Noten für Arminia: Eine Hälfte lang geht nach vorne gar nichts

Aachen/Bielefeld. Mitch Kniat ist bekannt für seine späten Wechsel. Im Spiel bei Alemannia Aachen aber brachte Arminia Bielefelds Trainer schon mit Beginn der zweiten Halbzeit drei frische Kräfte. Kniat tauschte seinen kompletten Dreierangriff aus – mit Erfolg. Bielefeld gewann am Tivoli recht glücklich mit 1:0 (0:0). Ein Einwechselspieler bereitete den Treffer vor, ein anderer vollstreckte.

Jonas Kersken Der Schlussmann war zweimal mit Fortuna im Bunde. Im ersten Durchgang, als ein Schuss von El-Faouzi an die Latte klatschte, und im zweiten Durchgang, als ein Schuss von Anton Heinz an den Pfosten prallte. Bei beiden Abschlüssen wäre Kersken machtlos gewesen. Bei allen anderen Aachener Versuchen packte der Keeper sicher zu. Wirklich gefordert wurde Kersken von den Alemannen aber nicht. Note 3

Christopher Lannert In seinem 160. Drittligaspiel war der Rechtsverteidiger zweimal ziemlich nah dran an seinem zweiten Tor. Erst probierte es Lannert in der 49. Minute aus 15 Metern, in der 70. rauschte ein verheißungsvoller Fernschuss ebenfalls in Richtung Alemannia-Gehäuse. Doch beide Schüsse konnte der Torwart entschärfen – erst Olschowsky, der später Rot sah, dann der eingewechselte Bördner. Lannert war im zweiten Abschnitt ein Aktivposten, im ersten hatte der im Pokalspiel zuvor gegen Leverkusen nicht eingesetzte und somit ausgeruhte 26-Jährige dem Arminia-Spiel nicht so sehr seinen Stempel aufdrücken können. Note: 3

Leon Schneider Auf Schneider ist Verlass. Der Innenverteidiger erledigte seinen Job gewohnt zuverlässig. Bei einem Kopfball in der zweiten Hälfte näherte er sich sogar einmal dem gegnerischen Gehäuse an, verfehlte das Ziel aber. Note: 2,5

Maximilian Großer Gemeinsam mit Schneider bildete der Pokalheld von Dienstag eine stabile Innenverteidigung. Großer hat zu seiner alten Form zurückgefunden und sammelt gute Argumente, um seinen Platz im Duell mit Joel Felix, den zuletzt Wadenprobleme und eine Erkrankung zurückwarfen, zu behaupten. Note: 2,5

Louis Oppie Beim Lattenschuss von El-Faouzi, Aachens größter Chance in der ersten Hälfte, hielt Oppie zu viel Abstand. Dafür schlug er kurz vor der Pause einen gefährlichen Freistoß, den Corboz knapp verpasste. Insgesamt war von Oppie wenig zu sehen. Er wirkte müde. Kein Wunder nach dem Pokalspiel gegen Leverkusen, bei dem er brilliert hatte. Note: 4

Stefano Russo Der defensive Mittelfeldstratege hatte viel Mühe, Arminias Spiel zu sortieren. Immerhin half Russo, dass bis zum Schluss die Null stand. Er war fleißig, räumte auf, konnte sich aber nur selten offensiv in Szene setzen. Note: 3,5

Marius Wörl Arminias Pokal-Maschine lief in Aachen etwas untertourig. An ein paar wesentlichen Szenen war Wörl aber beteiligt. Er spielte den Pass auf Sarenren Bazee, der zur Roten Karte gegen Aachens Keeper Olschowsky führte. Und er bediente in der Schlussphase mit einem nicht ganz perfekten Zuspiel Sarenren Bazee, der es verpasste, das 2:0 zu erzielen. Note: 3,5

Mael Corboz Bei beiden Aachener Großchancen im ersten Abschnitt gewährte der Kapitän seinen Gegenspielern zu viel Raum, erst Heister (7.), dann El-Faouzi (24.). Jedoch war Corboz wie üblich bemüht, dem Spiel des DSC viel Energie zu geben. Er hatte gewiss seinen Anteil, dass bis zum Schluss hinten die Null stand. Zudem initiierte der 30-Jährige sowohl die Lannert-Chance kurz nach der Pause als auch die Großchance von Sarenren Bazee kurz vor Schluss mit dem jeweils vorletzten Pass. Note: 3

Isaiah Young Es war eine erste Halbzeit zum Vergessen für den Ex-Essener. Young war bemüht, sein Tempo und seine Dribbelstärke gewinnbringend einzusetzen. Doch mehr als das Bemühen war es eben nicht. Dem 27-Jährigen gelang kaum etwas. Einmal schenkte er ohne Not in aussichtsreicher Position einen Ball her (31.), dann flankte er ungehindert hinter das Tor (42.). Ein gebrauchter Tag. Young wurde in der Pause ausgewechselt. Note: 5

Julian Kania Arminias Toptorjäger (schon zwölf Saisontore) war unsichtbar. Kania wurde in der Pause ebenfalls ausgewechselt. Note: 5

Joel Grodowski Ähnlich wie Young war Grodowski stets bemüht. Immerhin holte er den einen oder anderen Standard heraus. Durchzusetzen vermochte sich der ehemalige Münsteraner aber nicht, von einem Abschluss ganz zu schweigen. Auch er wurde in der Pause ausgewechselt. Note: 5

Noah Sarenren Bazee (46. für Young) Der schnelle Einwechselspieler holte die Rote Karte für Aachens Keeper Olschowsky heraus. Sarenren Bazee bereitete zudem eine der Schusschancen von Lannert vor (49.), vergab nach nicht ganz optimalem Zuspiel allerdings auch die Großchance zum 2:0 (82.). Note: 3

Merveille Biankadi (46. für Grodowski) Eine gefühlte Ewigkeit war Biankadi kein Ligator mehr gelungen. Zuletzt war er beim 3:3 gegen Unterhaching erfolgreich. Das war am 14. Dezember 2024. In Aachen erzielte er das Tor des Tages. Stark eingesetzt von Kunze schoss der 29-Jährige wuchtig mit rechts aufs kurze Eck. Olschowsky rutschte der Ball durch den Tunnel. Note: 2,5

Lukas Kunze (46. für Kania) Genau wie Sarenren Bazee und Biankadi war auch Kunze eine Belebung für das Arminia-Spiel. Mindestens genauso stark wie Biankadis Abschluss war die Vorarbeit von Kunze, die den Siegtreffer einleitete. Note: 2,5

Ebenfalls eingewechselt wurden Felix Hagmann (für Wörl, 87.) und Joel Felix (für Corboz, 90.4). Sie halfen, den knappen Vorsprung ins Ziel zu bringen.

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