WM, Europacup, Bundesliga: Das Island-Trio der HSG ist voller Vorfreude

Blomberg . Während die anderen Spielerinnen zwischen der ersten und zweiten Trainingseinheit eine Pause einlegen, müssen sich drei Bundesliga-Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe noch eine gute halbe Stunde gedulden. Der LZ-Redakteur hat sich angekündigt, um ein Island-Trio vorzustellen.

Denn seit diesem Sommer sind es gleich drei Isländerinnen, die das Trikot des heimischen Erstligisten überstreifen. Nach Andrea Jacobsen und Diana Dögg Mganusdottir, die im vergangenen Jahr auf der Liste der Zugänge standen, ist nun die 22-jährige Elin Rosa Magnusdottir die Dritte im Bunde. Und um beim Gesprächsbeginn gleich noch mal auf Nummer sicher zu gehen: Diana Dögg und Elin Rosa Magnusdottir sind nicht verwandt oder verschwägert.

Valur als Gegner? Seit der Europapokal-Auslosung am 15. Juli bekommt die Tatsache, dass gleich drei Isländerinnen für die HSG auflaufen, noch eine besondere Note. Denn sollte sich Valur Reykjavik gegen das niederländische Team von JuRo Unirek ZVZ in der zweiten Qualifikationsrunde der European League durchsetzen, würde der Klub aus der isländischen Hauptstadt der HSG-Gegner in Runde drei sein. Ein Fakt, der im Inselstaat für großes Aufsehen gesorgt hat.

Diana Magnusdottir scrollt in einer App rauf und runter und zeigt dem LZ-Redakteur, wie die isländischen Medien darauf eingehen. Überhaupt wird viel in der Heimat über das Abschneiden der Spielerinnen in Deutschland berichtet. &bdquo;Sicher, wir alle drücken nun Valur die Daumen", sagen Elin Rosa Magnusdottir und ihre Teamkameradinnen fast zeitgleich.

Vor allem für den jüngsten Neuzugang aus Island dürfte es dann eine ganz besondere Aufgabe sein. Schließlich war die Rückraumspielerin noch vor wenigen Wochen maßgeblich daran beteiligt, dass Valur Reykjavik als erstes isländisches Frauenteam mit dem European Cup einen europäischen Vereinswettbewerb gewann. Neunmal war Elin Rosa Magnusdottir in den beiden Finalspielen gegen Conservas Orbe Zendal Bm aus Spanien erfolgreich.

Perfekter Weg &bdquo;Wir befanden uns auf einem guten Weg in der Saison, und das war dann natürlich perfekt", antwortet die 22-Jährige. Überhaupt, berichten die drei Spielerinnen, habe Handball in Island eine große Bedeutung. Gefühlt ein ganzes Land schaue im Januar bei den großen Männer-Turnieren am Fernseher zu.

Zurück nach Blomberg. Was geben die beiden erfahreneren Handballerinnen der 22-jährigen Elin Rosa Magnusdottir nun mit auf den Weg? &bdquo;Es erwartet sie viel Training, mehr Handball und mehr Fans", meint Andrea Jacobsen, die selbst mit neun Jahren zur Sportart kam. Bis 2018 spielte die 27-Jährige in ihrer Heimat, danach in Schweden für Kristianstad HK und in Dänemark für EH Aalborg und Silkeborg und schließlich seit 2024 in Deutschland für die HSG.

Knapp 400.000 Einwohner zählt Island, und es bringt immer wieder gute Handballer und Handballerinnen heraus. &bdquo;Wir haben richtig gute, ausgebildete Trainer in der Jugend – von Anfang an", betont die 27-jährige Diana Dögg Magnusdottir. Handball oder Fußball würden selten in der Schule angeboten. &bdquo;Das machst du im Verein, dafür vielleicht Badminton", sagt sie. Und Andrea Jacobsen ergänzt: &bdquo;Dafür haben wir acht, zehn Jahre Schwimmunterricht."

Der große Schritt Elin Rosa Magnusdottir, die 22 A-Länderspiele absolviert hat, hört gespannt zu, auch wenn sie nicht genau nachvollziehen könne, worum es ganz genau gehe. Noch sind die sprachlichen Hürden ein klein wenig zu groß. Doch in Englisch sagt sie: &bdquo;Ich freue mich auf die Aufgabe hier, auf die Atmosphäre, auf die Fans. Es ist aufregend. Das ist mein erster Schritt, ein großer Schritt." Schließlich hat sie bislang einzig und allein für Valur Reykjavik gespielt.

Da tat es ihr gut, dass mit Andrea Jacobsen und Diana Dögg Magnusdottir zwei Spielerinnen aus der Heimat sie an die Hand nahmen. &bdquo;Das ist ein gutes Gefühl. Sie haben mir geholfen. Aber auch jede andere Spielerin unterstützt mich", sagt Elin Rosa Magnusdottir. &bdquo;Klar ist es richtig gut, dass wir jetzt hier zusammen sind – auch für das Nationalteam", ist die Freude nicht nur bei Diana Dögg Magnusdottir groß. Schließlich wartet im Dezember ein ganz besonderes Highlight auf das Trio.

Ziel: WM-Hauptrunde Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland trifft Island auf die DHB-Auswahl – und dann auch noch in Stuttgart. Dort, wo die HSG in der vergangenen Saison das Pokal-Final Four bestritten hat. &bdquo;Das ist geil. Da werden viele Fans kommen, Handball ist hier sehr beliebt", wirft Diana Dögg Magnusdottir einen Blick voraus. Bei der EM im vergangenen Jahr gab es diese Partie schon mal. Island verlor mit 19:30, und die drei wollen am liebsten gar nicht mehr darüber reden.

&bdquo;Das war kein gutes Spiel. Gegen die Ukraine hatten wir gewonnen, gegen die Niederlande knapp verloren", erinnert sich Andrea Jacobsen. Nun sei es bei der WM ein wenig einfacher, in die Hauptrunde zu kommen. Drei Teams qualifizieren sich. &bdquo;Gegen Uruguay müssen wir gewinnen, gegen Serbien ist es ein 50:50-Spiel", rechnet sie hoch.

&bdquo;Eine gute Gruppe" Die starke vergangene Saison der HSG Blomberg-Lippe ist natürlich bei allen drei präsent. &bdquo;Das war eine Traumsaison, wir wollen auch in der neuen Serie in allen Wettbewerben weit kommen", sagt Andrea Jacobsen. Doch das Island-Trio weiß, dass es durch die fünf Neuzugänge Wechsel im Kader gegeben habe. Sie freuen sich über eine &bdquo;gute Gruppe, die viel Spaß hat". Noch schnell ein Foto, dann ist auch für das sympathische Trio aus Island Pause, ehe der Trainer zum nächsten Training bittet.

WM, Europacup, Bundesliga: Das Island-Trio der HSG ist voller Vorfreude

Neue Spielmacherin: Blomberg holt isländische Nationalspielerin

HSG-Trainer Birkner selbstbewusst: „Wir wollen wieder ein DM-Halbfinale spielen“

Magnusdottir gibt immer 100 Prozent

Nächster Schock vor dem Topspiel: Blomberger Spielerin fällt lange aus

Europapokal: HSG Blomberg-Lippe gastiert in den Niederlanden oder in Island

Remis knapp verpasst: Blombergs große Enttäuschung und der Ärger über einen Pfiff