Arminia-Trainer über seine Stürmer: „Jungs haben es richtig gut gemacht“

Sandhausen/Bielefeld. Die Stürmer sind neu, aber das Problem ist geblieben. Fußball-Drittligist Arminia Bielefeld trifft auch weiterhin zu selten ins gegnerische Tor. Bei der jüngsten 0:1-Niederlage in Sandhausen überboten sich allen voran die Winter-Einkäufe Joel Grodowski und Roberts Uldrikis im Auslassen größter Gelegenheiten.

Grodowski ließ drei gute bis sehr gute Möglichkeiten ungenutzt, Uldrikis vier. Trainer Mitch Kniat war dennoch bemüht, das Positive in den Vordergrund zu rücken. &bdquo;Uldrikis hatte immer wieder die Abschlüsse, auch schon in den Spielen davor gegen Essen und in Dortmund, die wir vorher nicht gefunden haben.“

Weil die im Sommer verpflichteten Stürmer André Becker und Jeredy Hilterman die Drittliga-Hinrunde jeweils torlos beendeten, verlieh der DSC im Winter beide an andere Klubs: Becker an Waldhof Mannheim, Hilterman an SC Cambuur (Niederlande). Stattdessen investierte Arminia in Uldrikis und Grodowski und damit in die Hoffnung auf mehr Treffer. Dass nach dem Sandhausen-Spiel auch sie noch torlos sind, lag auch am ausgezeichnet aufgelegten SVS-Torwart David Richter, der überraschend anstelle des Ex-DSC-Schlussmannes Nikolai Rehnen spielen durfte. Die Abschlussschwäche aber allein mit Richters Galaabend zu begründen, wäre viel zu einfach.

Grodowski und Uldrikis fehlt die Kaltschnäuzigkeit Es mangelte den Arminen in Sandhausen auch an Kaltschnäuzigkeit. Insbesondere der Fehlschuss von Grodowski in der elften Minute ist kaum zu erklären. Freistehend schob der Neuzugang von Preußen Münster aus sechs Metern Entfernung den Ball am Tor vorbei.

Auch Uldrikis hatte Hundertprozentige auf dem Fuß. &bdquo;Ich mache den Stürmern auf gar keinen Fall einen Vorwurf“, betonte Kniat. &bdquo;Die Jungs haben es richtig gut gemacht. Ich muss es inhaltlich bewerten, nicht ob sie ein Tor machen oder nicht.“ Dass allerdings speziell bei Stürmern die Zahl ihrer Tore von nicht unerheblicher inhaltlicher Bedeutung sind, gehört ebenfalls zur Wahrheit.

Was der 39-Jährige wohl meinte: Anders als noch beim vorherigen 1:2 gegen Essen waren sowohl Grodowski als auch Uldrikis gut im Spiel. Insbesondere der Lette hätte für seinen nimmermüden Einsatz einen Treffer verdient gehabt. Doch es kam anders. Kniat sagte: &bdquo;Mitleid kann man sich sparen. Wir werden noch enger zusammenrücken. Wir hätten ein, zwei Tore machen können oder müssen.“ Wohl eher müssen, weshalb Mitleid in der Tat gänzlich unangebracht wäre. Kniat forderte, dass Arminia in der nächsten Partie am Samstag gegen Erzgebirge Aue &bdquo;das Glück erzwingen muss“.

Arminia-Trainer kritisiert die Bielefelder Medien War es denn nur Pech? Waren es Konzentrationsschwächen? War es gar Unvermögen? &bdquo;Dass die Spieler nicht richtig konzentriert oder richtig bei der Sache sein können, da habt ihr auch ein bisschen was mit zu tun“, sagte Kniat in der Pressekonferenz nach dem Spiel in Richtung der seiner Ansicht nach offenbar zu kritischen Bielefelder Medienvertreter. Allein damit zu entschuldigen, schob er eilig hinterher, seien die Niederlage und die eigene Torlosigkeit in Sandhausen aber nicht.

Fakt ist: In der Hinrunde erzielte Arminia 25 Tore in 19 Spielen, was einen Schnitt von 1,32 Treffern pro Partie bedeutete. In der Rückrunde sind es bisher fünf Tore in vier Spielen. Durchschnitt: 1,25 Treffer pro Spiel.

&bdquo;Auch die besten Stürmer der Welt haben mal Tage, an denen der Ball nicht rein will“, sagte der DSC-Coach und betonte: &bdquo;Ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen. Ich würde so ein Spiel immer wieder gerne sehen von meiner Mannschaft, natürlich mit ein paar Toren mehr.“ Und Kniat sagte auch: &bdquo;Viel besser können wir inhaltlich nicht spielen.“ Trotz der erneuten Niederlage habe Arminia &bdquo;eine Reaktion gezeigt“ auf die vorherige Darbietung daheim gegen Essen (1:2), die Heimfans mit Pfiffen und &bdquo;Kniat-raus“-Rufen quittiert hatten.

Dennoch ist nicht wegzudiskutieren, dass Arminia in der Tabelle in die falsche Richtung unterwegs ist. Der Rückstand auf Relegationsrang drei beträgt nun schon sieben Punkte. Arminia ist nur noch Mittelmaß. Sorgen bereitet der Trend. Von den letzten sieben Ligapartien hat der DSC lediglich eine gewonnen. Vier Spiele wurden verloren, zwei endeten unentschieden. Macht fünf von 21 möglichen Punkten. &bdquo;Es ist nicht die beste Phase, das wissen wir“, sagte Kniat in Sandhausen, doch wieder einmal erklärte er: &bdquo;Es wirft uns nicht um. Und irgendwann, ich hoffe nächste Woche, werden die Jungs die Tore auch machen.“ Und die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt.

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