„Bin nicht unterzukriegen“: Arminias Sarenren Bazee findet zu alter Stärke

Bielefeld. Diesmal schien es für Noah Sarenren Bazee keinen Weg zurückzugeben. Der zweite Kreuzbandriss dicht hintereinander hatte seine Spuren beim 28-jährigen Arminia-Profi hinterlassen. Tempo und Spritzigkeit waren auch Monate nach der Rückkehr auf den Fußballplatz noch nicht auf altem Niveau, ein Stammplatz in weiter Ferne. Doch diejenigen, die den Abgesang auf den Offensivspieler bereits angestimmt hatten, wurden in den letzten Wochen eines Besseren belehrt. Sarenren Bazee findet immer mehr zu alter Stärke und ist für Arminia ein Faustpfand im Aufstiegskampf.

Beim 4:2-Heimsieg über den SV Wehen Wiesbaden zählte er zu den besten Arminen auf dem Feld, erzielte ein Tor und bereitete einen weiteren Treffer vor. Vor allem aber sind bei Sarenren Bazee die Spielfreude und seine physische Leistungsfähigkeit zurückgekehrt.

Mit seinem enormen Tempo stresste er Bundesligist Bayer Leverkusen und hatte damit erheblichen Anteil an Arminias Pokalsensation. Beim Auswärtsspiel in Aachen war es auch seine Hereinnahme, die neuen Schwung in das DSC-Spiel brachte. Nicht nur, weil der Flügelspieler eine Rote Karte für die Gastgeber provozierte.

Sarenren Bazee findet seine Lockerheit &bdquo;Er ist wieder bei 100 Prozent, was lange nicht der Fall war“, erklärte Cheftrainer Mitch Kniat. Der Weg dorthin war allerdings alles andere als einfach. Der Kreuzbandriss, den sich Sarenren Bazee am 31. Oktober 2023 im Pokalspiel gegen den Hamburger SV zuzog, kostete ihn die gesamte zurückliegende Saison. Erst im Laufe der vergangenen Sommervorbereitung arbeitete er sich Stück für Stück wieder an das Team heran.

Doch in Tritt kam er während der Hinrunde nicht. Immer wieder warfen ihn muskuläre Probleme zurück. Sarenren Bazee war auf dem Feld anzumerken, dass ihn etwas hemmte, ihm sein Kopf ebenso zu schaffen machte wie die schwere Knieverletzung. Sein Schützling, so Coach Kniat, sei &bdquo;wie so viele Fußballer ein Kopfmensch“. Es sei normal, dass es frustriere, wenn &bdquo;du nicht 100 Prozent abrufen kannst, aber nicht weißt, warum“.

Diese Frustration hat Sarenren Bazee inzwischen abgelegt. Sie ist einer gewissen Lockerheit gewichen. Das hat auch Kniat im täglichen Training so wahrgenommen. &bdquo;Vor drei oder vier Wochen waren seine Beine wieder so weit, dass sie das Tempo von 36 km/h geknackt haben. Es tut ihm vom Kopf gut, zu sehen, dass es noch geht.“

Arminia gewinnt zusätzliche Alternative Auch der ehemalige Bundesligaprofi hat das Gefühl, dass &bdquo;es von den Leistungen her wieder besser funktioniert“. Gegen den SVWW funktionierte es sogar ausgesprochen gut. Nach sieben Minuten bereitete er das 2:0 durch Marius Wörl mustergültig vor. Ein eigener Treffer wäre beinahe schon kurz vor der Halbzeit dazugekommen. Doch seinen Kopfball aus kurzer Distanz hielt Gästetorwart Florian Stritzel mit einem glänzenden Reflex. In der 68. Minute krönte Sarenren Bazee seine Leistung dann doch noch und vollendete eine herrliche Vorarbeit von Joel Grodowski abgeklärt zum 3:1. Dem Treffer maß der Schütze selbst allerdings keine allzu große Bedeutung bei. &bdquo;Solche Dinge kommen ganz von alleine. Ich war noch nie ein Spieler, der sich nur über Tore definiert.“

In seiner langen Leidenszeit hatte er selbst keine Zweifel daran, dass er wieder in Top-Verfassung kommen würde. &bdquo;Ich bin hartnäckig und nicht so schnell unterzukriegen“, sagte Sarenren Bazee. &bdquo;Ich hatte meine zweite schwere Verletzung. Da musste ich meinem Körper Zeit geben und ihm vertrauen.“

Die Geduld scheint sich ausgezahlt zu haben. Sarenren Bazee kommt rechtzeitig zur entscheidenden Saisonphase auf Touren. &bdquo;Es ist umso schöner, dass ich nun, wo es wichtig wird, wieder voll da bin.“ Auch für seinen Trainer ist die zusätzliche Alternative &bdquo;extrem wichtig“. Kniat ist überzeugt: &bdquo;Er wird am Sonntag dieselbe Leistung wieder zeigen.“ Dann reist Arminia zum Auswärtsspiel bei Viktoria Köln (19.30 Uhr). Das Omen für eine erneut hervorragende Leistung von Sarenren Bazee könnte schlechter stehen. Im Kölner Sportpark Höhenberg erzielte er am 3. September 2023 sein erstes Ligator im DSC-Trikot.

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