Emotionaler Abschied von acht Spielern: Team HandbALL steht vor Mega-Umbruch

Augustdorf . Melancholie zum Ende der 14. Drittligasaison in Folge: Beim Team HandbALL wurde das ein oder andere Tränchen verdrückt. Aber nicht wegen der Niederlage. Das 22:27 (10:17) gegen den Wilhelmshavener HV war Jari Lemke &bdquo;heute mal egal“.

Im Mittelpunkt standen acht Verabschiedungen. Darunter die bereits im Laufe der Rückrunde &bdquo;freigegebenen“ Malte Runge (Schwerin), Johannes Micheely (Jura-Studium) und Fynn Hasenkamp. Dessen Offerte vom TV Emsdetten habe THL unmittelbar vor dem Ablauf der Wechselfrist 36 aufregende Stunden beschert. Zum Wohle des Spielers sei man dann &bdquo;ins Risiko gegangen“, wie die Geschäftsführer Andreas Blüsse und Andreas Sukop zugaben. Drei Monate später weiß man, dass THL dadurch kein Nachteil entstanden ist. Mit 28:32 Punkten fuhr Jari Lemke in seinem ersten Senioren-Trainerjahr gar einen Zähler mehr als in der Vorsaison ein.

Im Sommer nun muss er einen großen Umbruch gestalten. Denn auch Torben Hübke (Aurich), Nick ter Duis (HBS), Louis Kleinschmidt (sein neuer Klub steht noch nicht fest), Ralfs Geislers und Leon Goldbecker (beide TSG AH-Bielefeld), widmen sich neuen Aufgaben. &bdquo;Das ist schade, denn es sind nicht nur gute Spieler, sondern auch gute Menschen“, sagt Lemke.

Wehmut klang auch bei Ralfs Geislers durch, der vor sieben Jahren aus Nordhessen nach Lemgo wechselte. &bdquo;Ich habe hier meine ganze Jugend verbracht – eine wunderbare Zeit“, sagt der 21-jährige Lette, der in zwei Wochen seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bei der Firma Hepu in Hohenhausen abschließt. Unvergessen bleibe die Zeit in der WG mit Thore Oetjen, Christian Herz und Timon Mühlenstädt. Geislers: &bdquo;Das ist hier wie eine Familie für mich. Wir haben zusammen gelebt, gespielt und Spaß gehabt.“

So kamen schon vor dem Anpfiff viele Emotionen hoch, was auch mit in den katastrophalen Start reinspielte. Als Lemke in der 16. Minute bereits seine zweite Auszeit beantragte, lag THL mit 3:13 zurück. &bdquo;Uns fehlte die Fighting Power. Wir mussten es gegen die unfassbar körperliche Abwehr vom WHV läuferisch lösen“, meinte der THL-Coach, der viel tüftelte. Frederik Puls fehlte wegen einer Handverletzung, Moritz Sundermann musste sich kurz vorm Einlaufen übergeben und Geislers hatte nach seinem Bauchmuskelriss erst zweimal zart trainiert. Len Kehrmann knallte nach einem Foul von Sebastian Maas zudem schmerzhaft auf den Steiß (was die rote Karte für den WHV-Routinier zur Folge hatte). So verzichtete THL ab der 20. Minute auf den klassischen Kreisläufer und pirschte sich mit vier Rückraumspielern bis auf vier Toren heran. Es wäre noch mehr drin gewesen, weil der mit nur elf Spielern angereiste WHV auf dem Zahnfleisch ging. Doch letztlich fehlte es an Präzision.

THL: Goldbecker, Kleinschmidt, Heine (n.e.); Wöffler, Kehrmann (1), ter Duis (2), Carstensen (1), Sundermann, Borkowski (2), Hübke, Bakker, Bilanzola (3), Geislers (6), Hansen (1), Rahmlow (6).

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