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Diesem Arminia-Bielefeld-Profi winkt gegen Magdeburg das unverhofft frühe Startelfdebüt

Dirk Schuster

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Trainer Mitch Kniat (l.) und Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel haben Arminias Kader nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite verstärkt. - © Sarah Jonek
Trainer Mitch Kniat (l.) und Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel haben Arminias Kader nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite verstärkt. (© Sarah Jonek)

Bielefeld. Unverhofft kommt oft. Das dürfte auch für Arne Sicker gelten. Der erst auf der Zielgeraden der Sommer-Transferphase als Backup verpflichtete Abwehrspieler steht unmittelbar vor seinem Startelfdebüt für den DSC Arminia Bielefeld. Grund sind die personellen Probleme, denen sich der Zweitligaaufsteiger ausgesetzt sieht.

Die zweiwöchige Länderspielpause hat nicht genügt, um Tim Handwerker rechtzeitig für die Partie an diesem Freitag (18.30 Uhr, Schüco-Arena) gegen den 1. FC Magdeburg fit zu bekommen. „Ich gehe davon aus, dass Tim nächste Woche gegen Greuther Fürth wieder dabei sein kann. Aber bei muskulären Verletzungen darf man nicht zu viel Risiko eingehen“, sagte DSC-Trainer Mitch Kniat im Vorfeld der beiden aufeinanderfolgenden Freitags-Heimspiele.

Information

Neues Arminia-Buch

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Gegen Magdeburg dürfte aufgrund des Handwerker-Ausfalls nun Sickers Stunde schlagen. Zwar darf sich der 28-Jährige seit gerade einmal zwei Wochen Armine nennen. Doch obwohl Sicker die gesamte Saisonvorbereitung in Bielefeld verpasst hat, hätte Kniat keine Bauchschmerzen, den Neuzugang von Beginn an zu bringen, denn: „Der Junge lag nicht auf der faulen Haut und hat zu Hause ein bisschen Playstation gespielt. Er hat sich fit gehalten und war in Topzustand, als er bei uns angekommen ist.“

Viel Lob von Arminia-Sportchef Mutzel für Arne Sicker

Was Sicker lediglich gefehlt habe, sei die Spielfitness gewesen. Verwunderlich ist das nicht, hatte der Linksverteidiger für seinen Ex-Klub SV Elversberg doch zuletzt am 8. Februar ein paar Zweitligaminuten absolvieren dürfen. Insgesamt kam Sicker in der Saison 2024/25 auf nur sechs Kurzeinsätze für die Saarländer. Gemessen daran war sein Vortrag beim jüngsten Bielefelder 1:1 in Braunschweig auffallend abgeklärt.

Nach rund einer Stunde brachte Kniat den Neuling in die Partie. DSC-Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel sah in Sicker gar „ein belebendes Element. Er hat richtig mit angeschoben.“ Es sei dem Defensivakteur anzusehen gewesen, dass er bereits „stabil und zuverlässig auf diesem Niveau gespielt hat“, lobte Mutzel.

Insgesamt 51 Zweitligaspiele für den SV Sandhausen (31), Holstein Kiel (4) und Elversberg (16) hatte Sicker bereits bestritten, als er in Braunschweig nach gut einer Stunde beim Stand von 0:1 aus Sicht der Bielefelder in die Partie kam und sein DSC-Debüt gab.

Arminia-Trainer Kniat: „Wir fahren nicht auf der letzten Rille“

Dass außer Handwerker mit Benjamin Boakye, Noah Sarenren Bazee (alle muskuläre Probleme) und Außenverteidiger Christopher Lannert (Rotsperre, die Berufung gegen das zwei Spiele Sperre umfassende Strafmaß wurde am Donnerstag vom DFB-Bundesgericht zurückgewiesen) weitere wichtige Spieler ausfallen, stellt Kniat vor Herausforderungen, wenngleich er betonte: „Ich mache mir gar keine Sorgen, wir fahren nicht auf der letzten Rille.“

Arne Sicker bestritt in der vergangenen Zweitligasaison sechs Partien für die SV Elversberg. - © IMAGO/Langer
Arne Sicker bestritt in der vergangenen Zweitligasaison sechs Partien für die SV Elversberg. (© IMAGO/Langer)

Und auch Sportchef Mutzel meinte: „Es ist immer ärgerlich, wenn mehrere Stammspieler fehlen. Es zeigt sich dann aber auch immer, wie stabil und intakt die Mannschaft ist. Wir können trotzdem auf jeder Position einen Spezialisten stellen, das ist ein gutes Gefühl.“ Es zahle sich aus, dass nach dem Aufstieg auch in die Breite des Kaders investiert worden sei.

Zudem gibt es ja auch gute Nachrichten. Jungprofi Daniel Richter steht nach einer abgesessenen Rotsperre wieder zur Verfügung. Der 17 Jahre alte Offensivspieler war am 17. August im Heimspiel der U21-Oberligamannschaft gegen den TuS Hiltrup vom Platz geflogen. Die Sperre galt auch für die 2. Liga. Richter hatte darum die Spiele gegen Dynamo Dresden und in Braunschweig verpasst.

Dass die Magdeburger (Tabellen-15., zuletzt 4:5 gegen Arminias übernächsten Gegner Greuther Fürth) unter ihrem neuen Trainer Markus Fiedler (folgte auf Christian Titz/Hannover 96) noch nicht so richtig in Tritt gekommen sind, möchte Arminia ausnutzen. „Das Flutlicht ist an, das liegt uns relativ gut“, sagte Kniat lächelnd und kündigte mit Blick auf das ausverkaufte Heimspiel gegen die von 2.600 Fans begleiteten Sachsen-Anhalter an: „Wir haben das letzte Heimspiel gegen Dresden verloren. Jetzt wollen wir zu Hause wieder eine kleine Serie starten.“

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