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TuS Asemissen gewinnt das Ortsderby und steigt in die Bezirksliga auf

Jörg Hagemann

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Auftakt zu einer knackigen blau-weißen Party: Trainer Matthias Düding (stehend links) und sein Co-Trainer Jens Böttcher (Zweiter von rechts) feierten den Aufstieg mit den Spielern Patrick Barthelmeus, Hannes Withöft, Jannis Pehle, Hatim Batri, Diego Giesbrecht Ketler, Dominic Pollakowski, Marvin Metz, Marius Ravenschlag, Tim Ende, Gerrit Barthelmeus, Johannes Driediger, Christian Bilavcic, Jan Heidschuster, Moritz Plate, Alexander Ludwig, Niklas Bergen, Steven Reimer, Alichan Dadaev, Gerrit Schwanold, Alexander Ludwig, Marcel Jablinsky, Lukas Thomalla und Tobias Neumann. - © Jörg Hagemann
Auftakt zu einer knackigen blau-weißen Party: Trainer Matthias Düding (stehend links) und sein Co-Trainer Jens Böttcher (Zweiter von rechts) feierten den Aufstieg mit den Spielern Patrick Barthelmeus, Hannes Withöft, Jannis Pehle, Hatim Batri, Diego Giesbrecht Ketler, Dominic Pollakowski, Marvin Metz, Marius Ravenschlag, Tim Ende, Gerrit Barthelmeus, Johannes Driediger, Christian Bilavcic, Jan Heidschuster, Moritz Plate, Alexander Ludwig, Niklas Bergen, Steven Reimer, Alichan Dadaev, Gerrit Schwanold, Alexander Ludwig, Marcel Jablinsky, Lukas Thomalla und Tobias Neumann. (© Jörg Hagemann)

Leopoldshöhe-Greste. Schon nach wenigen Minuten sind die meisten Meistershirts ein Opfer der Bier- und Sektduschen geworden. Und nur eine halbe Stunde nach dem Abpfiff waren bereits die ersten Haare blau-weiß gefärbt.

Der TuS Asemissen hatte es nicht nur mit der Meisterschaft in der Kreisliga A Lemgo eilig und verwandelte mit dem 2:0 über den TuS Leopoldshöhe am 25. Spieltag gleich den ersten Matchball.

Auch im Feiern erwiesen sich die blauen Jungs von der schnellen Truppe. Allen voran die Trainer Matthias Düding und Jens Böttcher, die sich sofort nach dem Schlusspfiff zu einem Tänzchen vereinigten. Verständlich. Düding trainiert viele Spieler bereits seit der D-Jugend. Ähnlich ist es bei Jens Böttcher, der den etwas älteren Jahrgang über Jahre begleitet.

Herausgekommen ist „eine total geile Sache", wie es der euphorisierte Trainer ausdrückte. „Der Aufstieg gibt dem Verein recht. Das sind alles eigene Leute. Bei uns gibts keine Kohle und die Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von unter 22 Jahren. Das alles ist Wahnsinn", jubelte Düding.

Fotostrecke: Kreisliga A Lemgo: TuS Asemissen - TuS Leopoldshöhe

Vor den diversen Bierduschen musste der letztjährige Vizemeister (mit auch damals schon 65 Punkten) noch einmal ein dickes Brett bohren. Die Leos zeigten Zähne und setzten durch Louis Keeb in der Anfangsphase zwei gefährliche Nadelstiche. Einmal touchierte der Ball den Pfosten.

Asemissen, das mit aktuell 83 Treffern und lediglich 20 Gegentoren zwei weitere Ligabestmarken hält, benötigte ausnahmsweise zwei Standards, um alles klar zu machen. Zunächst schraubte sich Marvin Metz nach einem Eckstoß von Tim Ende am höchsten und köpfte zum 1:0 ein (25.). Drei Minuten später hämmerte Johannes Driediger einen indirekten Freistoß zum 2:0 in die Maschen.

Während Asemissen jubelte, herrschte bei den Gästen bereits vor dem Anpfiff dicke Luft. Am Spieltag wurde Trainer Günter Kmuche-Gabel von seiner sofortigen Beurlaubung informiert. Obmann Christian Langenfelder begründete den in Abstimmung mit Vorstand und Mannschaftsrat erwirkten Beschluss mit „unüberbrückbaren Differenzen".

Kmuche-Gabel soll zur neuen Saison die A-Jugend beim TuS Asemissen übernehmen. Interimsweise haben Sven Sielemann und Marcel Heisler bis zum Saisonende die Trainingsverantwortung übernommen.

LZ-Experte Matthias Wölk: "Asemissens Achse ist der Unterschied"

Hut ab vor dem TuS Asemissen. Wer so frühzeitig Meister in der Kreisliga A wird, kann nicht viel falsch gemacht haben. Wobei der Erfolg nicht von ungefähr kommt. Schon vor der Saison zählte der TuS zu den Favoriten. Die Achse mit den Barthelmeus-Brüdern, Hatim Batri und Marvin Metz hat den Unterschied ausgemacht. Asemissen hatte wenig Verletzte und eine große Konstanz. Ein positiver Faktor ist ganz sicher auch der Kunstrasenplatz, der selbst im tiefsten Winter vernünftige Trainingsmöglichkeiten garantiert.

Charakterlich ist die Mannschaft top in Ordnung. Mit meinen beiden Trainerkollegen verstehe ich mich bestens. Kein Wunder, zählen wir doch alle drei zur Kategorie der Fußball-Bekloppten. Mit der SG Hörstmar/Lieme haben wir beide Spiele gegen den TuS verloren. Asemissen war einfach eine Stufe weiter, das muss man anerkennen. In der Bezirksliga wird es nun deutlich schwerer. Vor allem, wenn es in die Bielefelder Staffel gehen sollte.

Man sieht das ja am TBV Lemgo, der im vergangenen Jahr noch viel krasser durch die Kreisliga A marschiert ist. Doch die Asemisser Mannschaft ist noch sehr jung und entwicklungsfähig. Da heißt es Ruhe bewahren, auch wenn es mal nicht so läuft.

Matthias Wölk (26) ist Trainer der SG Hörstmar/Lieme.

Information
#blockdrölf macht in Greste mächtig Alarm

Das war großes Kino, was Spieler der Asemisser Reserve und der Dritten bei der Meisterkür auf die Beine stellten. Unter dem Hashtag #blockdrölf motivierten Tim Prante, Paul Wichmann, Thomas Marx, Waldemar Schröder, Julian Gawenda, Marcel Frormann, Albert Steinbach und Fabian Hülsewig die Stammelf schon vor dem Anpfiff mit einem großen Banner. Zudem hatten sie einige Lieder wie „Blau-weiße Jungs, schießt ein Tor für uns" getextet. Auch Torjäger Marvin Metz wurde ein eigener Song gewidmet.

„Wir haben uns dabei von Facebook inspirieren lassen und ein Lied umgedichtet, mit dem die 1.FC Köln-Fans Anthony Modeste huldigen", verriet Reserve-Coach Thomas Marx. Zur Feier des außergewöhnlichen Tages wurde auch Pyrotechnik gezündet. Beeindruckend war zudem das Beharrungsvermögen von Zuschauerin Andrea Düding, die eisern über 90 Minuten mit einer Stockfahne wedelte und damit ausgiebig ihren Bizeps trainierte. „Das ist echt überwältigend. Da sieht man die große Wertschätzung, die unsere Arbeit im Verein erfährt", zeigte sich Co-Trainer Jens Böttcher sichtlich gerührt.

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