Der nächste Krimi: Diesmal gibt es ein Happy-End für den TBV

Nürnberg. Der TBV Lemgo Lippe setzt sich in der erweiterten Spitzengruppe der Handball-Bundesliga fest. Nach zwei Niederlagen in Reihe – in Melsungen und das unglückliche 29:30 gegen Hannover – setzte sich das Team von Trainer Florian Kehrmann am Sonntagnachmittag in der PSD-Bank-Arena in Nürnberg beim HC Erlangen mit 25:24 (13:12) durch. Zum Matchwinner avancierte Constantin Möstl, der den letzten Wurf von Marek Nissen – er war im Sieben-gegen-Sechs frei durch – parierte. Die Lipper hatten das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und stehen nun bei 17:7 Punkten.

Vor dem Spiel: Schlechte Nachrichten gab es von Niels Versteijnen. Der wurfgewaltige Niederländer fehlte krankheitsbedingt und reiste gar nicht mit nach Nürnberg. Mit 32 Assists in dieser Saison ist er führend beim TBV, zudem hatte der 25-Jährige in elf Spielen 67 Tore erzielt. &bdquo;Für unser Angriffsspiel ist er sehr wichtig“, betonte Kehrmann. Hendrik Wagner meinte zu den jüngsten zwei Niederlagen in der Liga: &bdquo;Es herrscht weiter eine super Stimmung bei uns, wir arbeiten fokussiert, haben keine Selbstzweifel.“

Erste Halbzeit: Die Lemgoer starteten mit drei Rechtshändern im Rückraum. Tim Suton ging auf die rechte Seite, zudem starteten Lukas Hutecek und Wagner. Joel Willecke stieß dazu, um dann nach dem Spielaufbau an den Kreis zu rücken. Nicolai Theilinger kam zunächst nur in der Abwehr zum Einsatz. Die Partie blieb lange ganz eng, erst in Überzahl gelang es dem TBV, durch Treffer von Bobby Schagen mit 9:7 (19.) und 10:8 (21.) in Führung zu gehen. Bis dahin hatte der Vorsprung für eine Mannschaft maximal ein Treffer betragen. Frederik Simak gelang zwar noch das 11:9 (23.), aber beim 11:11 meldete sich Erlangen zurück (25.). Im Sieben-gegen-Sechs hatten sich die Lipper zwei Ballverluste erlaubt. Mit einem Tor Vorsprung ging der TBV in die Pause, weil Constantin Möstl den letzten Wurf des ersten Abschnitts abwehrte – einen Siebenmeter von Runarsson. Für den Österreicher im Lemgoer Tor war es die vierte Parade. Ihm waren einige Bälle durchgerutscht. Gleichwohl lag Möstl im Duell mit Quenstedt im Erlanger Tor mit 4:2 vorne. Bitter für die Gastgeber: Viggó Kristjánsson, der beim 24:23 gegen Eisenach zwölf Tore erzielt hatte, fiel früh aus und kehrte nicht mehr aufs Feld zurück.

Zweite Halbzeit: Die Lemgoer lagen immer wieder mit zwei Toren vorne, konnten sich aber nicht weiter absetzen. Kehrmann fand beim 20:19 (45.): &bdquo;Wir haben alles im Griff.“ Aber nach dem 21:19 von Schagen (46.) blieben die Gäste mehr als acht Minuten ohne Treffer. Nach dem 22:21 von Wagner (54.) hieß es kurz danach 23:22 für Erlangen, weil Bissel nach einem Hutecek-Fehlpass ins leere Lemgoer Tor warf (55.). Da Urh Kastelic sich einige unglückliche Gegentore fing, kehrte Möstl zwischen die Pfosten zurück. Das 25:24 von Wagner nach einem Rebound – Schagen war an Ghedbane gescheitert – war schließlich das entscheidende Tor (58.). Denn: Metzner zielte an die Latte. Kehrmann wollte die verbleibenden 1:06 Minuten möglichst runter spielen, aber nach einem Offensivfoul von Hutecek 40 Sekunden vor Schluss durfte Erlangen nochmal angreifen. Gegen Nissen gelang Möstl seine sechste Parade. Der Jubel und die Erleichterung im TBV-Lager war entsprechend groß.

Stimmen: &bdquo;Es war eine wahnsinnige kämpferische Leistung“, fand Erlangens Trainer Johannes Sellin. Möstl sprach von einem &bdquo;Auf und Ab“ und führte weiter aus: &bdquo;Ich habe mich extrem gut gefühlt, aber dann fliegen vier Bälle rein, die ich halten muss. Die letzten beiden wichtigen Würfe gehen dann nicht rein. Es war ein glücklicher Sieg für uns, wir hätten früher höher führen müssen. Es war nicht das perfekte Spiel.“ Kehrmann sprach von einer &bdquo;unglaublichen Energieleistung“. Sein Team habe es verpasst, das Ergebnis klarer zu gestalten: &bdquo;Hinten raus bleibt es auswärts immer ein enges Spiel. Wir haben voll dagegen gehalten und besaßen das Spielglück, das wir am vergangenen Wochenende nicht hatten. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“

Kurz und knapp HC Erlangen: Quenstedt (1), Ghedbane; Runarsson (3/1), Kos (3), Nissen (2), Bialowas, Øverjordet (2), Scheerer, Bissel (3), Willax, Metzner (4), Buck, Steinert (1), Kristjansson (1), Gebala (3), Gömmel (1).

TBV Lemgo Lippe: Kastelic (31.-55.), Möstl; Hutecek (3), Theilinger (3), Zehnder (4/3), Mudrow (1), Simak (1), Schagen (3), Carstensen (n.e.), Nyfjäll, Suton (5), Willecke (1), Wagner (4), Faust (n.e.).

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