Jan Mudrow beim TBV: Auf den Spuren seines Vaters

Lemgo. Zerbe (früher Volker, dann sein Neffe Lukas), Schwarzer (früher Christian, zuletzt sein Sohn Kian) und nun Mudrow: Beim TBV Lemgo Lippe tauchen immer wieder Namen auf, die bereits in der Vergangenheit den Verein prägten. Volker Mudrow, inzwischen 56 Jahre, erzielte in 126 Bundesligaspielen 168 Tore für den lippischen Handball-Bundesligisten und wurde sowohl als Spieler (1996), als auch als Trainer (2006, 2010) Europapokalsieger. 2003 hatte &bdquo;Mu“ den TBV mit der schnellen Mitte zur letzten Deutschen Meisterschaft geführt. Nun steht Sohn Jan in Lemgo unter Vertrag, der 18-Jährige verließ Drittligist MTV Braunschweig und damit auch das Team seines Vaters.

Nun begleitet also Florian Kehrmann (48), seit 1999 beim TBV und seit 2014 Chefcoach der Bundesliga-Mannschaft, eines der größten deutschen Handballtalente bei seinem nächsten Entwicklungsschritt: &bdquo;Ich bin froh darüber, dass er nun mein Trainer ist. Ein neuer Blickwinkel hilft immer“, sagt Jan Mudrow, der einen Zweijahresvertrag unterschrieb.

Die ersten Tage in Lemgo: Zusammen mit seinem Vater und seiner Schwester machte Jan Mudrow am Sonntag den Umzug. &bdquo;Ich wohne ganz in der Nähe der Halle in einer Wohngemeinschaft mit Linus Borreck und Benny Bröhl.“ Bröhl war aus dem Nachwuchs von Frisch Auf Göppingen nach Lippe gekommen und ist für das Drittliga-Team eingeplant. Von TSV Bayer Dormagen wechselte Keeper Linus Borreck zum TBV. Und wie ist der erste Eindruck? &bdquo;Ich habe noch Freunde von damals hier, das ist ganz angenehm. Die Stadt gefällt mir, mit dem Fahrrad ist alles gut zu erreichen. Ich finde mich gut zu Recht. Es ist ja das erste Mal, dass ich von zu Hause weg bin.“

Darum TBV Lemgo Lippe: &bdquo;Klar, es gab andere Anfragen“, sagt Jan Mudrow: &bdquo;Aber speziell nach dem Gespräch mit ,Flo’ (meint Trainer Kehrmann, die Red.) hatte ich das beste Gefühl. Er vermittelte mir einen tollen Eindruck. Der TBV schaffte es in den vergangenen Jahren immer wieder, Talente nach vorne zu bringen. Carlsbogard und Zerbe sind da nur zwei Beispiele.“

Die Rolle des TBV: &bdquo;Der Verein ist natürlich immer wieder ein Thema bei uns in der Familie“, erzählt der 1,98 Meter große Rückraumspieler: &bdquo;Es ist interessant, mit meinem Vater über den TBV zu sprechen. Speziell nachdem der Wechsel feststand, habe ich die Geschehnisse beim TBV intensiv verfolgt.“

Der Wechsel in die Bundesliga: Für Jan Mudrow &bdquo;war klar, dass ich den Schritt nun machen möchte. Nach zwei guten Spielzeiten in Braunschweig ist die Zeit reif gewesen.“ Sein Vater spiele bei diesen Entscheidungen &bdquo;immer eine große Rolle“. Volker habe gesagt, dass er – egal, ob ich bleibe oder gehe – &bdquo;dass er es verstehen kann. Auch bei der Wahl des Vereins hat er mir die Entscheidung überlassen. Ich wollte nach Lemgo.“

Gemeinsame Handballzeit: In der E- und D-Jugend war Volker der Trainer von Jan. Ab der B-Jugend dann erneut. &bdquo;Es hat Vor- und Nachteile. Aber ich kann mich nicht beschweren. Auf der einen Seite bin ich immer ,der Sohn von’, andererseits machen mich die Erfolge meines Vaters auch stolz und sie inspirieren mich. Von seiner Erfahrung und seinem Wissen profitiere ich.“ Volker schubste Jan übrigens nicht zum Handball: &bdquo;Bei uns in Bortfeld, in der Nähe von Braunschweig, spielten alle meine Freunde Handball, das war ganz natürlich.“ Fußball habe er auch probiert, &bdquo;aber da merkte ich schnell, dass das nichts für mich ist.“

Der Abschied aus Braunschweig: &bdquo;Es ist blöd gelaufen“, meint Jan Mudrow zum verpassten Aufstieg in die 2. Liga: &bdquo;Natürlich war das unser Ziel. Gegen Krefeld verloren wir das erste Spiel mit sechs Toren, lagen lange vorne. Dann kassierten wir zwei Rote Karten und ich verletzte mich in der 40. Minute, spielte aber weiter. Die Ausgangslage war damit schwierig.“ Jan Mudrow fehlte beim 31:29 im Rückspiel mit einem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk.

Jan privat: &bdquo;Ich lese gerne, zuletzt einen Krimi, und treffe mich mit Freunden. Den theoretischen Teil meines Fachabis habe ich in der Tasche, nun folgt der praktische.“

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