Mega Umbruch bei der HSG Blomberg-Lippe II - Komplizierter Start mit vier Auswärtsspielen

Blomberg. Der Sonnenbrillen-Sommer ist vorbei. Statt Flip Flops und Sand an den Füßen trägt Ruben Voßhans inzwischen wieder Socken mit Turnschuhen. Mit der Rückkehr auf die Trainerbank der HSG Blomberg-Lippe II und dem Auftakt in der 3. Handball-Liga befindet er sich gerade im Übergang in den Winterbetrieb.

Zwischen dem ersten Saisonspiel am kommenden Samstag, um 17.15 Uhr, beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und dem Saisonfinale 2024/2025, das am 27. April mit 26:25 gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden endete, hat sich im Unterbau der HSG Blomberg-Lippe eine Menge getan.

Unvergessen wird der Sommer 2025 für Ruslana Litvinov bleiben, die mit der DHB-Auswahl im Juli in Montenegro erstmals in der deutschen Verbandsgeschichte den U19-EM-Titel gewann. Im Finale in Podgorica besiegte der DHB-Nachwuchs Spanien deutlich mit 34:27, woran Litvinov gehörigen Anteil hatte.

Rund um die vor zweieinhalb Wochen 18 Jahre alt gewordene Rückraumspielerin muss Ruben Voßhans nun eine komplett neue Mannschaft formen. Und zwar ohne Sonnenbrille.

Medaillen im Sand Die hatte der 33-jährige Coach in der eigentlich handballfreien Zeit häufig genug auf der Nase, heuerte er zwischenzeitlich doch als Co-Trainer von Bundestrainer Alexander Novakovic bei der Beachhandball-Nationalmannschaft der Frauen an. Und die waren schwer gefordert. Bei der Europameisterschaft im Juli in der Türkei gewannen sie die Bronzemedaille und von den World Games in China brachten sie im August Silber mit nach Deutschland. Zwischendurch machte Voßhans noch einen Abstecher nach Spanien, wo er an seiner internationalen A-Lizenz arbeitet.

Daheim an der Ulmenallee hielten ihm zwei neue Trainerinnen den Rücken frei. Iva Kanjugovic, Jugendkoordinatorin und A-Jugend-Trainerin, sowie die neue Co-Trainerin Marta Pilmayer schnupperten sich schon mal an den neuen und deutlich veränderten Kader heran. Neben Litvinov sind lediglich noch Nele Ackmann, Leni Ringelkamp, Jamila Bouba und Emma Stürenburg aus der Vorsaison übrig geblieben.

Vier Spielerinnen steigen auf Aus dem Kader, der in der Staffel Mitte als Achter abschloss, versuchen sich gleich vier Spielerinnen höherklassig. Carolin Jaron blieb in Blomberg und rückte in den Kader des aktuellen Bundesligatabellenführers auf. Lisa Opitz folgte ihrem Freund Finn Zecher nach Süddeutschland und heuerte beim Zweitligisten ESV 1927 Regensburg an. Dorthin zog es anschließend auch Milena Stürenburg, die in Regensburg Wirtschaftswissenschaften studiert. Ursprünglich hatte sie bei den Vipers in Bad Wildungen zugesagt. Doch nach dem plötzlichen Abstieg der Nordhessinnen in die 3. Liga war der Vertrag hinfällig. Ähnlich war es bei Tessa Budelmann. Auch die Linksaußen disponierte nach dem Abstieg von Bad Wildungen um und kehrte nach vier Jahren in Blomberg zu ihrem Heimatverein SV Werder Bremen in die 2. Liga zurück. Zusammen mit Tina Stanojevic, Paulina Horstkötter und Katharina Riepe, die allesamt nach Jöllenbeck wechselten, büßte die HSG nahezu ihre komplette Stammsieben aus dem Vorjahr ein.

&bdquo;Solch einen extremen Umbruch hatten wir noch nie. Aktuell gucken wir etwas ins Ungewisse“, sagt Ruben Voßhans, der im Juni 2022 aus Verl an die Ulmenallee wechselte. Die zurückhaltende Einschätzung bezieht sich vornehmlich auf die neue Staffel, in die die HSG-Reserve umquartiert wurde. Von der Mitte in den Norden. &bdquo;Da ist kein Gegner mehr aus dem Vorjahr dabei“, sagt Voßhans. So fällt eine Einschätzung der künftigen Gegner schwer. &bdquo;Vielleicht kann das aber auch ein Vorteil für uns sein, weil uns noch keiner kennt“, orakelt der HSG-Coach.

Komplizierter Spielplan Etwas kompliziert ist auch der Spielplan. Da Luisa Werner, Meggan Rusko und Ruslana Litvinov Nominierungen zu U-Länderspielen in Krefeld erhielten, muss das erste Heimspiel gegen den SV Todesfelde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Somit startet die HSG mit vier Auswärtsspielen in die Saison. Erstmals daheim ist das Team am 25. Oktober gegen Buxtehude II zu sehen.

Neben dem verbliebenen Quintett aus dem Jahrgang 2007 sowie den aufgerückten A-Jugendlichen haben sich auch drei neue Akteurinnen für einen Wechsel in die Blomberger Nachwuchs-Akademie entschieden.

Als deutsche Meisterin schließt sich Meggan Rusko der HSG an. Die Spielmacherin erzielte beim 32:26 im A-Jugend-Finale gegen Borussia Dortmund sechs Treffer für den HC Leipzig und ist auch in der Nationalmannschaft im Rückraum gesetzt.

Ähnlich wie einst Nieke Kühne wechselt auch Anna Rudolf von TV Hannover-Badenstedt ins Lipperland. Sie absolviert auf der HSG-Geschäftsstelle gleichzeitig ein FSJ-Jahr. Mit den Blomberger Gegebenheiten bereits vertraut ist Alina von Matius, Jahrgang 2001, die schon seit Januar mittrainiert. &bdquo;Ich kenne Alina bereits aus der C-Jugend-Zeit“, freut sich Ruben Voßhans über die Berlinerin, die in Detmold studiert.

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