Rückkehr nach Gesichtsfraktur: Arminias Wörl glänzt als Maskenmann

Bielefeld. Gesichtsmasken haben bei Arminia Bielefeld eine gewisse Tradition. Bereits im Oktober 1984 spielte der Japaner Kazuo Ozaki nach einem Nasenbeinbruch mit diesem Schutz gegen Schalke 04 (2:1). Auch Verteidiger Petr Gabriel war 2004 darauf angewiesen. In den vergangenen Jahren machte mit Fabian Klos der wohl prominenteste Armine überhaupt die Maske gezwungenermaßen zu seinem Markenzeichen. Seit der vergangenen Woche gehört nun auch Marius Wörl zur Riege der Bielefelder Maskenträger.

Vor knapp drei Wochen war der 20-Jährige im Westfalenpokalspiel gegen Soest (3:1) bei einem Luftzweikampf von seinem Gegenspieler heftig im Gesicht getroffen worden. Wenige Minuten später musste Wörl mit einer Schwellung vom Platz. Die Diagnose im Krankenhaus: Fraktur im Mittelgesicht. &bdquo;Meine ganze linke Gesichtshälfte war taub“, erinnert sich der Mittelfeldspieler nach dem Ligaspiel gegen Alemannia Aachen (1:1).

Dass er gegen den Aufsteiger und wenige Tage zuvor im Spiel gegen Hannover II bereits wieder einsatzbereit war, kam durchaus überraschend. &bdquo;Zunächst ist man von einer Operation und einer Ausfallzeit von bis zu sechs Wochen ausgegangen“, erklärt Wörl. &bdquo;Im ersten Moment dachte auch ich, dass die Verletzung schwerwiegender ist.“ Zu seinem und Arminias Glück stellte sich die Verletzung als &bdquo;kleiner Bruch“ heraus. Wörl kam um eine Operation herum und stand zwei Wochen nach dem Soest-Spiel mit Maske schon wieder auf dem Feld.

Wörl agiert auf ungewohnter Position An den Gesichtsschutz, den er vier bis sechs Wochen wird tragen müssen, habe er sich bereits gewöhnt. &bdquo;Ich habe einen guten Überblick, weil viel vom Gesichtsfeld frei ist. Sie drückt ab und zu noch ein bisschen, aber behindert mich nicht.“ Auch Schmerzen habe er inzwischen keine mehr.

Den Leistungen in Hannover und auch gegen Aachen war das anzumerken. In der Partie gegen die Niedersachsen war Wörl nach seiner Einwechslung ein belebendes Element, er legte den Treffer zum 4:1-Endstand durch Merveille Biankadi mustergültig auf. Und auch am zurückliegenden Samstag gehörte er beim Startelfcomeback gegen die Alemannen zu den besseren Arminen.

Insbesondere in der starken ersten halben Stunde war er der auffälligste Akteur auf dem Platz. Wörl, der gegen den Aufsteiger auf der für ihn ungewohnten rechten Mittelfeldseite eingesetzt wurde, hatte viele gute Aktionen und strahlte unfassbare Spielfreude aus. &bdquo;Er konnte sich auf der rechten Seite frei bewegen und konnte ganz viele Eins-gegen-eins-Situationen lösen. Aachen hatte auf unserer rechten Seite überhaupt keinen Zugriff. Es war der entscheidende Punkt, warum wir das Spiel in der ersten Halbzeit so dominiert haben“, lobte DSC-Trainer Mitch Kniat.

Arminias Wörl freut sich über&bdquo;Hammer-Los“ Nur weil André Beckers Kopfball nach einer Wörl-Flanke in der achten Minute lediglich an den Pfosten prallte, kam für den U-Nationalspieler kein weiterer Scorerpunkt hinzu. Es war die beste Gelegenheit des DSC, die frühe Führung durch das Slapstick-Eigentor vom Aachener Torhüter Elias Bördner vielleicht vorentscheidend zu erhöhen und sich für eine bis dahin sehr gute Vorstellung zu belohnen. &bdquo;Wenn wir da das zweite nachlegen, ist das Spiel vielleicht schon durch. Das müssen wir uns ankreiden.“

Nach &bdquo;30 sehr, sehr guten Minuten“ habe Arminia dann zusehends &bdquo;den Faden verloren“. Die Folge war der verdiente Ausgleich nach der Halbzeitpause. &bdquo;Nach dem Gegentor waren wir verunsichert und zu passiv“, hadert Wörl. Zudem mussten die Bielefelder spürbar dem Pensum von drei Pflichtspielen in sechs Tagen Tribut zollen.

Deshalb dürfte in den wenigen Tagen bis zum Pokalspiel gegen den Bundesligisten Union Berlin am Mittwochabend (20.45 Uhr) vor allem die Regeneration auf dem Programm stehen. Für das &bdquo;Hammer-Los“ Union wollen Wörl und Arminia noch einmal alle Kräfte bündeln, um die nächste Überraschung möglich zu machen. &bdquo;Als Underdog haben wir nichts zu verlieren. Wir sind heiß auf das Spiel und hauen alles raus.“

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