„JUH UUU BI LÄ UM“: In diesem Verein kickte Lippes erstes Frauenfußballteam

Detmold. &bdquo;Yabba Dabba Doo“ wurde einst bei Familie Feuerstein gejubelt. Die lippische Antwort ist nun beim ebenfalls &bdquo;steinalten“ SV Eintracht Jerxen-Orbke zu vernehmen. &bdquo;JUH UUU BI LÄ UM“ sind in tanzenden Buchstaben die Feierlichkeiten rund um das 100-jährige Bestehen überschrieben.

Hinter dem kreativen Slogan stecken der Wortakrobat und Vorsitzende Peter Keißelt und sein Sohn Tim Keißelt, der die Gestaltung umgesetzt hat. Auf einen &bdquo;pompösen Festakt“ verzichtet der gut 500 Mitglieder zählende Verein bewusst. Statt dessen wurde extra für das Jubiläumsjahr das Wappenschild des Vereins verändert. Das Wort &bdquo;Einhundert“ ersetzt im Jubiläumsjahr die &bdquo;Eintracht“.

Die Zeitreise, auf die Peter Keißelt den LZ-Chronisten mitnimmt, beginnt 1925 mit der Vereinsgründung in der Gaststätte Belfort (heute Standort der ATU-Filiale an der Nordring-Kreuzung). In Kooperation mit den Bauern Meierherm und Brinkmeier wurde neben der Volksschule ein Sportplatz erstellt, wobei das Gras von den Spielern mit der Sense gemäht und anschließend als Viehfutter verwendet wurde. Die Umkleide erfolgte im Schuppen der Gaststätte Belfort, und Waschmöglichkeiten bot ein Brunnen mit Handpumpe im Hof.

Nach dem Aufstieg in die höchste lippische Spielklasse 1927 zogen die Fußballer immer mehr Zuschauer an, weshalb aus Jutesäcken ein Sichtschutz am 5 Meter hohen Ballfangzaun angebracht wurde, damit das Spielgeschehen nicht mehr ohne Eintrittsgeld verfolgt werden konnte. Als nach den Kriegswirren die Spielfeldgröße beanstandet wurde, erfolgte nach Verhandlungen mit der Gemeinde und Bauer Brinkmeier eine Vergrößerung auf 100 x 60 m. Als weiteren Meilenstein bewertet Peter Keißelt 1959 die komplette Neuausrichtung des Sportplatzes in Ost-West-Richtung mit einer Spielfläche von 106 x 76 m. Sukzessive verbesserte sich die Infrastruktur für die &bdquo;Eintracht“, deren Mitglieder sich bis heute durch viel Eigenleistung auszeichneten. Beispielsweise 1970 beim Bau der ersten Flutlichtanlage. Durch das Freiwerden einer Schulleiterwohnung im alten Lehrerhaus ergab sich 1988/89 die Möglichkeit zur Schaffung eines Dorfgemeinschaftshauses. Und als 1990 die Grundschulhalle bis auf die Grundmauern abbrannte, begann 1992 der Bau einer neuen Turn- und Mehrzweckhalle.

Als weiteren wichtigen Entwicklungsschritt bezeichnet Keißelt 2007 den Bau eines neuen Sporthauses und den damit verbundenen Auszug aus den berühmt-berüchtigten &bdquo;Katakomben“, mussten sich die Sportler doch bis dahin im Keller des Schulgebäudes umziehen. &bdquo;Mit Duschen aus der Nachkriegszeit und einer Toilette für alle“, so Keißelt. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen fühlt sich die SVE-Familie inzwischen im &bdquo;Kick“ heimisch, zumal auch der immerblühende (Kunst-) Rasen hohen Ansprüchen genügt.

Auch sportlich gab es in 100 Jahren diverse &bdquo;Juhuuu-Momente“. So leistete der SVE 1967 mit der Gründung der ersten lippischen Frauenfußballmannschaft Pionierarbeit. Angesichts der aktuell drei Seniorenteams plus zahlreicher Jugendmannschaften erscheint die Fußballkrise Anfang der 1970er Jahre, als der Spielbetrieb bei den Senioren für ein halbes Jahr ausgesetzt werden musste, surreal. 1977/78 errichteten die Alten Herren im &bdquo;Drei-Ländereck“ zwischen Brinkmeiers, Mischers und Meier zur Heide in Eigenleistung einen Grillplatz, der beim diesjährigen Osterfeuer erstmalig von den aktiven Senioren-Kickern bewirtschaftet wurde. Für Keißelt ein ermutigendes Zeichen für das Zusammenspiel zwischen Alt und Jung. &bdquo;Wir machen solide Arbeit und setzen auf Erfolg über die Gemeinschaft.“ Absolut top ist die Nachwuchsarbeit, die zur festen DNA des SVE gehört. &bdquo;Auslöser war unser ,Goldener Jahrgang’ 1990 und die Entscheidung, Fußball etwas leistungsbezogener anzubieten“, sagt Keißelt.

Über Bezirksligaaufstiege, LZ-Cup-Sieg und weitere große sportliche Erfolge dürfte in den kommenden Monaten noch fleißig diskutiert werden. Dank Unterstützung der drei Premiumpartner Alexander Schlichting, Lars Schrahe und Phillip Schlossstein ist ein feines &bdquo;JUH UUU BI LÄ UM“-Programm entstanden (siehe Kasten), von dem sich Keißelt und seine Mitstreiter &bdquo;eine weitere Bindung zum Verein“ erhoffen.

Die 100-Jahr-Aktionen des SVE Jerxen-Orbke Freitag, 23. Mai: Kleiner Blau-Weißer Feiertag im Vereinshaus mit Ausstellung Zeitreise 100 Jahre SVE

28. Mai: Ausrichtung Fußball-Kreispokalfinale: SG Hiddesen-H’dorf – Post-TSV Detmold

27. bis 29. Juni: Sportwochenende mit Spiel Traditionself DSC Arminia Bielefeld – Jerxer Legenden (Freitag, 19 Uhr). Jugendturniertag mit KrAWAllo Kinder Musiktheater (Samstag) und Spielen der 1., 2., und 3. Seniorenmannschaft (Sonntag).

20. September: Feier im &bdquo;Kick“ als rauschender Abschluss des Jubiläums-Jahres.

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