein neues Foto platziert, das acht Personen zeigt. Es sind die Personen, die den diesjährigen Hermannslauf ersatzweise tadellos durchgeführt haben. Darunter steht: Das Orgateam des Hermannslaufes. Der Eindruck entsteht, dass der Verein bereits Fakten geschaffen hat, wer zukünftig für den Hermannslauf verantwortlich zeichnet. Almuth Stief wäre es demnach nicht.

Doris Buschmann erklärt, dass eine Entscheidung diesbezüglich noch nicht gefallen sei. Matthäus Gruben berichtet hingegen von einem Beschluss des geschäftsführenden Vorstands mit Doris Buschmann als Vorsitzende sowie ihren Stellvertretern Axel Steinhardt und Meinhard Schinner. Demnach soll das Hermannslauf-Orgateam künftig wieder ehrenamtlich geleitet werden.

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