Fair, kurios und verwirrend: Das OWL-Derby in Augustdorf schreibt seine eigene Story

Augustdorf. Das Ergebnis ist klar, der Sieger steht früh fest: Eigentlich ist das OWL-Derby in der 3. Liga zwischen dem Team HandbALL und dem TuS Spenge schnell erzählt. Und doch lieferte die 21:30(10:16)-Niederlage für THL vor 621 Zuschauern in der Augustdorfer Horatec-Arena ihre ganz eigene Geschichte in sieben Kapiteln.

1. Kapitel Die von personellen Sorgen weiterhin arg geplagten Gastgeber liefen erneut mit einem extrem jungen Team auf. War es die Nervosität, dass sie so schlecht aus den Startlöchern kamen? In den ersten Angriffen wollte rein gar nichts gelingen, die Fehlerquote stieg und stieg, Chancen wurden in Hülle und Fülle vergeben. 0:3 hieß es nach sieben, 2:5 nach 13 Minuten.

2. Kapitel Nach dem 7:3 für den TuS Spenge wurde es dann so richtig undurchsichtig und verwirrend. Als der Gast auf dem Weg zum nächsten Treffer war, ertönte die Sirene. Das Spiel lief weiter, und Spenge erhöhte auf 8:3. Es folgten Diskussionen.

Während Jari Lemke meinte, die grüne Karte zur Auszeit rechtzeitig auf den Tisch gelegt zu haben, sah das Kampfgericht die Situation anders. Also wurde Spenges Tor nicht gegeben, dem Gast aber ein Siebenmeter zugesprochen, den er verwandelte. &bdquo;Vielleicht war es mein Fehler, weil ich gezögert habe", meinte Jari Lemke hinterher.

3. Kapitel Damit nicht genug. Nach einem TuS-Fehlwurf kassierte THL-Co-Trainer Udo Schildmann die Gelbe Karte. Weil das Ganze im laufenden Spiel geschehen sei, nachdem der Ball frei gegeben worden sei, wie Jari Lemke berichtete, kam Spenge wieder in Ballbesitz und erhöhte auf 9:3 (18.).

4. Kapitel Es blieb kurios. Denn in doppelter Überzahl verkürzten Meeno Carstensen und Torwart Leon Goldbecker mit zwei Würfen ins leere Tor auf 5:9 (20.).

5. Kapitel Mit fortlaufender Spielzeit wurde immer klarer, dass THL an diesem Abend nicht für einen Punktgewinn in Frage kommen würde. Dafür lieferten die Gastgeber aber die Aktion des OWL-Derbys: Nach einer Attacke von Maximilian Schüttemeyer gegen THL-Akteur Nick ter Duis entschieden die Unparteiischen auf Zeitstrafe. Auf Nachfrage verhinderte der Gefoulte die Hinausstellung des Spengers. &bdquo;Super-fair von Nick", kommentierte Jari Lemke.

6. Kapitel Mit ein wenig mehr Herz und Selbstvertrauen kamen die Hausherren nach der Pause aus der Kabine. Beim 13:17, 15:19 und 16:20 (42.) war der Rückstand auf vier Tore geschrumpft, unter anderem auch, weil Torwart Mika Heine einen Strafwurf abwehrte.

7. Kapitel Doch mehr war dann nicht drin für THL, das viel zu fehlerhaft agierte. Nach dem 16:20 geriet es in einen 0:4-Lauf und nach dem 17:24 noch einmal in einen 0:3-Lauf zum 17:27 (53.).

Schlussworte Die THL-Jungspunde mussten viel, viel Lehrgeld zahlen, oder wie Trainer Jari Lemke meinte: &bdquo;Das war ein Reality-Check, was es heißt, der 3. Liga und eines Derbys gewachsen zu sein. Wir sind mit zu wenig breiter Brust aufgetreten und bekommen es nicht konstant über 60 Minuten hin. Emotional und vom Kopf her waren wir nicht auf der Platte, so ein Derby zu bestreiten."

Und sein Kollege Rafal Jacobsmeier erklärte: &bdquo;Wir können mit unserem Spiel ziemlich zufrieden sein, zur Halbzeit können wir höher führen. Kompliment an THL, das weiter alles reingeworfen hat."

Kurz und Knapp Team HandbALL: Goldbecker (1), Heine (50.-60.); Wöffler, Kehrmann (2), ter Duis (1), M.Carstensen (2), Sundermann (2), Puls (1), Borkowski (1), Bakker, Bilanzola (3), Hansen (6/3), Rahmlow (2).

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