EM-Bewerbung 2029: So haben Arminia und die Stadt Bielefeld entschieden

Bielefeld. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will die EM der Frauen nach Deutschland holen. Für das Turnier im Jahr 2029 hatten 32 deutsche Städte ihr Interesse bekundet, Spielort zu werden, darunter auch Bielefeld mit der Schüco-Arena, das Zuhause des DSC Arminia.

Der DFB hat im September 2024 seine Turnier-Bewerbung offiziell verkündet. 32 Städte hatten bis zum 11. November beim Verband ihr Interesse hinterlegt, 2029 zu den Austragungsorten zu gehören. Bis zum 27. November blieb den Kommunen Zeit, ihr Interesse in eine offizielle Bewerbung umzuwandeln. Diesen Schritt jedoch wagten die Stadt Bielefeld und Arminia dann nicht mehr.

&bdquo;Mit Blick auf unsere Mädchen- und Frauenabteilung und unserem Bestreben, den Frauenfußball nachhaltig zu stärken und zu fördern, wären wir sehr gerne mit einer Bewerbung ins Rennen gegangen. Nach einer intensiven Prüfung der Voraussetzungen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass die Herausforderungen, die wir in sehr kurzer Zeit erfüllen müssten, nicht bewältigen können“, erklärt DSC-Geschäftsführer Christoph Wortmann auf Anfrage dieser Redaktion.

Arminia-Geschäftsführer Wortmann und Bürgermeister Clausen begründen die Entscheidung Auf Einladung des DFB war eine gemeinsame Delegation der Stadt Bielefeld und des DSC zu einem Workshop im DFB-Campus in Frankfurt eingeladen. Dort wurden den 32 Interessenten die Voraussetzungen für eine finale Bewerbung mitgeteilt. Die vom DFB erwarteten Auflagen zu erfüllen, war bis zum Stichtag allerdings nicht möglich: &bdquo;Die zahlreichen Herausforderungen und die finanziellen Verpflichtungen, die diese Bewerbung mit sich gebracht hätten, sind von uns nicht zu bewältigen. Gemeinsam haben wir uns daher entschieden, von einer Bewerbung abzusehen“, sagen DSC-Geschäftsführer Christoph Wortmann und Oberbürgermeister Pit Clausen. Welche Städte sich beworben haben, will der Verband in Kürze mitteilen.

Ein Mal war die Alm bereits bei einem Turnier in den internationalen Fokus gerückt. Bei der U20-WM der Frauen im Jahr 2010 wurden hier sechs Vorrundenspiele, ein Viertelfinale, ein Halbfinale, das Spiel um Platz drei und auch das Finale ausgetragen. Deutschland siegte damals im Endspiel vor 24.633 Zuschauern in der Schüco-Arena mit 2:0 gegen Nigeria. Alexandra Popp brachte die DFB-Auswahl früh in Führung. Es war das letzte ihrer insgesamt zehn Turniertore, Popp wurde Torschützenkönigin.

Die anderen drei Gastgeberstädte waren damals Dresden, Bochum und Augsburg. Für das Turnier 2029 ist Augsburg allerdings ebenso aus dem Rennen wie Bielefeld. Der Sportausschuss der Stadt hatte sich sogar bereits gegen eine Interessenbekundung ausgesprochen. &bdquo;Hauptgrund für die Entscheidung sind die erwartbar zu hohen Kosten, die auf die Stadt Augsburg als möglicher Austragungsort für das internationale Sportereignis zukommen würden. Mit Blick auf die mehr als angespannte Haushaltslage der Stadt sei dies nicht zu rechtfertigen“, teilte die Stadt Augsburg dazu mit.

Deutschland hat bisher zweimal eine Frauen-EM ausgerichtet Für das nationale Auswahlverfahren hat das Präsidium des DFB ein Konzept verabschiedet. Kriterien sind die Förderung von Frauen- und Mädchenfußball, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg.

Außer Deutschland wollen auch Portugal, Schweden und Dänemark sowie Italien das Turnier 2029 ausrichten. Zuletzt war der DFB mit einer Bewerbung für ein großes Turnier der Frauen gescheitert: Die gemeinsame Initiative mit Belgien und den Niederlanden für die Ausrichtung der WM 2027 fand im Mai beim FIFA-Kongress keine Mehrheit, stattdessen erhielt Brasilien den Zuschlag.

Deutschland, mit acht Titeln EM-Rekordsieger, hat bislang zweimal eine Frauen-EM ausgerichtet, 1989 und 2001. 1995, als es kein offizielles Gastgeberland gab, wurde das Finale in Kaiserslautern ausgespielt. Die EM 2022 fand in England statt, Deutschland unterlag im Finale dem Gastgeber im Wembley-Stadion mit 1:2 nach Verlängerung. Die EM 2025 findet in der Schweiz statt, wo die 16 qualifizierte Teams in insgesamt acht Spielorten antreten werden. Die Entscheidung, in welchem Land die EM 2029 stattfinden wird, trifft das Exekutivkomitee der UEFA im Dezember 2025.

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