Kreis Lippe. Wenn es um die Wurst geht, kochen die Emotionen hoch. Oder wenn der Frust bei hohem Rückstand groß ist. Beim Topspiel der Kreisliga A Detmold rückten die Anhänger der SF Oesterholz-Kohlstädt gleich zweimal in den Mittelpunkt. Ender Ünal, Manager des TSV Horn, zieht aus den Vorfällen aber auch etwas Positives.
Nach dem 1:0-Erfolg und dem Sprung an die Tabellenspitze meinte er im LZ-Gespräch: „Uns gelingt es immer besser, damit umzugehen. Früher hätten wir eine solche Partie deutlich verloren, weil die Spieler ihre Emotionen nicht steuern konnten. Heute gehen Bemerkungen ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus.“ Dies gelang dem dunkelhäutigen Benjamin Schumacher nicht. Ein rassistisches Schmähwort aufgrund seiner Hautfarbe (25.), habe ihm richtig weh getan, erläuterte TSV-Boss Ivo Peraga: „Du kannst zu ihm alles sagen, ihn beschimpfen und beleidigen. Nur wenn er dieses rassistische Wort hört, dreht er durch.“
So war es am Sonntag, 15. November, zumindest kurzfristig. „Unter diesem Begriff leidet er seit der Jugend. Im Interesse der Mannschaft hat er schnell wieder runtergeschaltet“, sagte Ünal. Und: „Unsere Truppe hat bewiesen, dass sie auf matschigem Geläuf kämpfen und gewinnen kann. Wir sind keine Schönwetterfußballer.“
Blickpunkt Jugend-Kreispokalendspiele: Unschöne Szenen mit Zuschauern gab es auch beim Pokalendspiel zwischen TBV Lemgo (A-Junioren) und TuS Leopoldshöhe. „Und das, obwohl wir klar vorne waren“, berichtete Uwe Abraham nach dem 5:0. Der TBV-Trainer wunderte sich nicht über die gelebte Rivalität zwischen Hiddesen/Heidenoldendorf und SVE Jerxen-Orbke: „Das war schon immer so.“ Die Zuschauer gingen beim B-Junioren-Finale in Pivitsheide mit, feuerten an. „Es steckt immer Pfeffer drin“, sagte Schiedsrichter Florian Engelke vom TuS Kachtenhausen, der das Meisterschaftsspiel der B-Jugend-Mannschaften in der Bezirksliga (4:2 für Jerxen) und das Pokalendspiel (3:0 für Heidenoldendorf) leitete. Wortgefechte gab es auch in der Halbzeit (zwischen Sascha Möller, Sportlicher Leiter bei Heidenoldendorf, und Jerxens Trainer Andre Patscha). Engelke dachte nach Schlusspfiff noch einmal an die Rudelbildung 15 Minuten vor dem Ende (wir berichteten): „Ich glaube noch immer nicht, dass es eine Tätlichkeit gegeben hat. Der Jerxer Kapitän sagte mir zwar gerade etwas anderes, gab aber zu, dass es am Ausgang nichts geändert hätte.“ Ein fairer Verlierer.
SC Bad Salzuflen will nachrüsten: Im Mittelfeld möchte sich der Fußball-Bezirksligist verstärken. „Wir sind an zwei Spielern dran“, sagte „Roger“ Schollbach. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Trainer Aleksandar Knezevic fortgesetzt werden: „Wir wollen, und ich denke, dass auch er bleiben will.“ Im Gegensatz zum SV Werl-Aspe und TSV Schötmar, die sich über die kurzfristige Sperrung der Sportplätze ärgerten, verstand Schollbach die Entscheidung des Sportamtes: „Wir haben ein gutes Verhältnis, zu dieser Jahreszeit musst du dich schon vorher nach Alternativen umschauen.“
Nachholspiele gefährdet: Unwahrscheinlich ist, dass die für Dienstag, 17. November, angesetzten Partien in der A-Liga Detmold Heiden – TSV Horn und Lügde – Hakedahl stattfinden. Bei SC Augustdorf – TSV Rischenau (alle ab 19.30 Uhr) sollte der Ball rollen.