Oerlinghausen-Lipperreihe. Die Vorbereitungen laufen schon seit Tagen auf Hochtouren. Fußball-Bezirksligist TuS Lipperreihe will erneut ein guter Gastgeber sein, wenn sich am Mittwochabend der einzige Drittligist im westfälischen Pokalwettbewerb vorstellt. Der krasse Außenseiter bekommt es in der ersten Runde um 18.30 Uhr mit dem SC Verl zu tun. Drittligist? Richtig. Da war doch was. Am 6. August 2024 mühte sich der spätere Westfalenpokalsieger Arminia Bielefeld und setzte sich beim TuS Lipperreihe in der ersten Runde erst mit viel Dusel im Elfmeterschießen durch. 8:7 hieß es für die Blauen. Die Gastgeber schrammten vor 2500 Zuschauern auf dem heimischen Kunstrasenplatz damit nur haarscharf an seiner Sensation vorbei. Arminia war gestern, Verl ist heute. Und der Sportliche Leiter des TuS, Frank Fulland, überlässt nichts dem Zulauf. Das Helferteam bestehe wie im Vorjahr aus 30, 40 Leuten. „Wir freuen uns, dass wir wieder so ein Ding ziehen konnten. So ein Event ist gut, wir wollen es genießen", sagt er voller Vorfreude. Arminia zog, die Ränge waren voll. „Idealer Termin" Und nun gegen Verl? „Aus unserer Sicht läuft der Vorverkauf gut. Im vergangenen Jahr hatte Rheda im Erstrundenspiel gegen Verl an die 550 Zuschauer. Wenn wir das erreichen, ist es gut. Alles darüber wäre super", bleibt Fulland realistisch. Er spricht von einem idealen Termin und ist davon überzeugt, dass der ein oder andere sich kurzfristig noch entscheidet, nach Lipperreihe zu kommen. Und noch etwas ist für ihn klar: „Der Gegner wird uns nicht auf die leichte Schulter nehmen." Das sieht auch Jan Rüter so. Der 34-Jährige bildet nach seinem Wechsel vom Bielefelder A-Ligisten SV Ubbedissen zusammen mit Mirco Westermeier das Trainerduo beim TuS Lipperreihe, der seit dieser Saison bekanntermaßen gemeinsame Sache mit dem TSV Oerlinghausen macht. Bislang, gibt Rüter zu, habe er noch nicht an das große Spiel gegen den SC Verl gedacht. Schließlich lief die Vorbereitung, und am vergangenen Sonntag stand das erste Meisterschaftsspiel ausgerechnet gegen den letztjährigen Vizemeister Türkgücü Gütersloh im Terminkalender. Die Generalprobe für das Pokalspiel glückte beim 3:0-Heimerfolg. Danach rückte auch bei ihm der große Auftritt gegen einen Drittligisten, der jeweils mit einem 2:2 in Mannheim und gegen Wiesbaden in die Saison gestartet ist, in den Fokus. „Eine super spannende Aufgabe, das bestmögliche Los, ein Traumlos", weiß Rüter um die Bedeutung der Partie. Doch man lasse sich keinesfalls verrückt machen. Nicht Bangemachen „Wir wissen ganz genau, was da auf uns zukommt", hat sich der junge Coach, der in der Saison 2023/24 als Trainer mit dem SV Ubbedissen bis ins Kreispokal-Halbfinale vorgedrungen war und dort dem jetzigen Westfalenligisten VfL Theesen unterlegen war, den Sportclub in seinen zwei Drittligaspielen per Fernsehübertragung beobachtet. Sein Fazit: „Sie werden uns stressen, hoch anlaufen." Doch Bangemachen gilt nicht. Im Gegenteil. „Wir werden auch unser Spiel so weit wie möglich zeigen. Wir sind überzeugt von uns und werden uns nicht verstecken." Das weiß sicher auch der SC Verl. Er hat den Außenseiter aus Lipperreihe in dessen Testspiel gegen Hiddenhausen unter die Lupe genommen, und Verls Trainer Tobias Strobl hat am vergangenen Sonntag die erste Halbzeit der Partie gegen Türkgücü Gütersloh live gesehen. „Sie wissen, was auf dem Platz zu tun ist", fielen Strobl besonders die Lipperreihe Spieler Kevin Sömmer, Timo Latussek und Timo Fulland auf. Gewarnt sein dürfte der haushohe Favorit aus Verl eh. Durch das frühe Ausscheiden des Regionalligisten SC Wiedenbrück in diesem Jahr, aber auch durch das glückliche Weiterkommen des damaligen Drittligisten Arminia Bielefeld im Vorjahr. Tageskasse öffnet Lipperreihes Sportlicher Leiter Frank Fulland verweist auf die Tageskasse, die am Mittwochabend öffnet. Karten für das Pokalspiel sind für 12 Euro (Erwachsene) und 5 Euro (Kinder) erhältlich. Außerdem ist es ihm wichtig zu betonen, dass 2 Euro pro verkaufter Erwachsenen-Karte für das Projekt „Defibrillator für Lipperreihe" vorgesehen sind. Darauf hätten sich?die beiden Vereine geeinigt. Für die Überraschung in der ersten Westfalenpokal-Runde sorgte bislang Landesligist SuS Bad Westernkotten. Vor 490 Zuschauern setzte er sich gegen den favorisierten Regionalligisten SC Wiedenbrück mit 3:1 (2:0) durch. Zur Belohnung geht es in Runde zwei gegen einen weiteren Regionalligisten – diesmal gegen den FC Gütersloh. Der Sieger der Partie TuS Lipperreihe gegen SC Verl bekommt es mit dem Sieger SV Lippstadt/BV Bad Lippspringe (Mittwoch, 19 Uhr) zu tun.