Detmold/Jerxen-Orbke. Emotionen? Ausgelassene Freude? Nein – weder nach dem Schlusspfiff und auch nicht bei der Siegerehrung. Viel zu deutlich sind die Kräfteverhältnisse beim Pokalendspiel des FuL-Kreises Detmold am Mittwochabend gewesen. Mit 11:1 (4:0) setzte sich der Landesligist Post-TSV in Jerxen-Orbke durch und blamierte damit die SG Hiddesen-H’dorf. Dessen Trainer Marcio Goncalves sprach nach dem Schlusspfiff von einem „Fehlerfeuerwerk“. Und weiter: „Wir haben die Köpfe hängen gelassen. So hoch zu verlieren, ist echt bitter.“ Posts Coach Andre Schröder fand: „Der Gegner hat es uns leicht gemacht. Trotzdem: Großes Kompliment an die Jungs, die einfach nicht aufgehört haben.“ Höhepunkt des Abends war ein Fallrückziehertor zum 10:1 (85.). Torschütze: Joel Weber. Der Stürmer des Post-TSV bugsierte den Ball aus halbrechter Position aus rund 15 Metern über SG-Torwart Magnus Kemna per Bogenlampe ins Netz. Andre Schröder sprach von einem „Tor des Jahres“. Und dessen Kollege Markus Rüschenpöhler verriet: „In Theesen gab es eine ähnliche Szene, da lenkte der Keeper einen Fallrückzieher von Joel aber noch an die Latte.“ Ganz früh war in Jerxen-Orbke eine Vorentscheidung gefallen. Unglaublich, dass ein harmloser Schuss von Post-Innenverteidiger Lennard Schröder den Ball ins Tor fand, es waren gerade zweieinhalb Minuten gespielt – ein ganz dicker Patzer von Keeper Kemna. Vor dem 0:2 (18.) ließ sich SG-Spieler Haris Marhosevic im Spielaufbau das Leder abluchsen. Torschütze Julian Jobstmeier wunderte sich selber, wie entspannt er die Kugel nach dem Ballgewinn über die Linie schieben konnte. Per Freistoß erhöhte Jobstmeier (33.) und fragte sich vermutlich selber, warum Magnus Kemna nicht die Torwartecke abdeckte. Kurz darauf gelang Zalem Özmen nach einem Eckball das 4:0 (35.). Im zweiten Abschnitt zerfiel die SG – trotz des 1:5 von Mesut Demir (63.) – in ihre Einzelteile. Leon Hellmeier (56.), Joel Weber (67. und 85.), Marco Ruskaup (70.), Lasse Weise (81.), Robin Jöstingmeier (75.) und Philip Wichmann (90.) hießen die weiteren Torschützen. Bei der Siegerehrung bekam Andre Schröder eine Bierdusche von Thomas Stirz verpasst. Schröder schien das zunächst nicht zu amüsieren, das Bier brannte in den Augen. Dann lachte er trotzdem. Nach elf Treffern seines Teams hatte er allen Grund dazu.