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"Sportler wie Sandra gibt es immer weniger"

Leichtathletik: Deutsche Meisterschaften im Mehrkampf im Stadion am Werreanger in Lage

Das Ende eines langen Tages: Beim 800-Meter-Lauf legte sich Sandra Meier (zweite von rechts) noch einmal richtig ins Zeug. Rechts zieht Inga Stöber (Wattenscheid) an, dahinter liegen Julia Glaisner (Wendelstein, Nr. 68) und Katrin Schröder (Gießen).Foto: Welle
Das Ende eines langen Tages: Beim 800-Meter-Lauf legte sich Sandra Meier (zweite von rechts) noch einmal richtig ins Zeug. Rechts zieht Inga Stöber (Wattenscheid) an, dahinter liegen Julia Glaisner (Wendelstein, Nr. 68) und Katrin Schröder (Gießen).Foto: Welle

Von Dietmar Welle

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften in der Leichtathletik: Drei Tage stand das Stadion am Werreanger in Lage im Mittelpunkt des Geschehens. Titelfavorit Jacob Minah war der Unglücksrabe.

Lage. Klaus Brand wollte es kaum glauben. Der Leiter des Leichtathletik-Landesleistungsstützpunktes Lippe schüttelte den Kopf, als er erfuhr, dass der Zehnkampf-Titelfavorit Jacob Minah aus Paderborn bei der siebenten Übung, dem Diskuswerfen, keinen gültigen Wurf produzierte. "Dann wirst Du Deutscher Meister", spornte Brand den ehemaligen Bad Salzufler Stefan Preß an, der nunmehr für die LG ASV/DSHS Köln an den Start geht, und vor dem Stabhochspringen auf Rang drei lag. "Abwarten", hielt Preß den Ball flach - und konzentrierte sich wieder auf seinen Wettkampf.

Derweil kündigte sich der abschließende 800-Meter-Lauf der Frauen an. Mit dabei die LG-Lippe-Südlerin Sandra Meier, die im Endklassement Platz 14 belegte. Ihre Leistungen: 100 Meter Hürden: 18,32 Sekunden, Hochsprung: 1,51 Meter, Kugelstoßen: 11,83 Meter, 200 Meter: 28,80 Sekunden, Weitsprung: 4,26 Meter, Speerwerfen 30,76 Meter, 800 Meter: 2:41,43 Minuten. Machte 3724 Punkte. Damit blieb Meier knapp 250 Punkte hinter ihrer Bestleistung von 3967 Punkten. Gleichwohl gabs viel Anerkennung von Brand: "Sandra ist eine ganz besondere Athletin. Wenn sie an einem Wettkampf teilnimmt, dann gibt sie in jeder Disziplin alles, sie hält nichts zurück. Das ist bewundernswert an ihr. Sportler wie sie gibt es leider Gottes immer weniger. Und das nicht nur bei uns."

Eine insgesamt verkorkste Saison endete für Christine Schulz (TSV Bayer 04 Leverkusen) noch versöhnlich. Die zuletzt häufig am Rücken verletzte Athletin sicherte sich den Titel im Siebenkampf der Frauen mit 6030 Punkten vor Claudia Rath (LG Dornburg, 5829) und Maren Schwerdtner (SC Neubrandenburg, 5714). "Ich hoffe, dass das kommende Jahr etwas besser für mich verläuft und ich mich für die EM in Barcelona qualifizieren kann", blickte die Titelträgerin bereits in die Zukunft.

Während der ebenfalls vormals für die LG Lippe-Süd aktive Thorsten Schäfers (mit 35 Jahren der älteste Teilnehmer im Feld) wacker in seine Disziplinen ging, ohne ganz weit oben mitspielen zu können, war der veranlagte Julius Ladleif zum Zusehen verurteilt. Der mit einer Bestleistung von 6336 Punkten im Zehnkampf der Junioren im Mittelfeld vorgewettete Modellathlet blieb die unliebsame Zuschauerrolle. Klaus Brand dazu erklärend: "Julius ist leider schon seit zwei, drei Monaten verletzt. Wenn er einen Spurt anzieht, dann geht das 40 Meter gut - und danach stellt sich eine Verhärtung ein. Die Ursachen sind noch nicht ergründet. Aber ich bin mir sicher, dass ihm alle Herzen tränen, dass er vor eigener Kulisse nicht an der Deutschen teilnehmen kann."

Wort zum Sport Seite 17

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