Barntrup. Puh, das war knapp. Mit einem kaum mehr für möglich gehaltenen Kraftakt hat sich Fußball-Bezirksligist RSV Barntrup vor dem Abstieg gerettet. Die Schützlinge von Trainer André Köller setzten sich gegen die Sportfreunde Warburg mit 2:1 (1:0) durch und feierten im Waldstadion bis in die späten Abendstunden den Klassenerhalt. Stahles „Dreier" gegen Höxter im Fernduell mit Barntrup um den rettenden Tabellenplatz war somit für die Katz.
Dabei standen besonders die beiden Torschützen im Mittelpunkt. Manuel Altrogge, der ja bekanntlich zum TuS Lügde als Co-Trainer wechselt, verabschiedete sich wie ein Gentleman und staubte eine Baumeister-Vorlage bereits nach vier Minuten zum 1:0 ab. Nach einem Foul des nach 20 Jahren seine Karriere beendenden Nicolas Haase an Warburgs Gotte verwertete Rasche den fälligen Elfmeter zum 1:1 (80.).
Sechs Minuten später lagen sich die Barntruper erneut in den Armen, als Leon Baumeister – plötzlich und unerwartet mutterseelenallein vor dem Warburger Tor – zum heilsbringenden 2:1 traf und alle Barntruper Fans damit zum endgültigen Strahlen brachte.
Zwischen diesen Tor-Highlights lagen interessante Minuten. Denn hüben wie drüben hätten deutlich mehr Treffer fallen können. Da reagierte Barntrups Keeper Jonas Meise überragend gegen einen Heber des veranlagten Laqua, und RSV-Abwehrspieler Schmidt klärte auf der Linie gegen Werner. Zuvor hatte Baumeister mit einem satten Schuss Pech.
Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass Höxter gegen den Barntruper Abstiegskontrahenten mit 3:1 führt. „Nicht weitersagen", raunzte RSV-Boss Andreas Schlingmann. Nach dem Wechsel – Stahle hatte mittlerweise eine Aufholjagd gestartet, die schlussendlich zum 5:3 führte – reagierte erneut Meise zweimal gegen Del, und Werner visierte das Tor vergeblich an.
Richtig Schwung brachte der eingewechselte Henning Gelhaus in die Partie, der Warburgs Keeper Dohmann zu einer Glanzparade zwang und nach einer Lindemeyer-Ecke den Ball per Kopf kurz über die Querlatte drückte. Und dann folgte die eingangs beschriebene Schlussphase, die zu einem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg führte. „Wir bleiben drin", atmete Andreas Schlingmann hörbar auf.
Die Nummer 7 wird nie mehr vergeben
Rund 300 Zuschauer haben sich am Sonntag zum Klassenerhaltskampf des RSV Barntrup im Waldstadion eingefunden. Der Altinternationale Peter Schulz hatte bereits vorher den richtigen Tipp. „Barntrup besiegt Warburg." Die Fußball-Legende sollte recht behalten.
Vor dem Spiel verabschiedet wurden Jakob Funk (Bad Pyrmont), Roman Spieß (Hörstmar/Lieme), Pascal Kehmeier (zieht nach Wunstorf), Manuel Altrogge (Co-Trainer beim TuS Lügde) und natürlich Nico Haase, der eine Widmung des Vorstands seines Lieblingsvereins 1. FC Köln erhielt sowie einen Gutschein seiner Wahl für ein Musical mit Übernachtung in Deutschland.
RSV-Boss Andreas Schlingmann: „Deine Rückennummer 7 werden wir nie wieder vergeben." Am Rande der Bande fieberten die ehemaligen Trainer Guido Freitag und Jan Trockel mit. Es half...