Bad Salzuflen. Das A-Junioren-Masters des TBV Lemgo ist gestorben, das U13-Bundesliga-Turnier des SC Bad Salzuflen erhält passend zum Jubiläum neue Impulse: Heike Montag (45) steht am Sonntag gemeinsam mit Björn Schollbach (38) in der Verantwortung. Nach dem Abgang von Ralf und Christopher Küstermann geben sie für diesen Hallenfußball-Leckerbissen nun die Richtung vor.
Das Duo führt ein sechsköpfiges Organisationsteam an, 40 Ehrenamtliche sind bei der 25. Auflage des Turniers in den beiden direkt nebeneinander liegenden Lohfeld-Hallen am Wochenende im Einsatz. „Ich mache das für die Kinder", sagt Heike Montag, die über ihren Sohn Luke (10) zu dieser verantwortungsvollen Aufgabe kam.
Klangvolle Namen
Insgesamt 20 Mannschaften treten am Sonntag ab 9.30 Uhr in den Lohfeld-Hallen an. Angeführt wird das Teilnehmerfeld von Titelverteidiger FC St. Pauli und Hertha BSC Berlin (Sieger 2011, 2012 und 2014).Neben dem FC Schalke 04 sagte mit Rapid Wien zum siebten Mal auch eine Spitzenmannschaft aus Österreich zu. Aus Dänemark reist Odense BK an, weitere klangvolle Namen sind Hamburger SV, Werder Bremen, VfL Wolfsburg, VfL Bochum und Arminia Bielefeld.
Mit dem SC Herford, einer Bad Salzufler Stadtauswahl und dem SC messen sich drei Teams aus der Region mit Deutschlands Top-Nachwuchs. Die Siegerehrung soll gegen 18 Uhr stattfinden.
Björn Schollbach, SC-Seniorenfußball-Abteilungsleiter, wollte sich ursprünglich nur übergangsweise um die Fortsetzung des Turniers kümmern und die Verantwortung dann wieder abgeben. Aber: „Eine Veranstaltung, die bereits so lange läuft, lässt du nicht einfach fallen. Ich mache erst mal weiter, obwohl ich mit den Senioren eigentlich genug zu tun habe. Wir haben tolle Kontakte zu den Bundesligisten, viele Zusagen kommen sehr schnell."
Und natürlich lohne sich das Turnier, dessen Etat Schollbach „noch im vierstelligen Bereich" beziffert, weiterhin auch finanziell: „Stünde am Ende ein Minus, würden wir es nicht mehr machen." Unter der Regie von Wolfgang Bartholome war die Nachwuchsveranstaltung 1992 ins Leben gerufen worden, die Küstermänner entwickelten sie in vielen Jahren weiter.
Ein ganz wichtiger Bereich ist das Sponsoring, für das Heike Montag verantwortlich zeichnet: „Es ist ein Fulltime-Job." Ganz viele Klinken putzte die im Hauptberuf bei Sporteck Tiemann tätige Verkäuferin in den vergangenen Monaten, um rund 30 Partner an Land zu ziehen. Angeführt wird der Unterstützerpool von Turniernamensgeber Heko. Montag: „Ich führe sehr viele Gespräche, stimme die Leistungen ab."
Die kommunikativen Fähigkeiten der Turnierleiterin spielen auch bei der Suche nach Gastfamilien eine sehr große Rolle. Mit dem Hamburger SV, FC St. Pauli, Dynamo Dresden, RB Leipzig und Hertha BSC Berlin werden Spieler von fünf Vereinen privat untergebracht: „Immer wieder springt jemand ab, dann brauchst du Ersatz. Ohnehin ist immer wieder Improvisationsgeschick gefragt."
Um die Einladung der Vereine und ihre Wünsche kümmert sich Björn Schollbach seit Februar. Speziell der Kontakt zu den Profivereinen aus dem Norden gefällt ihm: „Der lockere Ton mit ,Moin, Moin – einfach klasse." Heike Montag freut sich besonders auf St. Pauli und Rapid Wien: „Man kennt sich seit Jahren, super-sympathische Menschen."
Heike Montag, die (natürlich) den SC Bad Salzuflen als Lieblingsmannschaft nennt, kennt sich mit Fußball aus. Früher kickte sie für TuS Ahmsen und RSV Waddenhausen. Am Sonntag werde sie jedoch kein Spiel sehen: „Rund um die Veranstaltung gibt es zu viele Dinge zu klären."
Björn Schollbach zeichnet als Turnierleitung verantwortlich und freut sich nicht nur auf viele Tore und Tricks der Nachwuchskicker: Mit Sinan Öztürk verpflichtete der SC auch ein Highlight fürs Rahmenprogramm. „Mit meiner Fußball-Show biete ich Unterhaltung pur mit verschiedenen Genres der Artistik, jedoch immer mit – mindestens – einem Fußball und Humor. Fußballartistik, gepaart mit Humoristik", wirbt Öztürk auf seiner Homepage fussballvirtuose.de.
Gegen 13.30 Uhr tritt der dreimalige Guinness-Weltrekordhalter auf. Montag und Schollbach verwalten also nicht nur Bestehendes, sondern probieren, die Veranstaltung weiter zu entwickeln.