Ab übern Brenner: Lippische Kart-Oldies genießen die Runden auf der Pista Azzurro

Lemgo. &bdquo;Azzurro“ schmetterte einst Adriano Celentano und lockte mit seiner Hymne auf Sommer, Sonne und italienischen Strand Heerscharen von deutschen Urlaubern über den Brenner. Fünf Motorsportler des AC Lemgo kombinierten in Lido di Jesolo jetzt das lebhafte Adriaflair mit knatternden Motoren.

Thomas Kracht, Frank Borchelt, Rolf-Michael Siepert, Fabio Welslau und Christian Strohdiek nahmen an einer historischen Retro-Kart-Veranstaltung namens Coppa dei Campioni teil. Und sie waren nicht allein mit ihrer Kartsportleidenschaft. 258 Fahrer und Fahrerinnen aus 17 Nationen drehten auf der 1045 Meter langen Pista Azzurro ihre Runden. Dabei ging es nicht um Bestzeiten oder Rekord-Runden, sondern einzig um Spaß am Kartsport.

Laut Rolf-Michael Siepert wurde drei Tage lang in unterschiedlichen Altersklassen gefahren. Das älteste Kart der fünf Lipper brachte Thomas Kracht mit einem holländischen Landia Kart aus den Anfängen der 1970er Jahre an den Start. Der Blomberger, der zuvor bereits in Monza Station gemacht hatte, drehte aber auch mit seinen Mach-1-Schaltkarts aus Urzeiten seine Runden auf der Pista Azzurro. Kracht nimmt hierzulande auch an der deutschen historischen Kartmeisterschaftsserie teil, wo er kürzlich in Kerpen im Einsatz war.

Seine Klubkameraden Borchelt, Siepert und Stohdiek waren ebenfalls mit dem deutschen Material aus dem Hause Mach 1 unterwegs. Die Baujahre lagen hier in den 1990er Jahren. Das jüngste Fahrzeug fuhr Fabio Welslau, der ein Kart aus den frühen 2000er Jahren zündete. Siepert: &bdquo;In diesen Zeiten wurden überwiegend luftgekühlte und direkt angetriebene 100ccm Motoren gefahren, konstruiert in den italienischen Motorenwerken TM Iame.

Neben Kartfahren stand auch Kultur auf der Tagesordnung. So nahmen die Lipper an einer Galeerenfahrt nach Venedig teil. &bdquo;Bei netten Gesprächen konnte man sich über seine gedrehten Runden austauschen. Doch war eine Stunde in der malerischen Stadt leider viel zu kurz“, befand Rolf-Michael Siepert.

Bei der Siegerehrung in Jesolo standen nicht die Schnellsten im Mittelpunkt. Stattdessen wurden die weiteste Anreise, das älteste und originellste Kart oder die ältesten Teilnehmer ausgezeichnet. Hierbei kam das lippische Quintett aber nicht &bdquo;in die Verlosung“. Die weitesten Anreisen hatten Kart-Enthusiasten aus England, Litauen oder Finnland. Und der älteste Pilot klemmte sich mit 82 Jahren hinters Steuer. Zudem staunten die Lipper über einen ehemaligen Formel-1-Piloten, der im Fahrerlager kräftig mit anpackte. Der Italiener Jano Trulli (50) schraubte und wechselte mit wachsender Begeisterung Ketten und Ritzel.

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