Kniats Leistungsprinzip: Warum Arminias Offensive kein Wunschkonzert ist

Bielefeld. Fans dürfen sich immer mal was wünschen. Den Aufstieg optimalerweise. Oder eine kleine Siegesserie. Oder zumindest einen Triumph gegen einen Erzrivalen. Dass ihr Begehren tatsächlich in Erfüllung geht, darauf haben die Anhänger selbstverständlich keinen Anspruch. Mitch Kniat, von Beruf Fußballtrainer, muss selbst beim Wünschen messerscharf an der Realität bleiben. Sonst wird ihm schnell Tagträumerei unterstellt und jegliche Professionalität hinterfragt.

&bdquo;Mit wäre am liebsten 15 Spieltage hintereinander dieselbe erste Elf“, formuliert Kniat, was ihm – unter anderem – gerade am Herzen liegt. Hart an der Realität? Wohl nicht ganz, aber eben auch nicht ganz so unrealistisch. &bdquo;Es gehört auch zu der Wahrheit dazu, dass, wenn ein Stürmer vier, fünf Spiele nicht gut spielt, der nächste die Chance bekommt.“ Jeder im Kader habe schon öfter die Chance bekommen – ob als Start- oder als Einwechselspieler. &bdquo;Und die, die überzeugt haben, bleiben drin.“

Die größte Fluktuation herrscht im Sturm. Gesucht wird der Torjäger. Ein Hoffnungsträger sollte Noah Sarenren Bazee sein. Der habe ein &bdquo;super Spiel“ gegen Dortmund II gemacht, traf zudem auch gegen Essen, doch: &bdquo;Zur Wahrheit gehört auch, dass er seit fünf Monaten keine zwei Wochen am Stück trainiert hat. Das ist kein Vorwurf an ihn. Der hatte halt zwei Kreuzbandrisse. Wenn er zwei Spiele am Stück macht, ist das Verletzungsrisiko hoch. Da muss man vorsichtig sein und es steuern. Wenn er bei einhundert Prozent ist, ist er ein Spieler für die erste Elf.“

Zweite Reihe drängt sich bei Arminia Bielefeld auf Der 28-Jährige sei &bdquo;eine Waffe“, aber eben über die gesamte Saison nur mit der entsprechenden Dosierung. Auch in dieser Trainingswoche musste Sarenren Bazee wieder leicht geschont werden. Gefährdet ist sein Einsatz nicht, die Frage, die der Trainer aber unbeantwortet lässt, lautet: Als Startspieler? &bdquo;Wie es im Detail aussieht, werden wir am Freitag sehen. Aber ich merke, dass sich die zweite Reihe aufdrängt“, meint Kniat.

Die &bdquo;zweite Reihe“ verändert sich ständig, genau wie die Startformation: Gegen Essen kamen Kania, Biankadi und Sarenren Bazee in der 68. Minute rein und gaben dem Spiel einen erkennbaren Impuls. &bdquo;Wir haben Leistungsschwankungen, was bei einer jungen Mannschaft normal ist. Trotzdem dürfen die nicht so krass sein, dass du ein Spiel schon in der ersten Halbzeit fast verlierst“, warnt Kniat.

Und dann sind da auch noch die beiden Neuen, Roberts Uldrikis und Joel Grodowski, die sofort den Vorzug erhielten. &bdquo;Man holt Leute, von denen man überzeugt ist, dass sie einen verbessern“, betont Kniat. Aber er hat auch gesehen, dass etwa Julian Kania wieder auf sich aufmerksam gemacht hat: &bdquo;Es war ein sehr gutes Spiel. Er hat viele Bälle festgemacht, war in der Box dabei und sehr fleißig. Die Daten haben das gespiegelt. In den Spielen davor war es weniger.“ Aktuell dränge der 23-Jährige in die erste Elf.

Arminia Bielefeld will Anschluss an Spitzengruppe &bdquo;Alle drei, die gegen Essen reingekommen sind, können sich jetzt Hoffnungen machen, von Anfang an zu spielen, weil sie es sehr gut gemacht haben.“ Wer auch immer aufläuft – er wird viel Verantwortung zu tragen haben. Es geht für den DSC um den Anschluss an die Spitzengruppe. Beim SV Sandhausen müssen sie derweil den drohenden Abstiegskampf vermeiden.

.responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 142.86%; } } Kniat weiß: &bdquo;Sandhausen ist eine Mannschaft mit extrem guten Spielern, die aber gerade nicht in einer guten Verfassung sind. Wir müssen uns auf zwei Systeme vorbereiten: ein 5:3:2 oder ein 4:2:3:1. An der Aufstellung, die sie wählen, werden wir das schnell erkennen.“

Sein Team müsse in die Zweikämpfe kommen und hungrig sein, &bdquo;was wir gegen Essen in der ersten Halbzeit komplett vernachlässigt haben“.

Kniat ist von erfolgreicher Saison überzeugt In der ersten Halbzeit stabil zu stehen und damit den Grundstein zu legen, um das Spiel in der zweiten Halbzeit zu entscheiden, darauf liege der Fokus. &bdquo;Sandhausen ist eine Mannschaft, die auf keinen Fall gerade vor Selbstvertrauen strotzt“, vermutet Kniat angesichts der Bilanz von acht Spielen in Folge ohne Sieg. &bdquo;Die haben wenig Punkte geholt, aber das ist keine Mannschaft, die schlechten Fußball spielt.“

Ein &bdquo;Dreier“ ist keine Tagträumerei. Kniat und seine Schützlinge gehen es professionell an. Er und &bdquo;die Jungs“ seien überzeugt, dass sie eine erfolgreiche Saison spielen werden.“ Abgerechnet werde nach dem letzten Spieltag – und dann wird auch zu sehen sein, welche Wünsche in Erfüllung gegangen sind.

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