Beim bisher letzten Auswärtsspiel im DFB-Pokal erlebte Arminia Bielefeld ein Debakel

Bielefeld. Dass der DSC Arminia – vom Finale im Mai dieses Jahres in Berlin einmal abgesehen – im DFB-Pokalwettbewerb zuletzt ein Auswärtsspiel bestreiten musste, ist lange her. Vor etwas mehr als drei Jahren führte die Reise nach Stuttgart. Damals kehrten die Bielefelder gepeinigt nach Ostwestfalen zurück.

0:6 ging Arminia beim Bundesligisten unter. Vier Gegentore innerhalb von 19 Minuten hatten bereits im ersten Durchgang für klare Verhältnisse gesorgt. Nach der Pause kassierte das Team des damaligen Trainers Daniel Scherning noch zwei weitere Treffer. Fraisl, Gebauer, Hüsing, Andrade, Bello, Rzatkowski, Prietl, Hack, Consbruch, Klimowicz, Serra – die Startaufstellung von damals wirkt wie ein Relikt aus einem Land vor unserer Zeit.

Damals war der DSC als Zweitligist in der Außenseiterrolle zum Bundesligisten gereist. Dass die Bielefelder allerdings derart durch die Wäschetrommel geschleudert werden würden, war so nicht zu erwarten und verschärfte die ohnehin schon veritable Krise des Tabellenschlusslichts zusätzlich. Es war ein Spiel zum Wegschauen, auch der damalige Sportchef Samir Arabi hatte sich zwischenzeitlich aus der Coachingzone in die Katakomben des Stuttgarter Stadions begeben.

Arabi und Scherning müssen vorzeitig gehen Das Ende dieser restlos missratenen Saison ist bekannt. Neben Arabi musste auch Scherning vorzeitig gehen, doch auch Trainer-Nachfolger Uwe Koschinat konnte Arminias freien Fall in die 3. Liga nicht aufhalten, weshalb zur Saison 2023/24 praktisch alles auf Null gestellt wurde. Mitch Kniat übernahm das Traineramt bei den Ostwestfalen.

Dass sich für den 39-Jährigen bei seiner Pokal-Auswärtspremiere mit dem DSC nun die gleiche Konstellation ergibt wie damals beim 0:6 in Stuttgart, ficht ihn nicht an. Auch diesmal reist Arminia als Zweitligist zu einem Bundesligisten und gilt vor dem Spiel beim 1. FC Union Berlin erneut als klarer Außenseiter. Doch nach dem jüngsten 2:0-Erfolg im Punktspiel über die SV Elversberg gibt sich Kniat betont zuversichtlich: &bdquo;Das war ein wichtiger Sieg, der uns wieder Selbstvertrauen gegeben hat. Es war ein bisschen Druck auf dem Kessel. Jetzt fahren wir mit einem guten Gefühl nach Berlin. Den Wettbewerb lieben wir, liebt jeder Armine, vor allem nach letzter Saison. Wir freuen uns seit Wochen auf das Spiel und müssen eine gute Leistung bringen, damit die Pokalreise weitergeht.“

Denn es soll ja nicht bei dem einen Berlin-Besuch für die Arminen bleiben. Abgesehen vom Zweitliga-Gastspiel Ende Dezember 2025 bei Hertha BSC bleibt das Finale am 23. Mai 2026 das erneute Traumziel. Warum auch nicht? Abgesehen vom Endspiel im Mai gegen Stuttgart (2:4) hat der DSC unter Kniat erst eine DFB-Pokalpartie verloren.

In seiner Debütsaison folgte dem Erstrundensieg über den VfL Bochum gegen den Hamburger SV das höchst unglückliche Aus nach Elfmeterschießen. In der vergangenen Spielzeit warf Bielefeld dann Hannover 96, Union Berlin, den SC Freiburg, Werder Bremen und Bayer Leverkusen aus dem Wettbewerb. Und in der laufenden Spielzeit nahmen Kniat und der DSC erneut die Hürde Bremen.

2.400 Arminia-Anhänger sind in Berlin mit dabei 2.400 Arminia-Anhänger wollen am Mittwochabend (20.45 Uhr) nun im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei (22.012 Plätze) überprüfen, ob Kniat und Arminia Pokal auch auswärts können. Die Motivation, in diesem Wettbewerb auch in der Fremde zu bestehen, liege nach Worten des Trainers &bdquo;bei hundert Prozent. Es wurde ja auch gesagt, dass viele Mannschaften, die so weit gekommen sind wie wir, in der nächsten Saison in der ersten Runde rausfliegen. Auch das ist uns nicht passiert. Was mal war, interessiert uns nicht“, betont er und ergänzt: &bdquo;Natürlich fehlt der Heimvorteil. Aber wenn wir die Leistung von Samstag gegen Elversberg erneut abrufen, können wir eine Runde weiterkommen.“ Denn schließlich machten &bdquo;Spiele nur Spaß, wenn du gewinnst, dann ist die Woche auch weiterhin cool und kann so weitergehen.“ Am Samstag (20.30 Uhr) gastiert Arminia bei Darmstadt 98.

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