Patrick Mainka: "Arminia Bielefeld wird für mich immer Heimat bleiben"

Bielefeld. Arminia Bielefeld wartet in der Rückrunde noch auf den ersten Heimsieg – am Sonntag soll es im dritten Versuch endlich klappen. Gehörig etwas dagegen haben dürfte Patrick Mainka. Der 28-Jährige ist Kapitän des kommenden Gegners 1. FC Heidenheim und hat eine Arminia-Vergangenheit. Trotz aller Rivalität geht der Verteidiger deshalb mit großer Vorfreude in die Partie gegen seinen Heimatverein.

Der gebürtige Gütersloher, der aus dem Nachwuchs von Victoria Clarholz stammt, wechselte in der Jugend zu Arminia. &bdquo;Die ersten Erinnerungen an die Arminia verbinde ich mit der Hartalm", sagt Mainka. Mit der U16 habe er dort gekickt und einen "unglaublichen Heimvorteil" genossen. Beim DSC durchlief Mainka auch die U17 sowie die U19 und rückte im Anschluss in die zweite Mannschaft auf. Sein Trainer damals: Daniel Scherning. &bdquo;Man hat erkennen können, dass er das Zeug zum Profitrainer hat." Den jungen Scherning hätten bereits Fokus, Ehrgeiz und die Nähe zum Team ausgezeichnet. "Das sind Faktoren, die im Profibereich ebenfalls wichtig sind."

Beim DSC unterschrieb Mainka auch seinen ersten Profivertrag, konnte sich unter Trainer Norbert Meier aber nicht durchsetzen. Es blieb bei einem Zweitliga-Kurzeinsatz. Deshalb wechselte er 2014 schließlich zur zweiten Mannschaft von Werder Bremen. Groll darüber, dass er in Bielefeld nicht zum Zug gekommen ist, hegt er nicht. Im Gegenteil: "Ich bin dem Klub nach wie vor sehr verbunden, weil es eine schöne Zeit war."

In Heidenheim ist Mainka unverzichtbar Über Bremen und die Reservemannschaft von Borussia Dortmund ging es für Mainka dann im Sommer 2018 nach Heidenheim. Hier reifte er zum gestandenen Profi und ist inzwischen aus dem Team von Trainer Frank Schmidt nicht mehr wegzudenken. Als Kapitän stand der Innenverteidiger in dieser Spielzeit bei allen Begegnungen von Beginn an auf dem Feld, nur in einem Spiel absolvierte er nicht die vollen 90 Minuten. Obwohl er seine sportliche Heimat gefunden hat, beobachtet er immer auch den DSC. "Jedes Wochenende geht der Blick auch auf das Arminia-Ergebnis", sagt er. Zumal mit Oliver Hüsing ein ehemaliger Kollege aus Heidenheim in Bielefeld unter Vertrag steht.

Umso größer sei deshalb die Vorfreude, am Sonntag mal wieder in der Schüco-Arena aufzulaufen. &bdquo;Die Partie ist sehr besonders für mich." Auch, weil viele Freunde und Verwandte im Stadion sein und ausnahmsweise mal nicht den "Blauen" die Daumen drücken werden. "Meinetwegen werden sie für Heidenheim sein", sagt Mainka. "Aber sofort nach Abpfiff hoffen dann alle wieder, dass Arminia die Punkte sammelt – es ist bei mir nicht anders. Nach Sonntag darf Arminia von mir aus maximal erfolgreich sein.“

An das Duell zwischen Kellerkind und Aufstiegsaspirant hat er klare Erwartungen. Die Arminia werde den Favoriten aus der Brenzstadt mit "allem bearbeiten, was sie hat". Ziel seiner Mannschaft sei es, dagegenzuhalten und die Unsicherheit der Arminen aufzudecken. "Dass das allerdings unfassbar schwierig wird, haben wir im Hinspiel gesehen."

Mainka glaubt an Arminias Klassenerhalt Gegen den Abstiegskandidaten erneut Punkte liegenzulassen, kann sich der Tabellendritte nicht erlauben – sonst könnte der Hamburger SV als Tabellenzweiter enteilen. Obwohl Heidenheim ohne den andernorts üblichen Druck aufspielen kann, ist es laut Mainka "unsere klare Zielsetzung, so lange wie möglich oben dabeizubleiben". Klar sei aber auch, gegen einen Aufstieg in die Bundesliga würde sich bei den Baden-Württembergern niemand wehren.

In Heidenheim hat Mainka noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024. Ob er sich danach eine Rückkehr nach Bielefeld vorstellen kann? "Man soll niemals nie sagen. Ich würde mich natürlich freuen, noch mal ein Heimspiel in der Schüco-Arena zu haben." Konkrete Gespräche oder Anfragen habe es in den beinahe zehn Jahren seit seinem Weggang allerdings nicht gegeben. Aber: "Arminia wird für mich immer Heimat bleiben.“

Aus diesem Grund fällt ihm auch eine Prognose für den weiteren Saisonverlauf des DSC leicht. "Ich bin mir sehr sicher, dass Arminia den Klassenerhalt packt", sagt er ohne großes Zögern. "Wir Ostwestfalen sind zwar nicht die optimistischsten Menschen, aber wenn es hart auf hart kommt, dann stehen wir zusammen."

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