Fußball-Klassentreffen in Jerxen-Orbke: So werden aus 1:8-Verlierern die „Golden Boys“

Detmold-Jerxen/Orbke. &bdquo;Europapokal“, versprach ein großes Banner am Balkon vorm Vereinsraum &bdquo;Kick“. Auf den absolut ansehnlichen Fußball, den die Legenden des SVE Jerxen-Orbke und die Traditionself vom DSC Arminia Bielefeld zelebrierten, war das etwas hoch gegriffen. Doch bezog sich das Plakat ja auch nur auf die ausgezeichnete Bratwurst eines Detmolder Metzgers. Die Jerxer Jungs identifizierten sich zum 100. Jubiläum zu 100 Prozent mit einer auf der Gegenseite neu installierten Werbebande und kämpften bei der 1:8 (0:5)-Niederlage wie die Löwenmama.

Schließlich hatte SVE-Vorsitzender Peter Keißelt kurz vorm Anpfiff eine von Joachim Lukas spendierte Dauerwerbung für die &bdquo;Aktion Löwenmama“ von Susanne Saage übergeben. Typisch für die in der Jugendarbeit so aktiven Jerxer war auch die Besetzung des Schiedsrichtergespanns. Ahmet Batal wurde an der Linie von seinen drei jungen SVE-Kameraden Nico Miguel Guererro (12 Jahre), Felix Schumacher (12) und Maximilian Berg (13) unterstützt.

Für die deutlich erfahreneren Eintracht-Legenden um Willi Lake (60) begann die Partie mit zwei Verletzten und vier Gegentoren in den ersten 22 Minuten dagegen maximal unglücklich. Schon nach elf Minuten packte sich Pascal Jussen an die Wade und verließ das Feld. Beim schnellen Viererpack der Alt-Arminen durch Sören Brandy (15.), Arne Feick (17.), Christopher Nöthe (20.) und Zlatko Janjic (22.) summierten sich in der Abwehr Pleiten, Pech und Pannen. Zudem verdrehte sich Torhüter Lennart Rühlemann beim Rettungsversuch vor dem 0:4 das Knie, weshalb sich zwischenzeitlich Andre Schönwälder die Handschuhe überstreifte. Zur zweiten Hälfte rückte dann Stammkeeper Nils Laubinger zwischen die Pfosten, der nur zwei Minuten später mit einem Janjic-Schlenzer zum 0:6 überwunden wurde.

Zwischenzeitlich hatte auch der in der Bezirksliga beim VfB Schloss Holte noch voll im Saft stehende Sören Brandy seinen zweiten Treffer erzielt (30.). Obwohl die Arminen mit David Ulm und Tom Schütz enorme Qualität nachschieben konnten, fanden die SVE-Trainer Ralf Brokmann und Gerd Bukovskis nun die richtigen Hebel. Erste Torannährungsversuche starteten Thomas Jussen (47.) und Lukas Kanne (65.), dessen Kopfball vom Innenpfosten zurückprallte. Die Ex-Profis waren deutlich effizienter: Schütz traf zum 0:7 (57.) und Nöthe zum 0:8 (79.). Drei Minuten vor Schluss klappte es dann doch noch mit dem Ehrentor. Hatte DSC-Keeper Dennis Eilhoff kurz zuvor noch einen Freistoß von Jan Schönwälder spektakulär aus dem Winkel gefischt, so war er gegen den Kopfball von Jan Schönwälder auf Flanke von Marco Jöstingmeier machtlos (87.). Ein versöhnliches Ende eines &bdquo;großen Klassentreffens“.

So jedenfalls fühlte sich das Wiedersehen für viele Protagonisten an. &bdquo;Man merkt einfach, weshalb man hier eine lange Zeit gerne verbracht hat“, sprach Matthias Kuhlmann, von 2011 bis 2017 Obmann, seinen Mitspielern aus der Seele. Alle zusammen verließen sie das Kick als &bdquo;Golden Boys“. Peter Keißelt hängt ihnen als Dank jeweils eine Juhuuu-Medaille um den Hals. Beim nächsten großen Spiel in Jerxen hat dann wieder die Jugend Vorrang. Am 23. August duellieren sich die U13 vom FC Schalke 04 und Hannover 96.

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