Beim Torwart-Roulette ist der TBV Lemgo Lippe mit zwei Kugeln vertreten

Lemgo. Dass Handball auch ein Glücksspiel ist, hat der TBV Lemgo Lippe beim 29:30 gegen TSV Hannover-Burgdorf zu spüren bekommen. Bevor im Gastspiel beim HC Erlangen (Sonntag, 15 Uhr, live im Free-TV bei Welt TV) eine neue Casino-Stunde droht, hat bereits das Torwart-Roulette Fahrt aufgenommen. Und zwei Kugeln betreffen direkt den TBV.

Spekulationen: Bereits im Sommer ploppten erste Gerüchte über einen Wechsel von Urh Kastelic nach Kroatien auf. Mehrere Sportportale vom Balkan verkünden nun eine Rückkehr des 29-jährigen Slowenen zu RK Zagreb, wo er bereits vor seinem Wechsel nach Göppingen zwei Jahre einhütete. Zagrebs erster Torhüter Matej Mandic ist bereits Ende August vorzeitig nach Magdeburg gewechselt, wo er bis zum Ablauf seiner Dopingsperre Nikola Portner vertritt und in die Fußstapfen von Sergey Hernandez (zum FC Barcelona) treten soll. Der Champions-League-Sieger befindet sich auf der Suche nach Ersatz und soll neben Gummersbachs Dominik Kuzmanovic auch ein Auge auf Domenico Ebner geworfen haben. Doch der 29-jährige Keeper des SC DHfK Leipzig präferiert offenbar einen Wechsel nach Lemgo, wo er seiner Lebensgefährtin Nicole Roth, Torhüterin bei der HSG Blomberg-Lippe, näher rücken würde.

Stationen: Nach den jüngsten Niederlagen in Melsungen und gegen Hannover unternimmt der TBV Lemgo Lippe am Sonntag in Nürnberg einen neuen Anlauf auf zwei Punkte. Dass die auch auf Eishockey ausgelegte Spielstätte ihren Namen gewechselt hat und inzwischen als PSD-Bank-Arena firmiert, ist nicht die einzige Veränderung an dem nach einer Nürnberger Sportfotografenlegende benannten Kurt Schmidtpeter-Weg.

Der im Januar für 300.000 Euro beim SC DHfK Leipzig ausgelöste Rückraum-Rechte Viggo Kristjansson entpuppte sich im Abstiegskampf der vergangenen Saison als heldenhafter Retter. In den jüngsten beiden Spielen traf der Isländer jeweils zweistellig. Ebenfalls im Januar kam Milos Kos von RK Zagreb. Einziger Sommerzugang war Spielmacher Andri Mar Runarsson, ebenfalls aus Leipzig. Zudem installierte der HCE Ex-Nationalspieler Ole Rahmel (zuvor Rechtsaußen bei Benfica Lissabon) als Sportmanager.

Ambitionen: Der TBV reist mit 15 Mann bereits am Samstagmittag, nach dem Abschlusstraining, ins Frankenland. Am Abend will man sich im Hotel gemeinsam das Aufeinandertreffer der Top 4 der Liga anschauen. &bdquo;Wir stehen vor einer sehr reizvollen Aufgabe, denn Erlangen tritt inzwischen ganz anders auf als im letzten Jahr“, sagt Florian Kehrmann. Als Gründe führt der TBV-Coach eine klare Rollenverteilung an: &bdquo;Sander Øverjordet weiß, dass er nun der erste Mann auf der Mitte ist, Marek Nissen weiß, dass er der erste Rückraumlinke ist und Viggo Kristjansson bestimmt und belebt das Spiel individuell. Aber viele Punkte haben sie mit ihrem ganz jungen Kader geholt.“ Die A-Jugend wurde im Sommer Deutscher Meister und U19-Weltmeister Lars Genz mit einem Profivertrag ausgestattet.

Für Kehrmann kommt es darauf an, &bdquo;Kristjansson die kreativen Elemente wegzunehmen und das Eins-gegen-Eins von Øverjordet und Nissen zu verteidigen. Außerdem müssen wir sehr strukturiert im Angriff spielen und gut abschließen.“

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